Digicat
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- Moderlieschen, mittlerweile sehr sehr viele, vielleicht 100 Stück oder mehr
Servus Teichianer
Nachdem hier in letzter Zeit sehr viele Teichianer über „GRÜNES“ Wasser klagen und man dann in deren Profil nachlesen kann das sie Fische im Teich haben, möchte ich einmal eine Lanze für Fischlose Teiche brechen.
Zuerst einmal, was ist „GRÜNES“ Wasser ?
Grünes Wasser ist nichts anderes, als das sich im Wasser Schwebalgen gebildet haben.
Schwebalgen bilden sich durch Nährstoffe die im Wasser gelöst sind und den Schwebalgen zum Wachstum dienen. Dies passiert meistens einmal im Jahr (Frühjahr) oder beim erstmaligen befüllen des Teiches.
Warum?
Nachdem im Frühjahr die „höheren“ Pflanzen noch schlummern oder erst am Anfang des Wachstums sind können sie die Nährstoffe noch nicht aufnehmen und dadurch stehen sie den Schwebalgen zur Gänze zu Verfügung. Das gleiche passiert auch wenn die Teiche erst angelegt wurden und die Erstbefüllung durchgeführt ist.
Diese so genannte Algenblüte dauert in der Regel 4-5 Wochen je nach Bepflanzungsgrad.
Nun sind wir eigentlich auch schon beim Pflanzenwachstum der „höheren“ Pflanzen.
Dieses Wachstum wird ebenfalls über die Nährstoffe in gelöster Form durchgeführt.
Also stehen Algen, sowohl Schweb- wie Fadenalgen, in direkter Konkurrenz zu den „höheren“ Pflanzen. Wenn man also viele „höhere“ Pflanzen im Teich hat, werden den Algen die Nährstoffe entzogen und ihr Wachstum geht gegen Null zurück.
Und ?
Was hat das mit Fischen zu tun ?
Sehr viel !!!
Fische auch wenn sie nicht gefüttert werden, fressen im Teichlebende feste Organismen, die auch wieder in gelöster Form ausgeschieden werden. Heißt im Klartext Fische scheiden Nährstoffe aus, die wiederum den Algen bzw. „höheren“ Pflanzen zu Verfügung stehen.
Dadurch das Nährstoffe auch ohne Fische schon genug im Teichwasser vorhanden sind, wird durch die Ausscheidungen der Fische nochmals eine Gabe Nährstoffe abgegeben, die meist als Überschuss vorhanden ist. Diesen Überschuss können die „höheren“ Pflanzen nicht mehr aufnehmen. Was wird dann passieren ? Richtig !!! Die Algen werden diesen Überschuss dankbar annehmen und es mit Wachstum danken !!!!
Nun, werden sich viele Teichianer sagen und wie auch hier oft geschrieben (auch von mir) ein Filter wird es schon richten. Leider stimmt diese Aussage nur in Bezug auf Austrag von festen Nährstoffen, wenn ein Skimmer vorhanden ist, wie: Laub, Fadenalgenbüschel, Oberflächenverschmutzungen. Auch durch eine Bodenabsaugung einer Pumpe oder eines BA werden grobe Schwebstoffe in die Grobabscheidung eingebracht. Dies stimmt aber nur dann, wenn auch diese Stoffe zeitnah aus der Grobabscheidung ausgeschieden werden > Reinigung.
Über die anderen Eigenschaften eines Filters möchte ich auf die Filter/Technikecke hinweisen.
Da aber die Fisch-Ausscheidungen nur zu einem verschwindend kleinen Anteil herausgefiltert werden, bleibt der Großteil im Teich und geht in Lösung = Nährstoffe.
Der Kreis schließt sich.
Noch ein Wort zur Größe eines Teiches mit Fischbesatz.
Je kleiner der Teich, desto weniger „höherer“ Pflanzen haben darin Platz. Desto weniger Nahrungkonkurrenz für Algen ist vorhanden. Hier jetzt noch Fische in den Teich einzusetzen wäre fatal und würde nichts als Ärger bringen.
Den Tierschutz einmal außer Acht gelassen.
Meiner Meinung nach würde sich erst ab einer Größe von 20.000 Liter ein ausgewogenes Verhältnis von „höheren“ Pflanzen zu Fischen mit mäßigen Besatz, einstellen. Aber auch hier gilt, nicht ohne Filter.
Fazit: Bei Teichen mit weniger als 20.000 Liter wird sich Fischbesatz immer negativ auf den Nährstoffhaushalt auswirken. Vom techn. Aufwand ganz zu Schweigen. Auch die Geldbörse wird dadurch belastet.
Meiner Meinung nach stehen Fische in keinem Verhältnis zum Nutzen derer.
Plädoye für Fischlose Teiche:
1. Wenn genug „höhere“ Pflanzen vorhanden ist der Teich völlig unproblematisch und es fallen keinerlei Unkosten (außer durch Wasser-Verdunstung > auffüllen) an.
2. Es finden sich genug Lebewesen ein, die einen Teich sehr Interessant machen: Käfer, Libellen, Frösche, Kröten, Schlangen, usw..
Ich hoffe, ich kann mit diesem Beitrag den einen oder anderen Teichianer von einem Fischlosen Teich überzeugen und wünsche allen ein zufriedenes, schönes, erlebnisreiches Teichjahr 2008.
