Behandlung von Unterwasserpflanzen über den Winter

Rockfan

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Hallo liebes Teich-Team,

obwohl ich ständig versuche mein Wissen über Teichfauna bzw. -Flora zu erweitern, stellen sich neue oder bleiben alte Fragen. In dem Fall hoffe ich auf Tipps zum Überwintern von Unterwasserpflanzen, die im Teich bleiben sollten. Speziell interessiert mich hier das Tausendblatt (Myriophyllum hippuroides), die Wasserfeder, Hornkraut und Wasserpest. Wobei die beiden letzteren wahrscheinlich weniger problematisch sind (hoffe ich wenigstens).
Hier sind meine Pläne, wie ich vorgehen möchte - oder nicht weiß wie ich vorgehen soll:
Das Tausendblatt, das ich im Frühjahr in einer Tiefe von 20 - 30 cm in Töpfen gepflanzt habe, ist inzwischen prächtig gewachsen und bedeckt über dem Wasserspiegel in einer Höhe von knapp 5 cm eine Fläche von ca. 40 - 50 cm². Hier überlege ich, dieses vor dem Winter über dem Wasserspiegel zu schneiden. Oder ganz entfernen und durch Wasserfedern zu ersetzen?
So komme ich zur nächsten Pflanze. Die Wasserfedern, die in ähnlicher Tiefe ebenfalls in Töpfen gepflanzt sind, haben sich ebenfalls schön entwickelt und haben sich typischerweise(?) dicht unter dem Wasserspiegel an zwei Stellen im Teich ebenfalls auf 30- bzw. über 40 cm² ausgebreitet. Ich wollte diese Pflanze über den Winter unverändert so wachsen lassen. (Der Teich erhält im Spätjahr einen Teichheizer, der jedoch je nach Wetterlage, nur ein kleines Loch in der Teichmitte oder aber - wie letzten Winter - über 3/4 des Teichs freihalten kann.) Oder müsste ich die Wasserfedern auch kürzen? (Puh, hoffentlich nicht!)
Bei den beiden "Freischwimmern" Wasserpest und Hornkraut bin ich auch nicht sicher, ob ich hier beide komplett (soweit möglich) aus dem Teich entfernen sollte, damit keine unnötige Biomasse über den Winter erzeugt wird, oder ob die Wasserpest und/oder das Hornkraut grün bleiben und somit auch über die frostige Zeit Sauerstoff erzeugen, im Frühjahr den Teichstart erleichtern und Algen im Frühstadium bekämpfen können. Von der Wasserpest sehe ich inzwischen so gut wie nichts mehr, aber das Hornkraut vermehrt sich wie wahnsinnig, so dass ich schon mehrfach ganze Bündel entfernt habe.
Da in diesem Jahr nach dem massiven Eintrag von Sahara-Sand glaublich im April(?) binnen 2-3 Tagen aus meinem glasklaren Teichwasser eine braun-grüne Brühe wurde, und mein wunderschönes großes Quellmoos spurlos verschwunden ist, habe ich danach in wochenlangem Kampf mit Hilfe von vielen Pflanzen und biologischen Mitteln wieder einen klaren Teich erhalten. Wahrscheinlich habe ich "in der Begeisterung" zu viele Pflanzen eingesetzt und möchte deshalb für nächstes Frühjahr möglichst alles richtig machen. (Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass Sand wohl auch Nährstoffe enthalten kann und nicht wie ich angenommen hatte, harmloses "totes Material" darstellt.)
Habt ihr ähnliche Fragen oder Erfahrungen (letzteres wünsche ich Euch nicht) gemacht?

