bacillus thuringia israeli

Teicholdy

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Hallo Teichfreunde,

dieser Bacillus verursacht bei Larven eine Krankheit die sie tötet. Isoliert wurde der Giftstoff, den diese Bazillen erzeugen (wohl bei der Kampfmittelforschung) von den Israelis, daher der Name.

Inzwischen wird er als Fertigpräparat angeboten, ist frei von allen Verboten und darf selbst im "BIO" Bereich unbegrenzt angewendet werden. Auch bezüglich Gewässern gibt es keine Einschränkungen.

Ursprünglich wird er als Mittel gegen Stechmückenlarven angepriesen, er wirkt aber auch bei anderen Larven.

Wer hat Erfahrungen mit den Fressfeinden unserer Wasserpflanzen ( Seerosenblattkäfer, Serosenzünsler usw) gemacht?

Die allseits oft zitierten mechanischen Mittel (absammeln, abspritzen, abschneiden usw.) sollen hier nicht besprochen werden, sie sind bei größeren Anlagen nicht praktizierbar.

Gruß

Otto
 
AW: bacillus thuringia israeli

Hi,

ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich von der Fragerei halten soll.
Die meisten hier versuchen gerade im/am Teich einen natürlichen Weg zu gehen.
B.t. ist aus meiner Sicht nicht unbedingt einer, zumal es auch da schon Resistenzen geben soll.

Und damit Du nicht wieder meinst, dass alles wäre nur Polemik, hier noch ein paar zusammengesuchte Infos:

Das von Dir erwähnte B.t.i. kannst Du sehr wahrscheinlich gleich wieder ad acta legen... aber das kannst Du - defekter Link entfernt - am besten selbst nachlesen.
.... Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, daß diese Bedingungen nur im Darm von Mückenlarven, insbesondere von Stech- und Kriebelmückenlarven, auftreten. Daher wird B.t.i. im wesentlichen nur zur Bekämpfung dieser beiden Insektengruppen herangezogen. Nur bei vielfach überhöhter Konzentration des Protoxins können wenige andere Mückenarten getroffen werden.

Viele andere B.t.-Präparate sind vor allem für die Bekämpfung von pflanzenschädigenden Schmetterlingen, wie z.B. dem Maiszünsler vorgesehen. (Welchem wir im Übrigen lieber mit Schlupfwespen versuchen beizukommen!)

Wenn B.t. wirklich so artspezifische Voraussetzungen braucht, dann muss man ein spezielles Präparat für Käfer finden. Nur was wird dann mit anderen Käfern im Teich?
Der Seerosenzünsler hingegen ist ein Schmetterling... nur welches der vielen Präparate ist das richtige? Ich weiß es nicht.

Und hier noch was zur Wirkungsweise von B.t., dass wesentlich älter ist, als die Entdeckung von B.t.i. (1976).
Wirkungsweise: Bacillus thuringiensis (abgekürzt "B.t.") wurde zuerst 1901 in Japan und dann 1910 in Mehlmotten-Raupen aus einer Mühle in Thüringen entdeckt – daher der wissenschaftliche Name. B.t. vermehrt sich nämlich in erkrankten oder abgetöteten Insekten, vor allem Schmetterlingen. Gegen Wachsmotten ist ein spezieller Stamm dieses Bakteriums (B. t. kurstaki) verfügbar.
Die industrielle Produktion erfolgt in sog. Fermentern mit Nährstoffen. Sind diese erschöpft, bildet B.t. Dauersporen aus; dabei entsteht gleichzeitig ein Eiweißkristall (Endotoxin). Diese Sporen und Kristalle sind nur für wenige Insektengruppen (überwiegend Schmetterlinge) giftig; diese spezifische Wirkung begründet die Umweltfreundlichkeit des B.t. Für Warmblütler – also auch für den Menschen – ist er nicht gefährlich: Tests an Ratten verliefen negativ. Dennoch sollte der Bazillus sicherheitshalber nicht in offene Wunden geraten oder inhaliert werden.
In Schmetterlingsraupen zerstören die Endotoxine die Darmwand, stören also den Stoffwechsel: das Insekt hört auf zu fressen. Die auskeimenden Sporen dringen zudem in die Leibeshöhle ein und produzieren Stoffwechselgifte. Deshalb sterben die infizierten Raupen nicht sofort, sondern erst nach wenigen Tagen.
- defekter Link entfernt -

