AW: Die eigenen 4 Wände
Hallo Sveni,
@nik
Immer her mit deinem Heizungsprojekt. Da ich damit noch nicht ganz durch bin, kann ich vielleicht noch was umstellen. Der Wasserführende Kamin Stand ebenfalls zur Debatte. Da aber Heizverhalten, Anschaffungskosten und Auwand gegen die Armotisationszeit gerechnet wurden, wurde das Thema verworfen.
oh, oh. In einer erweiterten

Amortisationsbetrachtung lohnt sich ein wasserführender Kamin vielleicht schon.
Es ist immer eine Einzelfallbetrachtung, ich muss dann auch was zum beheizenden Haus schreiben.
Wohnflächen im Erdgeschoss eine Wohnung 86m2 (unsere), Wintergarten 30m².
1.OG Wohnung mit 86m² plus Dachgeschoss als Studio mit ca.60m². Im Keller (normale Fenster ebenerdig, Kellertür hinter dem Haus zum Garten ebenerdig) die jüngere Tochter mit 2 Räumen, separatem Eingang, ca. 30m². Fehlt noch der Partykeller mit Bad unter dem Wintergarten mit 30m²
Es ist ein Hutzelhäuschen Bj. 54 in mehreren Ausbaustufen auf nun gute 300m² Wohnfläche ausgebaut. Dämmung ist ein Thema, welches mir gewaltige Schmerzen bereitet! Das Haus ist mäßig innengedämmt. Die habe ich mir nach dem Umzug vom OG ins EG angesehen, funktionierte im OG seit 1984 ohne erkennbare Probleme. Das zielt auf die Kondensationsproblematik ab.
Bei 5l Erdöl für 1kg Außenwanddämmung und zweifelhaften Amortisationszeiten habe ich das verschoben - geht bei der Hütte auch richtig ins Geld und wird sich mit der schon effizienten Pellet-/Holzheizung eher nicht amortisieren.
Ich bin lange schwanger gegangen, wie den Ölbrenner ersetzen. Genau angesehen habe ich mir Erdwärme (versch. Wärmetauscher), Blockheizkraftwerke (BHKW, z.B. Dachs), Solarthermie, Photovoltaik.
Photovoltaik geht leider wegen der Riesengaube auf dem Süddach nicht, es wären 2 gestückelte Flächen mit unterschiedlicher Beschattung, wird zu aufwändig. Würde ich immer machen, wenn möglich, denn das ist ein mittelprachtiges "must have"! BHKW ist etwas für Häuser mit Heizbedarf im Sommer, z.B. Pools, Koiteiche

. Erdwärme schlüge aufgrund der örtlichen Situation mit ca. 50k€ auf.
Solarthermie ginge aufgrund der gegebenen Situation auch relativ ins Geld. Da ich aber das Haus mit bereits abgebauten Öltanks über den Sommer mit Kanistern an der Ölheizung betrieb, weiß ich um den lächerlich geringen Verbrauch für Warmwasser. Es waren keine 30 l Heizöl im Monat und um die zu ersetzen, darf die Investition für Solarthermie auf dem Dach nicht sonderlich groß ausfallen.

Die Heizungsunterstützung einer solchen Anlage sollte man sich sehr genau ansehen, die ist eher gering. Bei mir hätte das nie die Chance auf auch nur näherungsweise Amortisation. Wenn, dann sowieso Photovoltaik.
Blieben Scheitholz und Pellets als Zentralheizung. Scheitholz durfte ich nicht, gab es von Meiner ein Veto wegen der manuellen Beschickung und der Holzbeschaffung. Ein Problem ist auch die Lagerung ausreichender Holzmengen auf dem Grundstück.
Blieb nur eine Pelletheizung. Es ist dann eine ETA PU15 geworden. Bin ich lange mit schwanger gegangen und mit deren Erscheinen hatte ich endlich was ich mir vorstellte. Ich war in D wohl einer der ersten Kunden und konnte deren "Weiterentwicklung"

am eigenen Objekt mit verfolgen. Der Kundenservice ist herausragend, die Garantieleistungen ebenfalls, die Heizung immer noch von ausgezeichneter Leistung. Bin total happy mit dem Teil.
Die ist erst einmal komplett anschlussfähig mit allen notwendigen Komponenten. Es gab dann noch zusätzlich einen 300l Brauchwasserpuffer - vor allem wegen der intensiven Duscherei der jüngeren Tochter.