Gruß Rockfan auch "Walle"
 
Hi Walle

die immergrüne Wasserfeder braucht man nicht zu kürzen (kann man halt machen wenn sie zu groß wird), das Laub verträgt auch das einfrieren

beim Hornblatt (hier ist halt die Frage ob man die winterharte heimische Form mit den dunkelgrünen/braungrünen groben, dicken Blättern hat, oder die kubanische nicht winterharte tropische Form aus dem Aquaristiksortiment (das wird von den "holländischen Grünzeuchmassenvermehrern" heutzutage leider sehr oft an Gartencenter, Baumärkte ect. als "winterhartes" verscheuert:warn) hellgrüne lange dünne, lichte Blattqurile mit recht weiten Abstand - erworben hat :rofl )an Stengenbleiben nur die dicht gepacken vorderen cm als Winterknospe den Winter über erhalten, der Rest zerfällt - daher wenns viel ist den Großteil im Herbst vor den Zerfallsbeginn entfernen um die Verlandung einzuschränken

Wasserpeste (Elodea candensis und Egeria densa) bleibt zwar auch wintergrün aber die alten Triebteile sterben halt auch "von hinten her" nach und nach ab - behandelt man daher wie Hornblatt

Myriophyllum hippuroides ist, da ja aus dem warmen Zonen Nordamerikas stammend nur bei tiefer Pflanzung sicher winterhart. Bei -20cm wird in einem "kalten" Winter wohl erfrieren. Bei tieferer Pflanzung werden die Triebe wie früher bei der "normalen" Papageienfeder" zwar auch absterben, aber im Frühjahr aus dem nicht vom Eis erreichten Wurzelstock neu austreiben

MfG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Frank,

dann weiß ich soweit Bescheid. Dann gibt es etwas "Luft" - besser mehr Schwimmraum - im Teich. Ich denke, ich werde nach Deinen - für mich wertvollen - Hinweisen, die pflanzlichen "Freischwimmer" aus dem Teich entfernen und im nächsten Frühjahr wahrscheinlich nur noch Hornkraut einbringen. (Ist ja nicht so teuer und wächst wie der Teufel). Um möglichst wenig Schlamm zu erzeugen werde ich auch den Froschbiss, der sich dieses Jahr zum ersten Mal richtig gut vermehrt hat und die zusammenhängende Wasserlinse (den Namen vergesse ich immer:oops) zur Sicherheit aus dem Teich entfernen und ggf. nächste Saison ersetzen. Anstelle des Tausendblatts werde ich eine weitere Wasserfeder (ich finde auch eine tolle Pflanze, hoffentlich bleibt es so) oder ähnliches einsetzen. Da sich diese Pflanzen in Töpfen befinden, lässt sich das relativ einfach bewerkstelligen.
Die anderen reinen Unterwasserpflanzen sind nicht besonders groß - da brauche ich nichts zu unternehmen, während ich die übrigen Pflanzen, die auch über den Wasserspiegel herauswachsen (u. a. z. B. Hechtkraut) alle kurz über dem Wasserspiegel kürze. Zumindest beim Hechtkraut (ein meiner absoluten Lieblingspflanzen:)) hat das schon seit Jahren immer gut funktioniert. Seerosen habe ich aufgrund der geschönt ausgedrückt unpraktischen Bauweise des jetzigen Teichs leider schon letztes Jahr alle entsorgt. Krebsscheren werden auch noch reduziert und der Rest taucht ab. Ich hoffe, damit komme ich einmal mehr gut über den Winter - aber das hat ja noch viiieeel Zeit!!:lustig

Nochmals besten Dank vom Fuß der Schwäbischen Alb

und Gruß

Walle
 
Hallo Walle!
dann weiß ich soweit Bescheid.
Ich glaube du weißt gar nichts (nichts für ungut).

In Seen wo die Temperatur des Wassers über 24 ° geht explodiert das Hornkaut.
Warum? Es liefert Sauerstoff für Fische und anderen Getier, so hat es die Natur eingerichtet.

Das Hornkaut macht Samen die auf den Grund fallen und duengt sie mit dem zerfallenden Blattwerk im Herbst.
Dh du darfst nicht mit dem Schlammsauger arbeiten, sonst ist natürlich alles weg.
 
