Rhz69
Mitglied
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- 26. Juli 2019
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- 641
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- Rüdiger
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- 35
- Teichtiefe (cm)
- 120
- Teichvol. (l)
- 22000
Hallo zusammen,
ich habe ein Rezept entwickelt, wie man mit nährstoffarmem Wasser einen Teich anfahren kann, so dass die Pflanzen wachsen und die Algen zurückgedrängt werden.
Das Rezept gilt nicht für Teiche in denen Fische gefüttert werden, dort wird über das Futter schon genug eingetragen (meist fehlt dann Kalium)
Ausgegangen bin ich im wesentlich von NIKs Thread: https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/outing-wg-pfützenfieber.27305/
über NIK bin ich auf die Idee gekommen, mal im Bereich vom Aquascaping (reine Pflanzenaquarien) zu schauen.
und von Elfriedes Thread:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/verbesserung-für-meinen-teich-auf-paros.34381/
wenn man tiefer einsteigen will kann ich diese Seite empfehlen
http://www.heimbiotop.de/pflanzenernaehrung.html
Die wichtigste info ist, dass ein Pflanze deutlich über 100 g CO2 benötigt, um 1 g Phosphat abzubauen. Genaue Werte stehen auf der Pflanzenernährungsseite.
Man kann aus der Seite auch sehen, dass Wasserpflanzen in etwa Stickstoff Phosphat:Kalium im Verhältnis 15:1:15 benötigen. Das ist nicht immer gleich und es gibt auch aussagen von 10:1 von Nitrat zu Phosphat. Die Stoffe werden so lange in Pflanzen eingebaut, bis ein Stoff ausgeht. Im Wasser kommt aber dazu, das CO2 nicht beliebig viel zur Verfügung steht. Für Uferpflanzen und für Algen ist das kein Problem, die können das CO2 an der Luft holen, für Unterwasserpflanzen geht das nicht. Die Aquarianer nehmen dann eine CO2 Anlage, die möchte aber eher keiner am Teich haben. Die zweite Abweichung zum Aquarium ist, dass man dort das Licht regeln kann. Dort ist jeder Teich anders und die Lichtverhältnisse ändern sich auch noch jeden Tag aber vor allem über das Jahr.
Die Grundidee ist es dafür zu sorgen, dass genügend CO2 im Teich gelöst ist und dann vorsichtig die Nährstoffe hochgefahren werden, bis die Pflanzen wachsen. Wenn man das einmal durchgearbeitet hat kann man auch sicher abschätzen wie es im Teich steht, ohne viel zu messen, ich bin da zumindest
besser geworden (keine Kunst, wenn man schlecht genug anfängt). Zunächst kann man aber die Nährstoffe so zugeben, dass sie nachweisbar sind, dazu benutze ich Tröpfchentests. Nitrat (NO3) Phosphat (PO4) und Kalium (K). Die Nachweisgrenzen meiner Test-Sets ist 1 mg/L für Nitrat, 0.05 mg/L für Phosphat und 2 mg/L für Kalium. Die Verhältnisse von Nitrat zu Phosphat passen relativ gut Kalium ist vielleicht relativ hoch, aber bei diesem Ansatz geht es darum nicht völlig zu überschiessen. Ausserdem sagen manche Kalium und Nitrat (nicht Stickstoff) sollte 1:1 sein, dann darf etwas mehr Kalium sein.
Um dann die Werte einzustellen nehme ich Stoffe die möglichst harmlos, günstig und nur einen Nährstoff enthalten. Das sind dann Haushaltszucker als CO2 Quelle, Harnstoff als Stickstoffquelle und Pottasche als Kaliumquelle und Kaliumhydrogenphosphat als Phosphatquelle. Das Phosphat ist ein Kompromiss, da es Kalium enthält, aber reine Phosphorsäure ist schon sehr stark und schwer zu handhaben. Die Zitronensäure benötigt man um die Pottasche (Kaliumkarbonat) etwas zu neutralisieren, damit der pH lokal nicht zu hoch steigt. man kann auch Kaliumhydrgenkarbonat oder Kaliumcitrat nehmen, die sind aber teurer, man braucht dann aber keine Zitronensäure.
Es ist eigentlich erschreckend, wie wenig man von den Stoffen benötigt, um die Nachweisgrenze zu erreichen. Ich hänge ein Excelsheet an um die Mengen zu berechnen im Zweifel fragt mich über "Unterhaltung beginnen" bevor ihr etwas macht. Wenn ihr das einfach ohne zu denken in den Teich schmeisst garantiere ich für eine Algenblüte das es kracht.