Und jetzt geh ich lieber wieder an meiner Arbeit tippeln, bevor Conny mit mir :box: und :haue2 macht. Und sie hat ja Recht. :(
 
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AW: bacillus thuringia israeli

Hallo Anett,

danke für die Infos, mit Bakterien hab ich weniger zu tun und kenn mich dort etwas weniger aus.

Die Werbeaussagen sind natürlich knalliger und versprechen wohl wie immer zuviel. Trotzdem werd ich mal versuchen ob ich meinen Teich damit mückenfrei bekomme, angenehm wäre es schon. Wenns nicht hilft, schaden wirds dann auch kaum.

Herzlichen Gruß

Otto

PS: Kann man den Nachrichteneditor auch auf Deutsche Korrektur umschalten?
 
AW: bacillus thuringia israeli

Hallo,

Bacillus thuringensis ist wirksam gegen den Seerosenzünsler - allerdings nicht die frei verkäuflichen Präparate, die es z.B. von Neudorf gibt. Im gewerblichen Gemüsebau wird ein Präparat unter dem Namen 'Turex' verkauft. Meines Wissens läuft da aber die Zulassung bald aus, bzw. ist eventuell schon abgelaufen. Alle Präparate sind für die Bekämpfung von Schmetterlingsraupen gedacht, die auf dem Trockenen leben. Es ist nicht getestet worden welche Auswirkungen der Bazillus im Wasser hat. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es Nebenwirkungen gibt. Wir hatten das Tierchen mal in den beiden Becken für die tropischen Seerosen. Nach dem Einsatz von B.t. ist das vorher glasklare Wasser trüb geworden. Keine Ahnung was das zu bedeuten hat. Ausser den Zünslerraupen gab es aber keine weiteren Opfer.

Seerosenzünsler und Seerosenblattkäfer sind ein ernstes Problem im Gartenteich und das Problem wird mit jedem neuen Gartenteich größer. Früher konnte man sagen, dass es für den Seerosenblattkäfer eine klimatische Grenze seiner Verbreitung gab. So ab 550 Höhenmetern kam er nicht mehr vor. Diese Grenze hat er inzwischen mühelos überwunden. Der Käfer fliegt auch nicht sehr weit wenn er auf der Suche nach einem neuen Lebensraum ist. Das stimmt immer noch, aber die Gartenteichdichte ist jetzt so hoch, dass praktisch jeder Käfer in seinem Flugradius genügend andere Gartenteiche finden kann um sich dort anzusiedeln. Genauso sieht es mit dem Seerosenzünsler aus. Egal wo man ist, er wird früher oder später am Gartenteich auftauchen.

Beim Seerosenblattkäfer versagen alle Methoden, die ich bisher angepriesen gesehen habe. Wenigstens macht er die Seerosen nicht kaputt, aber schön sehen sie nicht aus, wenn man den Käfer im Teich hat. Wahrscheinlich müsste man bei seinem Überwinterungsformen ansetzen, aber da scheint noch nicht genügend geforscht worden zu sein. Angeblich überwintern die adulten Käfer in den Rhizomen der Seerosen (??? kann das sein??? sonst passen sie auf, dass sie bloss nicht ins Wasser fallen ...), und legen im zeitigen Frühling ihre Eier auf die ersten Schwimmblätter. Falls sie nach der Eiablage sterben, könnte man die ersten Schwimmblätter entfernen und wäre die Bagage dann los. Die Seerose nimmt so ein rabiates Vorgehen aber wahrscheinlich auch übel.
 

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