Hallo Ron,

ganz so schlimm wie Du es darstellst ist es bei mir doch noch nicht - wenn ich auch nicht alles weiß.
Ich habe zwar auch einen Schlammsauger, den ich aber noch nie benutzt habe, da ich doch Skrupel hatte, dass ich mit diesem etliches Kleingetier einsaugen und damit vernichten könnte. Das Hornkraut, von dem ich im April ein paar wenige "Äste" in den Teich eingebracht hatte, ist mittlerweile dermaßen gewachsen, dass ich schon mehrfach größere Ballen aus dem Teich entfernt habe. Natürlich habe ich dabei bewusst immer einen nicht so kleinen Teil im Teich belassen. Gerade in den letzten 2 - 3 Wochen habe ich größere Mengen von dieser Pflanze entfernt, wobei ich jedes Mal befürchtet habe, dass eventuell noch Fischlaich daran haftet, habe jedoch keinen entdecken können. Das teilweise Entfernen dieser Pflanze war wohl doch auch im Interesse meiner Fische, die so wieder etwas mehr Freiraum zum Schwimmen erhalten haben. Außerdem schleicht sich das Hornkraut zwischen meine Krebsscheren, Tausendblatt und Wasserfedern. Mit den dreifurchigen Wasserlinsen und den kleinen Wasserlinsen wächst es in meiner Flachwasserzone und Schwimminseln zwischen die anderen Pflanzen. Auch beim Belüfter fand sich inzwischen eine größere Menge.
Vielleicht hast Du auch meine Frage bzw. meine Antwort an Frank falsch aufgefasst. Im Klartext: Ich werde einen Teil meines Hornkrauts (das ich an sich für eine geniale Pflanze halte) bis zum Spätherbst im Teich belassen. Danach werde ich es entfernen (was wahrscheinlich sowieso nicht restlos möglich sein wird). Im zeitigen Frühjahr werde ich mir wieder neues besorgen, das dann hoffentlich wieder meine Fische mit Sauerstoff versorgt und die Algen in Schach hält. Auch die diesmal ungewöhnlich zahlreichen Froschbisse und vielleicht zwei der im Teich befindlichen Krebsscheren werde ich wohl entfernen müssen. (Ob der Froschbiss bis dahin diese Überwinterungssprossen gebildet hat weiß ich dann wohl nicht, wäre aber natürlich ganz nett) Wie Du an meiner "Selbstauskunft" sehen kannst habe ich leider nur einen kleinen Teich von inzwischen vielleicht 4500 l, so dass mein Platz begrenzt ist und ich den Fischen genügend "Winterschlafraum" gewähren möchte.
Um Dich weiter zu "erschrecken": Ich habe seit ein paar Jahren keinen Filter mehr in Betrieb, nur den kleinen Filter an der Pumpe, die den Bachlauf betreibt (aber der zählt natürlich nicht), den besagten Lüfter und im Winter einen Teichheizer. Früher hatte ich auch eine stärkere Pumpe mit Durchlauffilter und UV-Klärer. Inzwischen bin ich auf gelegentliche biologische Unterstützung in Form von nützlichen Bakterien und ähnlichem umgestiegen. Ich habe auf größere Fische verzichtet, was mir zugegeben etwas schwer fällt und beschränke mich auf kleinere Fische, die derzeit eine Länge von maximal 6 - 7 cm aufweisen. Die meisten sind eher 5 cm oder deutlich darunter. Ich habe meine Fische in der Zeit von Mitte Oktober bis Anfang Mai nicht gefüttert und hatte dennoch keinerlei Verluste zu beklagen. (Zumindest fand ich keine im Teich.) Lediglich der üble beschriebene Sahara-Sand, der mit dem Regen kam, hat mein Teichwasser für Wochen in eine Brühe verwandelt und mein wirklich sehr schönes Quellmoos restlos vernichtet.
Inzwischen ist das Wasser wieder - wie vor diesem Ereignis - absolut klar und ich füttere meine Fische ca. 2 - 3 mal die Woche, manchmal auch weniger.
Wenn Du bis hierher gelesen hast, so hast Du auf jeden Fall meinen Respekt, aber auch mein Mitgefühl.;)

Grüße aus dem Schwabenländle

Walle
 
Ich wollte nur Hinweise geben wie und warum Hornkaut ab höhere WT seinen Wuchs verdoppelt.

Vom Quellmoos haette ich gerne mal ein Foto gesehen.