Im nächsten Eintrag kommt dann das Rezept. Mit der Diskussion bitte warten.
viele Grüsse
Rüdiger
ich habe ein Rezept entwickelt, wie man mit nährstoffarmem Wasser einen Teich anfahren kann, so dass die Pflanzen wachsen und die Algen zurückgedrängt werden.
Das Rezept gilt nicht für Teiche in denen Fische gefüttert werden, dort wird über das Futter schon genug eingetragen (meist fehlt dann Kalium)
Ausgegangen bin ich im wesentlich von NIKs Thread: https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/outing-wg-pfützenfieber.27305/
über NIK bin ich auf die Idee gekommen, mal im Bereich vom Aquascaping (reine Pflanzenaquarien) zu schauen.
und von Elfriedes Thread:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/verbesserung-für-meinen-teich-auf-paros.34381/
wenn man tiefer einsteigen will kann ich diese Seite empfehlen
http://www.heimbiotop.de/pflanzenernaehrung.html
Die wichtigste info ist, dass ein Pflanze deutlich über 100 g CO2 benötigt, um 1 g Phosphat abzubauen. Genaue Werte stehen auf der Pflanzenernährungsseite.
Man kann aus der Seite auch sehen, dass Wasserpflanzen in etwa Stickstoff Phosphat:Kalium im Verhältnis 15:1:15 benötigen. Das ist nicht immer gleich und es gibt auch aussagen von 10:1 von Nitrat zu Phosphat. Die Stoffe werden so lange in Pflanzen eingebaut, bis ein Stoff ausgeht. Im Wasser kommt aber dazu, das CO2 nicht beliebig viel zur Verfügung steht. Für Uferpflanzen und für Algen ist das kein Problem, die können das CO2 an der Luft holen, für Unterwasserpflanzen geht das nicht. Die Aquarianer nehmen dann eine CO2 Anlage, die möchte aber eher keiner am Teich haben. Die zweite Abweichung zum Aquarium ist, dass man dort das Licht regeln kann. Dort ist jeder Teich anders und die Lichtverhältnisse ändern sich auch noch jeden Tag aber vor allem über das Jahr.
Die Grundidee ist es dafür zu sorgen, dass genügend CO2 im Teich gelöst ist und dann vorsichtig die Nährstoffe hochgefahren werden, bis die Pflanzen wachsen. Wenn man das einmal durchgearbeitet hat kann man auch sicher abschätzen wie es im Teich steht, ohne viel zu messen, ich bin da zumindest
besser geworden (keine Kunst, wenn man schlecht genug anfängt). Zunächst kann man aber die Nährstoffe so zugeben, dass sie nachweisbar sind, dazu benutze ich Tröpfchentests. Nitrat (NO3) Phosphat (PO4) und Kalium (K). Die Nachweisgrenzen meiner Test-Sets ist 1 mg/L für Nitrat, 0.05 mg/L für Phosphat und 2 mg/L für Kalium. Die Verhältnisse von Nitrat zu Phosphat passen relativ gut Kalium ist vielleicht relativ hoch, aber bei diesem Ansatz geht es darum nicht völlig zu überschiessen. Ausserdem sagen manche Kalium und Nitrat (nicht Stickstoff) sollte 1:1 sein, dann darf etwas mehr Kalium sein.
Um dann die Werte einzustellen nehme ich Stoffe die möglichst harmlos, günstig und nur einen Nährstoff enthalten. Das sind dann Haushaltszucker als CO2 Quelle, Harnstoff als Stickstoffquelle und Pottasche als Kaliumquelle und Kaliumhydrogenphosphat als Phosphatquelle. Das Phosphat ist ein Kompromiss, da es Kalium enthält, aber reine Phosphorsäure ist schon sehr stark und schwer zu handhaben. Die Zitronensäure benötigt man um die Pottasche (Kaliumkarbonat) etwas zu neutralisieren, damit der pH lokal nicht zu hoch steigt. man kann auch Kaliumhydrgenkarbonat oder Kaliumcitrat nehmen, die sind aber teurer, man braucht dann aber keine Zitronensäure.
Es ist eigentlich erschreckend, wie wenig man von den Stoffen benötigt, um die Nachweisgrenze zu erreichen. Ich hänge ein Excelsheet an um die Mengen zu berechnen im Zweifel fragt mich über "Unterhaltung beginnen" bevor ihr etwas macht. Wenn ihr das einfach ohne zu denken in den Teich schmeisst garantiere ich für eine Algenblüte das es kracht.
Im nächsten Eintrag kommt dann das Rezept. Mit der Diskussion bitte warten.
viele Grüsse
Rüdiger