Teich am Hang: Fauna und Flora

Die Brunnenkresse ist in der Zwischenzeit über den halben Teich gewachsen und deckt nun auch den tieferen Bereich des Teichs wie eine natürliche Decke zu. Auch das hilft gut gegen Auskühlen im Winter.
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Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, wird sie ratzeputz zurück geschnitten und an die Schafe verfuttert. :D
 

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Bei -8 Grad hat sich heute am Ufer wieder eine kleine Eisschicht gebildet. Mehr als diese paar Zentimeter werden es an meinem Teich nie.
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Der Teich ist auf 4 Grad abgekühlt.
 
Seit einer Woche habe ich nun den Winterbetrieb der Filteranlage umgestellt:

  • Zuvor wurde über den Skimmer 20cm unter der Wasseroberfläche abgesaugt und damit der Filter gespeist.
  • Nun wird über den Bodenablauf in 180cm Tiefe Wasser abgesaugt und in den Filter gepumpt.
Um die Auswirkungen dieser Umstellung zu dokumentieren habe ich Wassertemperatur in 20cm und in 150cm sowie im Vorfilter (also Wasser direkt vom Bodenablauf) gemessen. Im direkten Vergleich mit der Lufttemperatur habe ich nun untersucht, wie sich die beiden Wasserentnahmemodelle auf der Teichtemperatur auswirken. Alle anderen Faktoren habe ich gleich belassen: Frischwasserzufuhr, keine Abdeckung, keine Strömung im Teich, ...

Beobachtung:
Wenn Wasser oberflächennahe abgesaugt wird und mit dem restlichen Teichwasser vermischt wird, dann hat die Lufttemperetaur einen viel größeren Einfluss auf die Teichtemperatur. Folglich kühlt der Teich im Winter durch diese Variante stärker aus.
Wird Wasser am Teichgrund abgesaugt, so reagiert der Teich sehr viel träger auf die Umgebeungstemperatur. Auch konnte ich messen, dass der Teich trotz deutlicher Minusgrade insgesamt weniger ausgekühlt ist. Als Vergleich nehme ich dazu Wochen mit ähnlicher Außentemperatur im Dezember des heurigen Winters (ähnliche Tageslänge, ähnlicher Bewölkungsgrad). Die durchschnittliche Abkühlung des Teichs während einer solchen Frostwoche konnte durch den Bodenablauf reduziert werden. Mit Skimmer auf minimal 3,3°C, mit Bodenablauf auf minimal 4,5°C.
Darüber hinaus sind die Temperaturschwankungen des Teichwassers im Durchschnitt geringer, sowohl im tageszeitlich Verlauf als auch von Tag zu Tag (siehe Diagramm).
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Anmerken muss ich noch, dass alle Versuche der letzten Jahre, eine Temperaturschichtung im Teich zustande zu bringen, gescheitert sind. Dazu habe ich bereits öfters weiter oben in diesem Thread geschrieben.

Fazit:
An meinem Teich wird im Winter ab sofort der Filter nur noch über den Bodenablauf gespeist. Jegliche Vermischung von Wasser oberer Schichten (die obersten 100cm) mit jenem der tiefere Zonen wird reduziert.

Ich muss dazu sagen, das widerspricht den Empfehlungen, die ich bisher gelesen habe. Hier wird immer empfohlen, im Winter den BA stillzulegen und nur noch über den Skimmer (ohne Schwimmkorb) abzusaugen. Für mich habe ich festgestellt, dass diese Empfehlung falsch ist und der Teich dadurch unnötig auskühlt und temperaturinstabil wird.

Wie immer gilt: Jeder Teich ist anders und was bei mir funktioniert, muss nicht zwangsläufig an jedem anderen Teich funktionieren.

Beste Grüße!
Hans-Christian
Ich möchte hier noch die Messreihen aus der Winterabsaugung über (abgesenkten) Skimmer und den Bodenablauf nachreichen. Verglichen werden jeweils die ersten 16 Tage im Februar 2022 und 2023. Auch wenn es 2022 etwas wärmer war, so kann man die Tendenzen vergleichen und die bestätigt nochmals sehr deutlich, was ich schon zuvor beobachtet habe:
  • Wenn Wasser oberflächennahe abgesaugt wird und mit dem restlichen Teichwasser vermischt wird, dann hat die Lufttemperetaur einen viel größeren Einfluss auf die Teichtemperatur.
  • Die Temperaturschwankungen des Teichwassers sind bei der Variante mit Bodenablauf deutlich geringer, sowohl im tageszeitlich Verlauf als auch von Tag zu Tag. Die Schwankungsbreite der Wassertemperatur binnen 24 Stunden ist um mehr als 50% geringer.
  • Die absolute Abkühlung des Teichs von Ausgangswert während einer Frostwoche konnte durch den Bodenablauf reduziert werden. (Die absolute Abhängigkeit von der Lufttemperatur ist geringer)
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Da ich meine Fische auch im Winter sehen/beobachten möchte, habe ich mich bewusst gegen eine Abdeckung (egal welcher Art) entschieden und konnte mit Filter via Bodenablauf auch bei einer langen Frostperiode (nachts -10°C) die Teichtemperatur im für Koi verträglichen Rahmen halten. Maximale Schwankungen von 0,4°C binnen 24h sehe ich wenig kritisch.