Diese 15kW Heizung reichte für 4 Personen (zwei verstreut im Haus wohnende Töchter) und dem entsprechend bewohnten Raum. Bei Phasen mit -20°C wurde die grenzwertig. Die lief dann Volllast und genügte höheren Wärmeansprüchen nicht mehr.
Jahresverbrauch ca. 5 t Pellets (zuletzt 210,-€/t), entspricht einem Heizöläquivalent von 2500l.
Die geplanten Ausbaustufen waren der wasserführende Kaminofen im EG WZ am 300l Pufferspeicher (nur Heizkreislauf), ein weiterer wasserführender Kamin ist anschlussmäßig sowohl im OG als auch DG möglich.
Zum 300l Heizungspufferspeicher meinte der Heizungsbauer O-Ton: "das macht man nicht" (zu klein). Praktisch ist das weit weg von einem Problem, da vom Pufferspeicher ständig Heizungswärme für die große Hütte abgefordert wird. Funktioniert sehr gut, hat noch Spiel. Der kleine Pufferspeicher war deshalb günstig, weil ich den noch durch die Tür in den Heizungsraum bekam und dann hat er eine sehr gute PU-Dämmung! Da geht im Zweifelsfall noch ein 3. für einen weiteren wasserführenden Kaminofen rein.

Da gäbe es weitere Möglichkeiten, das warte ich ab wie es sich im OG. entwickelt.
Der Kaminofen ist ein Spartherm Senso H2O in "Perle", der würde euch gefallen

, ähnlich gut ist der
Koppe Caron aqua. Die Unterschiede in der Nennleistung (Koppe 10,5kW, Senso 7,9kW) sind "taktischer Natur". Es soll eine Grenze für wasserführende Kaminöfen von 8kW kommen, an der für den Betreiber irgendwelcher zusätzlicher Aufwand in Abgasmessung oder Reinigung entstehen wird. Was es genau war habe ich vergessen. Der Senso und der Koppe sind praktisch eine Leistungsklasse. Beide können fast 2/3 in den Heizungskreislauf abführen.
Über den Kaminofen werden ca. 6-7 rm per anno verfeuert. Das entspricht ungefähr einem Pelletäquivalent von 2,5 t. Allerdings ist der Wirkungsgrad des Kaminofens geringer als der der Pelletunit
Derzeit sind das also 2,5t Pellets für gute 500,-€ plus schon deutlich optimierungsfähige 200,-@ für ca. 7 rm Scheitholz. Scheitholz hat vor allem dann erhebliches Sparpotenzial, wenn man selbst Hand anlegt.
In der Heizleistung könnte das bei voll genutztem Haus und höheren Wärmeansprüchen knapp werden, trotzdem werden die Brennstoffkosten kaum nennenswert über 1000,-€ per anno steigen. Maximal wären derzeit 1200,-€ möglich
So, jetzt lasse ich die Hütte für > 40 k€ dämmen und spare 70%, d.h. max. 840,- €

der Brennstoffkosten. - Wobei ich für den aufwändig zu heizenden Wiga eine Verbesserung nur über neue Scheiben erreichte - was Vor- und Nachteile mit sich brächte ...
Die Außendämmung soll eine Lifespan von ca. 40 Jahren haben
Das ist jetzt schon sehr ungefähr über den dicken Daumen, erklärt aber meine Schmerzen, die ich mit Dämmung habe. Es ist keine Frage, es ist sehr schwer zu einer objektiven Einschätzung zu kommen.
Ich werde und kann das gut noch abwarten.
Sorry, jetzt habe ich mich ein wenig verlaufen, zurück zur Amortisation vom wasserführenden Kamin.
- *ich* spare durch Scheitholzsubstitution ca.300,-€ Brennstoffkosten per anno
- Die Laufzyklen der Pelletheizung werden durch den gemeinsamen Heizungspufferspeicher günstiger.
Der Rest ist "allgemeiner Natur", sprich die notwendige, erhöhte Gesamtheizleistung, romantisches Feuer im WZ