Nachdem hier in letzter Zeit sehr viele Teichianer über „GRÜNES“ Wasser klagen und man dann in deren Profil nachlesen kann das sie Fische im Teich haben, möchte ich einmal eine Lanze für Fischlose Teiche brechen.
Zuerst einmal, was ist „GRÜNES“ Wasser ?
Grünes Wasser ist nichts anderes, als das sich im Wasser Schwebalgen gebildet haben.
Schwebalgen bilden sich durch Nährstoffe die im Wasser gelöst sind und den Schwebalgen zum Wachstum dienen. Dies passiert meistens einmal im Jahr (Frühjahr) oder beim erstmaligen befüllen des Teiches.
Warum?
Nachdem im Frühjahr die „höheren“ Pflanzen noch schlummern oder erst am Anfang des Wachstums sind können sie die Nährstoffe noch nicht aufnehmen und dadurch stehen sie den Schwebalgen zur Gänze zu Verfügung. Das gleiche passiert auch wenn die Teiche erst angelegt wurden und die Erstbefüllung durchgeführt ist.
Diese so genannte Algenblüte dauert in der Regel 4-5 Wochen je nach Bepflanzungsgrad.
Nun sind wir eigentlich auch schon beim Pflanzenwachstum der „höheren“ Pflanzen.
Dieses Wachstum wird ebenfalls über die Nährstoffe in gelöster Form durchgeführt.
Also stehen Algen, sowohl Schweb- wie Fadenalgen, in direkter Konkurrenz zu den „höheren“ Pflanzen. Wenn man also viele „höhere“ Pflanzen im Teich hat, werden den Algen die Nährstoffe entzogen und ihr Wachstum geht gegen Null zurück.
Und ?
Was hat das mit Fischen zu tun ?
Sehr viel !!!
Fische auch wenn sie nicht gefüttert werden, fressen im Teichlebende feste Organismen, die auch wieder in gelöster Form ausgeschieden werden. Heißt im Klartext Fische scheiden Nährstoffe aus, die wiederum den Algen bzw. „höheren“ Pflanzen zu Verfügung stehen.
Dadurch das Nährstoffe auch ohne Fische schon genug im Teichwasser vorhanden sind, wird durch die Ausscheidungen der Fische nochmals eine Gabe Nährstoffe abgegeben, die meist als Überschuss vorhanden ist. Diesen Überschuss können die „höheren“ Pflanzen nicht mehr aufnehmen. Was wird dann passieren ? Richtig !!! Die Algen werden diesen Überschuss dankbar annehmen und es mit Wachstum danken !!!!
Nun, werden sich viele Teichianer sagen und wie auch hier oft geschrieben (auch von mir) ein Filter wird es schon richten. Leider stimmt diese Aussage nur in Bezug auf Austrag von festen Nährstoffen, wenn ein Skimmer vorhanden ist, wie: Laub, Fadenalgenbüschel, Oberflächenverschmutzungen. Auch durch eine Bodenabsaugung einer Pumpe oder eines BA werden grobe Schwebstoffe in die Grobabscheidung eingebracht. Dies stimmt aber nur dann, wenn auch diese Stoffe zeitnah aus der Grobabscheidung ausgeschieden werden > Reinigung.
Über die anderen Eigenschaften eines Filters möchte ich auf die Filter/Technikecke hinweisen.
Da aber die Fisch-Ausscheidungen nur zu einem verschwindend kleinen Anteil herausgefiltert werden, bleibt der Großteil im Teich und geht in Lösung = Nährstoffe.
Der Kreis schließt sich.
Noch ein Wort zur Größe eines Teiches mit Fischbesatz.
Je kleiner der Teich, desto weniger „höherer“ Pflanzen haben darin Platz. Desto weniger Nahrungkonkurrenz für Algen ist vorhanden. Hier jetzt noch Fische in den Teich einzusetzen wäre fatal und würde nichts als Ärger bringen.
Den Tierschutz einmal außer Acht gelassen.
Meiner Meinung nach würde sich erst ab einer Größe von 20.000 Liter ein ausgewogenes Verhältnis von „höheren“ Pflanzen zu Fischen mit mäßigen Besatz, einstellen. Aber auch hier gilt, nicht ohne Filter.
Fazit: Bei Teichen mit weniger als 20.000 Liter wird sich Fischbesatz immer negativ auf den Nährstoffhaushalt auswirken. Vom techn. Aufwand ganz zu Schweigen. Auch die Geldbörse wird dadurch belastet.
Meiner Meinung nach stehen Fische in keinem Verhältnis zum Nutzen derer.
Plädoye für Fischlose Teiche:
1. Wenn genug „höhere“ Pflanzen vorhanden ist der Teich völlig unproblematisch und es fallen keinerlei Unkosten (außer durch Wasser-Verdunstung > auffüllen) an.
2. Es finden sich genug Lebewesen ein, die einen Teich sehr Interessant machen: Käfer, Libellen, Frösche, Kröten, Schlangen, usw..
Ich hoffe, ich kann mit diesem Beitrag den einen oder anderen Teichianer von einem Fischlosen Teich überzeugen und wünsche allen ein zufriedenes, schönes, erlebnisreiches Teichjahr 2008.