Das Betonparadoxon

Nikolai

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7 Kois, 15 Goldfische, 2 Rotaugen, 3 Bitterlinge, 1 Sterlet, 1 Sumpfschildkröte (nur im Sommer), 10 Elritzen, 20 Teichmuscheln, 10 Flußkrebse, Stichlinge 3-stachlig und neunstachlig, viele Sumpfdeckelschnecken, Posthornschnecken und Schlammschnecken.
Häufig oder auch ständig zu Gast sind Teichfrösche, 1 Ringelnatter (70 cm), Kammmolche, Libellen und Vögel.
Hallo,

manchmal glaubt man ja, über den Dingen zu stehen und schlägt gut gemeinte Ratschläge aus. So wollte ich auch nicht wahr haben, dass man einen Betonteich ohne zusätzliche Anstriche ect. nicht dicht bekommt. Eigentlich bin ich auch jetzt noch der festen Überzeugung, dass es allein mit Beton geht. Große Bereiche meines Teiches sind tatsächlich Wasserdicht. Hätte ich nicht an einzelnen Stellen ein wenig gepfuscht, hätte ich bestimmt auch jetzt keine Probleme. Mein größter Fehler war, dass ich Zement, den ich über Winter zwar trocken, aber Draußen gelagert hatte wohl durch die hohe Luftfeuchtigkeit gelitten hatte. Aus Sparsamkeit, ein Sack Zement kostet immerhin 2 Euro, sammelte ich die Klumpen heraus und mischte mit dem Rest Beton an.:aua.
Alles halb so Schlimm dachte ich, offene Poren werden sich durch Schmutz und Algen schnell verschließen. Schließlich setzt sich ja auch jeder Filter Früher oder Später zu, bis kein Tropfen mehr durchgeht.
Das Betonparadoxon ist, dass genau das Gegenteil passiert. Er wird immer mehr ausgewaschen und der Wasserdurchfluß erhöht sich. Offensichtlich wird bei kapillaren Vorgängen wenig Schmutz transportiert.

Gruß Nikolai
 
AW: Das Betonparadoxon

Hallo Nikolai,
vielleicht wird der Teich nicht durch "Schmutz und Algen" dicht, sondern durch Tonpartikel in der entsprechenden Größensortierung. Ton besteht ja aus feinsten Silikat-Teilchen, ist also letztlich ganz feines Gestein bzw. Sand.
Insofern könnte es interessant sein, in den Teich entsprechende Mengen Lehm oder Ton einzubringen, der sich dann an den undichten Stellen ablagert. Deine Fische werden schon dafür sorgen, dass er sich nicht wo absetzt, wo du es nicht haben willst.

Ich glaube, dass Ton letztlich auch die Kapillarwirkung zum Erliegen bringen kann, sonst könnte man ja keine Teiche bauen, die mit Lehmziegeln abgedichtet sind.

Gruß,
Stefan
 
AW: Das Betonparadoxon

Hallo Nikolai,

die Sache mit dem alten Beton und der sparsamkeit kenne ich, ich mußte auch ein Winterbaustop einlegen und hab den Zement das Jahr drauf verwendet. Als das Fundament fertig war konnte ich es (fast) mit den Fingernägeln statt mit dem Abbruchhammer demontieren.

Das einzige was mir einfällt ist Folie einziehen (so hatten wir es füher am Betonteich) oder versiegeln (wobei ich nicht glaube, dass dies dauerhaft ist).

Auf alle Fälle wird es wieder eines dieser unverhofften Projekte, die nie ein Ende nehmen. Manchmal sehnt man sich nach einem Leben in einer 2 Raumwohnung, am wochenende fix Staubsaugen und den Rest des Tages mit fernsehen oder shoppen verbringen... ach ja... die Projekte...

Auf jeden Fall kannst Du Deinen 10 Jahrplan der Projekte wieder über den Haufen werfen und auf einen 11 Jahrplan erweiteren.

Schöne Grüße

Thomas
 
AW: Das Betonparadoxon

Hallo Stefan,

an Ton hatte ich auch schon gedacht., hatte aber die Befürchtung, dass dieser sich nur schwer absetzt, bzw. leicht auch wieder aufgewirbelt wird. Das hätte dann eine dauerhafte Trübung des Wassers zur Folge. Außerdem ist Ton ein Pumpenkiller. Dichtungen und Lager leiden stark unter diesen feinen Silikaten und es dauert nicht lange bis sie Schaden nehmen.

@ Thomas: Folie einlegen ist bei mir keine Alternative, schon wegen der Scheibe nicht. Sicher würde ich mir manche Arbeit gerne sparen, speziell diese, aber gäbe es nichts mehr zu tun, wäre ich auch nicht zufrieden. Spätestens nach 2 Wochen würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Und so wie ich Dich einschätze würde es Dir genau so ergehen.



Gruß Nikolai
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das Betonparadoxon

HI Nikolai,

vielleicht hilft Dir ja die Betonseiten mit Blech auszukleiden.:D
Ist dann garantiert auch Dicht und Du kannst die Scheibe frei lassen und mit Aq-Silikon abdichten.

Grüssle Michael
 
AW: Das Betonparadoxon

und wie wäre es mit einer Epoxidharz abdichtung? diese könnte man ja noch aller Steinteppich aufpeppen

Gruß René
 
AW: Das Betonparadoxon

Hallo @ all,

@ Michael: Blech kommt bei mir nicht in Frage. Bei der Form sind es doch zu viele Schweißnähte. :D

@ Anne: Mit Dichtschlemme hatte ich bereits nachgebessert. Hat sogar eine Weile gehalten.

@ Christine und Rene`:
Mit Flüssigfolie bzw Epoxidharz hatte ich ursprünglich bei der Fertigstellung in Erwägung gezogen. Da ich aber der festen Überzeugung war, dass es auch ohne geht, habe ich es dann gelassen. Nun wird es schwierig, da dazu der Teich komplett ausgeräumt und trocken sein muß.
Ein wenig Wasserverlust hatte ich auch von Anfang an akzeptiert. Dass dieser aber größer ist, als mein
Brunnen im Sommer hergibt ist jetzt das eigentliche Problem.
Noch immer glaube ich, hätte ich sorgfältiger gearbeitet, gäbe es jetzt auch keine Probleme.
Auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, werde ich meine weitere Vorgehensweise hier oder unter meiner Teichvorstellung dokumentieren um Anderen ähnliches zu ersparen.

Gruß Nikolai
 
AW: Das Betonparadoxon

Hallo Nikolai,

den Teich wirst Du ohnehin entleeren müssen. Deswegen kannst Du dem Ganzen schon mal eine Projektnummer zuordnen.
Ja, Du hast Recht, das frimmeln und werkeln würde mir fehlen, man braucht immer ein Projekt oder 2 oder....

Flüßigfolie ist aus meiner Sicht die Beste Lösung. Da ich nicht weiß. wie das aussieht und ob es Dir gfallen würde kannst Du ja auch Folie einziehen (ich denke, das hält länger???) , die Scheibenränder streichen und dann mit Beton neu modelieren. So bleibt Dir die Optik erhalten, den Folie oder nen Anstrich allein würde durch Deine Scheibe sicher besch..., nicht so schön aussehen. Denke ich.

Grüße

Thomas
 

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