AW: Aufdüngen mit Spurenelementen
Ja, es ist völlig abwegig submerse Pflanzen alleine mit H2O und Liebe am Leben erhalten zu wollen. Die Makronährstoffe NPK sind dafür unabdingbar und sollten nachweisbar sein. Mit Spurenelementen dauert das länger bis sich Probleme zeigen.
Einfach mal eine kleine Liste wie sich die Trockenmasse (TM) von Pflanzen zusammen setzt. Spurenelemente (SE) jenseits Fe weg gelassen. Das ist kein Aufwand zu suchen, so etwas habe ich auf jedem meiner Rechner rumliegen.
Nährstoff .. % TM .... aufgenommen als
O, C, H.......95 % ..... O2, H2O, CO2, HCO3−
Stickstoff .... 1,5% .... NH4+, NO3-
Phosphor .... 0,2% ... HPO42-, H2PO4-
Schwefel ..... 0,1-0,6 .SO42-
Kalium ........ 1 % ..... K+
Calcium ...... 0,5 % ...Ca2+
Magnesium .. 0,2 % .. Mg2+
Eisen .......... 0,01 % .Fe2+, Fe3+, Fe-Chelat (Wurzel)
Diese Nährstoffe sind essenziell und das wegen einer Algenphobie grundsätzlich sein lassen zu wollen ist völliger Unsinn.
Leider kann ich dir kein Rezept an die Hand geben, das hängt zu sehr vom Biotop ab.
Mein Teichlein als schlechtes Beispiel, weil sich auf so eine Pfütze viel, viel besser Einfluss nehmen lässt, ist nährstoffmäßig ausgetestet. Das verträgt alles, nur wenn ich reichlicher Kalium dünge, dann marschieren die Fadenalgen. Phosphat als KH2PO4, Urea/Harnstoff ebenfalls als Salz und Volldünger kann ich in Mengen reinschütten ohne irgendein Problem.
Andere Teiche haben andere Empfindlichkeiten, die reagieren mit Cyanobakterien, Algenblüten, etc. auf Kalium, welches ich schon allgemein für problematischer halte oder auch beliebig andere Nährstoffe.
Die Kaliumempfindlichkeit meines Teichleins ist das noch zu lösende Problem.
Wie das bei deinem Teich aussieht, ist (mir) völlig unbekannt. Im Grunde spielt die Nährstoff aufbereitende/verändernde Wirkung der Mikroflora oder des Biofilms, bestehend aus allen möglichen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen, schnick und schnack und auch Algen, die zentrale Rolle. Das ist nicht im Fokus, weil eigentlich nur auf eine Pflanzen/Algenkonkurrenz geschielt wird, die sich mit wenigen Argumenten deutlich in Frage stellen lässt.
Der Biofilm (der ist sessil, die Mikroflora beinhaltete zusätzlich noch flotierende Mikroorganismen) ist also entscheidend in wie weit ein Gewässer Düngung verträgt. Das ist der primäre Ansatzpunkt!
Von meinen Pflanzenaquarien weiß ich, wenn ich die/den Mikroflora/Biofilm in dieser günstigen Weise etablieren kann, dann kann ich düngen wie ich will, sehr viel, wenig, auch gar nichts bis hin zum Absterben der Pflanzen, Algen tauchen nicht auf.
Wie man das bei einem 35cbm Teich macht ist mir unklar, wobei ich selbst noch einen Teich in der Größenordnung vor habe.
Damit ich mich nicht in epischer Breite in Allgemeinheiten ergießen muss, wäre es sinnvoller über eine allgemeine, kurz gefasste Teichbeschreibung die Möglichkeiten einzugrenzen. Was mich auch noch interessiert, sind die so üblichen Erscheinungen im Laufe des Jahres. Wie oben schon erwähnt, Fadenalgen, Algen-/Bakterienblüten und was sonst so auffälliges periodisch im Teich passiert. Ein Bild wäre auch gut.
Mein Teichlein ist für mich nur Versuchsträger als ausgesprochener Pflanzenteich und funktioniert (mikrobiologisch) noch nicht einwandfrei und braucht schon deshalb die derzeitige massive Unterstützung, aber wenn der funktioniert, weiß ich, dass ich den Aufwand erheblich reduzieren kann. Das meint auch die Düngermengen, mit denen ich derzeit noch Probleme kompensieren muss. Bei einem großen Teich käme Pflanzenmenge von selbst in ein dem Nährstoffangebot und Teichgröße passendes Gleichgewicht. Es ist Teichpflege über deren Umfang man sich Gedanken machen muss. Ich muss bei deinem Teich schon nachdenken, strebte aber kein Lösung am großen Rad an, im Gegenteil. Versprechen kann ich dir auch nichts. Wahrscheinlich kann ich sogar nur im Rahmen meiner Sichtweise das ursächliche Problem aufzeigen, die Lösung nicht unbedingt. Aber es wäre dann der Komplex, an dem es zu arbeiten gilt. Dazu gehört Versuch und Irrtum und Zeit und auch Glück.
Bei
Sumpfpflanzen ist es einfach die zum Wachsen zu bringen, einfach tüchtig Langzeit-Düngestäbchen an die Wurzeln und gut ist.
Mit freundlichem Gruß, Nik