Wenn du nicht filterst und dazu kein Bachlauf hast, wie kann dann Quellmoos entstehen?
Quellmoos braucht viel Sauerstoff und eine ganze menge gut aufbereitetes Wasser.
Aber ich bin dann mal gespannt :zwinker.
 
Hallo Ron,

wie ich geschrieben habe, läuft nur ein Filter von der Pumpe, "die den Bachlauf betreibt". Also läuft diese Pumpe - und zwar ganzjährig, auch während des Winters. Um die Fische im tieferen Wasser dabei nicht in ihrem "Winterschlaf" zu stören steht diese Pumpe in ca. 50cm Tiefe. Das Quellmoos war direkt unterhalb des Einlaufs des Bachlaufs (bisschen viel "lauf";) in schätzungsweise 20 - 30 cm Tiefe in den Teich eingebracht worden. Es hatte sich dort gut entwickelt und war zuletzt ein richtiger kleiner Busch mit gut 40 cm Durchmesser. Ich hatte es über Ebay bei einem Händler vor knapp 2 oder 3 Jahren erworben, nachdem ich vorher mit diesen Pflanzen wenig Glück hatte. Doch schon bei dem Erhalt des Mooses war ich positiv überrascht, wie sauber dieses versandt worden war. (Leider ist der private(?) Händler aus Krankheitsgründen nicht mehr aktiv.) Ich hatte damals auch noch zusätzlich ein Trauerweiden-Quellmoos (oder so ähnlich) von diesem erworben - dieses hat sich aber nicht richtig entwickelt. Langer Rede kurzer Sinn: Nach dem unheimlich schnellen Eintrüben (d. h. "eintrüben" ist schon sehr geschönt umschrieben - meine Sichttiefe betrug wahrscheinlich keine 20cm), innerhalb von 3 - 4 Tagen, war mein großes Quellmoos nachdem das Wasser nach 4 - 6 Wochen (gefühlt noch viel länger) wieder klar war, komplett verschwunden.
Nachdem nicht auszuschließen ist, dass wieder mal Sahara-Sand in größerer Menge zu uns geweht wird, habe ich mich entschlossen, an der Stelle des ehemaligen Quellmooses nun eine weitere Wasserfeder zu setzen. Bisher scheint sich diese dort auch wohl zu fühlen. Aber es tut mir nach wie vor um das Quellmoos leid. Ein Foto von dem Quellmoos (ja wenn ich es recht überlege, auch vom ganzen schlecht neu angelegten Teich) habe ich leider nicht. Es wäre wohl auch schwierig geworden, da das Moos eine ziemlich dunkelgrüne Farbe hatte, der Bacheinlauf fast immer im Schatten liegt und das Wasser das Restlicht reflektiert. Nachdem es jetzt verschwunden ist, hätte ich es doch vorher einmal versuchen sollen.

Mein "alter" vorher an derselben Stelle selbstgebauter Teich war zwar eine Idee kleiner aber dafür schöner und vor allem pflegeleichter. Ich hatte darin zu der "besten Zeit" u. a. auch noch 4 Seerosen, die dann allerdings bestimmt 3/4 der Wasserfläche beschattet hatten. Nachdem ich jetzt im neu angelegten Teich beim "Herbstputz" nicht mehr gut an die Töpfe der Seerosen kommen konnte, habe ich diese komplett entsorgt. Außerdem hatte ich wegen der Seerosenblätter nur noch wenig Platz, an dem ich die Fische beobachten und füttern konnte. Im vorherigen Teich hatte ich auch noch 4 oder 5 Rotfedern und 4 Hundsfische (dafür nicht die "Exoten" wie heute). Speziell Hundsfische suche ich seit Jahren - sind im ganzen Netz bei den einschlägigen Teichratgebern ständig als problemlose und geeignete Fische für den Gartenteich abgebildet und angegeben - aber sie sind nirgends zu bekommen. Für Tipps in diese Richtung wäre ich dankbar.
So, Du siehst, ich bringe es fertig die Leute mit meinen schriftlichen Ergüssen zu "erschlagen":sprachlos. Aber ich hoffe, dass ich Dir einigermaßen meine Überlegungen und Fragen näher gebracht habe.

Gruß Walle
 

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