Für die kommende Woche sind bei uns Temperaturen von bis zu +18°C voraus gesagt. Ich gehe davon aus, dass der Bodenablauf auch dazu führen wird, dass sich der Teich tagsüber nicht zu schnell erwärmt und somit wieder die tageszeitlichen Schwankungen im Rahmen bleiben. Die oberflächennahe Absaugung würde wieder dazu führen, dass stark erwärmtes Oberflächenwasser im Gesamtvolumen eingemischt wird und somit der Teich schnell wärmer wird - und vermutlich während der weiterhin kalten Nächte schnell wieder auskühlt.


Beste Grüße!
Hans-Christian
Beiträge automatisch zusammengeführt:

PS: ohne wieder in ein Wespennest stechen zu wollen: Hier werden die Temperaturwerte von 2 Thermometern aus insgesamt 32 Tagen mittels zweier Bilder dargestellt, die zusammen weniger als 0,2 MB haben. :lala
:niceday
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die kommende Woche sind bei uns Temperaturen von bis zu +18°C voraus gesagt. Ich gehe davon aus, dass der Bodenablauf auch dazu führen wird, dass sich der Teich tagsüber nicht zu schnell erwärmt und somit wieder die tageszeitlichen Schwankungen im Rahmen bleiben.
Während der vergangenen Woche hatten wir hier im Osten Österreichs tatsächlich jeden Tag Tageshöchstwerte zwischen 14 und 17°C. Der Teich hat heute (22. Februar!) die 10°C Marke erreicht. Dabei ist die Wassertemperatur recht stetig gestiegen und die täglich nächtliche Abkühlung fällt sehr gering aus.
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In der kommenden Woche soll laut Wetterbericht der Winter ein Comeback feiern und es wieder Schnee geben... Mal sehen, ob die Filterumstellung auch die Wetterkapriole ausgleichen kann. :wunder

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
Der neueste Blog von Kammerer & Lechleitner passt ganz gut zum Thema meiner letzten Beiträge und behandelt das Thema "Fahrstuhl - Temperaturen" im Teich. Also ab welchen Schwankungen es für die Koi ungesund wird.
Das Fazit der Tierärztin: alles unter 5°C ist für Koi noch gut verträglich. Sowohl als Schwankung zwischen Tag und Nacht, als auch als Tendenz binnen einer Woche.


Quelle:
View: https://youtu.be/ojc5XvMJny8
 
Dieser Februar hat sie uns fast beschert, die gefürchteten "Fahrstuhltemperaturen" (eine Wortkreation von Dr. Lechleitner).
Nachdem es Mitte Februar mit 17°C schon frühlingshaft warm war, ist es rechtzeitig zum astronomischen Frühlingsbeginn wieder winterlich kalt geworden und der Schnee ist wieder liegen geblieben...
In der Folge ist der Teich im Verlauf der letzten Woche von 10°C wieder auf 6,5°C abgekühlt.
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Die Natur im Garten ist trotzdem schon in den Startlöchern und überall sprießen kleine bunte Punkte aus dem Boden.
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Die Koi sind längst aus der Winterruhe aufgewacht und ziehen stoisch ihre Kreise.
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Der Sterlet genießt die kühlen Temperaturen.
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Und das Wasser ist kristallklar. Hier der Blick in 1,8m Tiefe auf den Teichgrund:
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:niceday Hans-Christian
 
Nix Fahrstuhl, hier ist immer noch A.... kalt.
Und Eis auf Wasser ist auch noch genug da.
Deinen Bildern nach kommst du zur Zeit ja mal aus deiner muffigen warmen Höhle an die frische Luft, das tut dir sicher gut!:)
 
Noch ein Nachtrag zur Brunnenkresse als Thermo-Isolation für den Teich im Winter:

Ich habe ja heuer die Brunnenkresse im Spätherbst vom Ufer aus die Teichoberfläche zuwuchern lassen. Während der letzten Jahre hatte ich beobachtet, dass die Brunnenkresse bei mir auch im Winter weiter wächst. So war es dann auch heuer. Das Pflänzchen hat etwa 40% meiner Teichoberfläche zugewachsen, sich also über knapp 15m2 ausgebreitet. Sie ist wohlgemerkt den gesamten Winter lang weiter gewachsen! Sie wurzelt in sehr grobem Rollschotter ohne irgendein Substrat.

Der nicht isolierte Semi-Hochteich ist ohne weitere Abdeckung und trotz laufendem Filter nur zwei mal jeweils für zwei Tage unter 4°C abgekühlt (Tiefstwert 3,2°C). Wir hatten im Dezember und im Februar jeweils eine Frostperiode über 10-14 Tage mit Temperaturen zwischen -6 und -12°C)

Was mir aber aufgefallen ist: Direkt am Ufer, in jener Zone, in der die Wassertiefe gegen 0 geht, sind die Triebe während der letzten Frostperiode abgestorben, wohingegen die auf der Wasseroberfläche treibenden Triebe weiterhin nicht nur überlebt haben, sondern weiter gewachsen sind.
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Das Foto zeigt einen etwa 2,5m in den Teich hineinreichenden Brunnenkresse-Gürtel, wie er sich von allen Seiten rund um den Teich gebildet hat.

Mein Fazit: Brunnenkresse bildet eine hervorragende Isolationsschicht auf der Wasseroberfläche, zehrt stark Nährstoffe aus dem Wasser und wird von Koi nicht gefressen. :oki

Während der kommenden Wochen, wenn sich nun endlich der Frühling einstellt, werde ich die Brunnenkresse jeden Tag ein wenig zurück schneiden, damit langsam wieder die Sicht auf meine Paddler frei wird. Vom Ufer aus wachsen dann wieder die neuen Triebe.
Das Schnittgut bekommen meine Schafe, die ganz verrückt danach sind :lach2

Beste Grüße!
Hans-Christian
 

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