AW: Projektvorstellung und Planung
Ich will noch ein paar Gedanken bezüglich Pumprate und Filter zum besten geben
Es stimmt, dass 10mal herumpumpen alleine wenig bringt und der Abbau im Wasser selbst auch stattfindet. Wenn der Teich gross genug ist, dann benötigt man sicherlich gar keine Pumpe.
Nun kann mann aber das Volumen beträchtlich verkleinern und trotzdem die selbe Menge an (Schad-)stoffen abbauen, wenn man einfach die selbe Menge an Mikroorganismen in einem kleineren Volumen hält. Wie gelingt das ohne dass der Teich eine trübe oder grüne Brühe wird?
Man pumpt die Flüssigkeit durch ein Festbett mit grosser Oberfläche (Kies, Filtermatten usw.) . Hier bildet sich ein Biofilm bzw. die Schwebstoffe bleiben hängen. Welche der beiden Effekte überwiegt würde mich mal interessieren. Jedenfalls ist hier dann die Mikroorganismendichte höher als im Wasser was zu einem biologischen Abbau UND klarem Wasser führt.
Insofern ist das mit meinem Aquarium vergleichbar. Hier Pumpe ich 1 mal pro Stunde den Inhalt durch den Aussenfilter. Und das ist eher die Untergrenze, viele würden das sogar als zu wenig bezeichnen. Hängt natürlich auch vom Fischbesatz und der Fütterung ab.
Beim Aquarium wird also ein Vielfaches gepumpt.
In den vorigen Beiträgen war auch der Hinweis von tomsteich, dass zu viel Filtern auch schlecht sein kann. Das erinnert mich auch an meine Aquariumsituation: Bis vor 1 Jahr hatte ich dauernd Algen im Aquarium und nichts half, bis ich mir eine CO2-Anlage gekauft habe. Seither ist das Wasser glasklar und die Pflanzen wuchern richtiggehend. Zwischenzeitlich ging das Pflanzenwachstum mal zurück und auf der Suche nach der Ursache stellte sich ein Eisenmangel raus. Jetzt wird mit CO2 + Aquariumpflanzendünger (ohne Phosphat und ohne Nitrat, mit viel Eisen) gedüngt.
Wenn irgendwo ein Mangel besteht, dann kann nun mal kein weiterer Abbau mehr erfolgen. Insofern sollte man sich sogar überlegen, mangelnde Spurenelemente zuzusetzen. Wenn ein Mangel z.B. an Eisen herrscht, dann könen Pflanzen nicht mehr weiter wachsen und kein Nitrat und Phospat und Zehenkäse

was auch immer abbauen.
Verglichen mit dem Aquarium haben wir im Gartenteich den Vorteil, dass wir auch Pflanzen haben, die aus dem Wasser rauswachsen und daher nicht auf den CO2-Gehalt im Wasser angewiesen sind.
Nun aber zurück zur Pumprate. Ich bin eigentlich kein Freund vom Herumpumpen, da dies Energie verbraucht. Die Pumprate muss zum Rest passen, das ist wohl auch bei den Gartenteichen so, wie ich den vielen Beiträgen entnehme.
Dazu folgendes Gedankenspiel:
Angenommen, ich habe alle Mikroorganismen statt in den angenommenen 10 m3 des Teiches frei schwebend in einem angenommenen Filter von 10 Liter (z.B. als Biofilm), dann benötigt man ja nur 1/1000 des Raumes. Die Abbauleistung ist aber genau so hoch. Nun ist aber ganz klar, dass man ohne Herumpumen nicht auskommt. Von selber dauert es ewig bis die 10 m3 Wasser durch die 10 Liter Filter diffundieren. Da wären die Organismen längst verhungert. Die Preisfrage ist, wie viel durch diesen Filter gepumpt werden müsste. Ich weiss es nicht. Die möglichen Umwälzraten in anderen Anwendungen reichen von wenigen Minuten (Bioreaktoren, industrielle Abwassereinigung) bis zu mehr als 100 Tagen. Jedenfalls ist das eine Interessante Frage.
Je mehr ich hier im Forum lese, desto mehr lerne ich, dass der Gartenteich eine Wissenschaft für sich ist. Aber sonst gäbe es dieses Forum wahrscheinlich gar nicht.
Ernie aka Benmao