und eben die wirklich wichtige Temperatursenkung im WZ durch die Wasserführung.
Ich denke, ich habe bestimmt was vergessen, das Ganze soll eh nur eventuell den Blickwinkel erweitern. Der Einzelfall sieht in Bausubstanz und Anforderungen sowieso immer anders aus.
Was mir bei deinem Objekt einfiele.
- Bei einer wirklich guten Dämmung wird schon ein wasserführender Kaminofen alleine reichen. So etwas gibt es auch mit Pelletzuführung bis 15kW Leistung.
- Meine ETA Pelletheizung gab es vorher schon als 7 und 9kW Versionen. Die sind alle Wirtschaftsraumfähig und haben dann einen Wirkungsgrad von AFAIR > 95%.
Pelletbunker habe ich mir einen der schönsten weit und breit auf dem Platz für die 4x1500l Heizöltanks gebaut. Das war schon auch wegen der speziellen Situation aufwändig, gehört aber zu den Projekten mit denen ich sehr zufrieden bin.
Wegen des hohen Wirkungsgrades der PU gab es mit dem Schornstein und der zu geringen Abgastemperatur Probleme. Der hat 10m und ich habe Versottung erleben dürfen. Der war mit Leichtbeton ausgezogen und der Betrieb wurde vorher als möglich bezeichnet. Es war völlig unmöglich! Keine Chance! Der Schornstein musste aufwändig von einem Spezialunternehmen ausgefräst und ein gedämmtes Edelstahlrohr eingezogen werden. Gedämmt verringert es das Sabbern des Kondensats erheblich. Bei 10% Restfeuchte der Pellets geht eine Menge Wasser durch den Schornstein. Der Schornsteinkopf, original 1954, war schon von der Ölheizung mürbe, war auch nach der Aufstockung des Dachgeschosses zu kurz, musste neu aufgemauert werden.
Unglaublich was für Stümperer einem widerfahren können! Die Rechnerei ist ja ganz nett, im speziellen Fall war es der Schornstein, verschafft aber nur trügerische Sicherheit. Bessere bis sehr gute Erfahrungen habe ich mit den erfahrenen Praktikern im jeweiligen Gewerbe gemacht. Garantie ist das alles nicht.
Ob die Außendämmung sich rechnet, kann man schon mal überprüfen. Bei einer absurden Öl-/Gasheizung wohl schon, mit Holz kann das anders aussehen. Ich schlage jedes mal, wenn ich mich daran erinnere, drei Kreuze, dass das scheiß Öl aus dem Haus ist! Wie Holz schon riecht ... mhm

, ich gehe aber auch gerne in den Wald und mache es selber.
Übel wird es, wenn man bei den fossilen Brennstoffen mit heutigen Preisen rechnet. Ich habe da keinen Diskussionsbedarf mehr, bei denen kann es in der Preisentwicklung nur noch steil nach oben gehen. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wird immer ungünstiger. Holz wird ja auch gerne diskutiert, ich bin jetzt 4 Jahre mit den Pellets dabei und hatte Preise von 198 - 210,-€/t. Das ist super und selbst wenn das nicht so bleibt, sieht das perspektivisch in jedem Fall besser aus. Bei Scheitholz ist die mögliche Spannweite an Gestehungskosten noch viel weiter. Zum Beispiel habe ich es nicht so ganz aus dem Kopf mir ein Stück Wald zu kaufen ...
Insgesamt hat sich das für mich besser entwickelt als angenommen und ich will das nicht schönreden. Fakt ist, mit meiner Lösung habe ich nur 700,-€ Brennstoffkosten für ein Heizöläqivalent von 2500l (á 90ct/l). Mit der alten Ölheizung betrüge der Heizölbedarf wegen deren geringeren Wirkungsgrades ca. 2700l . Das spart per anno 1700,-€. Dem gegenüber steht die erhebliche Investition in die Pelletheizung, den wasserführenden Kamin, den teuer zu sanierenden Schornstein und viel Zeit, eher weniger Geld für den Pelletbunker. Die Verzinsung der Investitionskosten darf man auch nicht unterschlagen.
Die Heizung und der Schornstein waren sowieso mürbe. Der Kaminofen war wegen seiner absehbar häufigen Nutzung sowieso fest eingeplantes Spässje. Wir hatten oben vorher schon den intensiv genutzten offenen Kamin. Es ist insgesamt eine gute Lösung, die vielem gerecht wird. Das sieht sogar Meine ein - und in dem Thema waren wir ziemlich anstrengend über Kreuz.

Na ja, das ist dann schon erklecklich Geld, was in die Hand genommen und gut investiert werden will. Das war für mich eine lange Zeit sehr intensiver Beschäftigung und nicht alles lief sowohl in Theorie und Praxis glatt.
Mit freundlichem Gruß, Nik