Diskussion über naturnahe Garten - Teiche

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13. Aug. 2004
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16.657
In eigener Sache: Naturteich-Forum

Liebe Besucher, wenn Ihr keine Fische haltet – dann solltet Ihr genau hier posten und bei Fragen genau hier nachschauen ! Es ist schliesslich das erste Forum über naturnahe Gartenteiche in den oft frequentierten Foren – ansonsten müssen sich die Liebhaber von Naturteichen meist mit einer Aussenseiterrolle zufrieden geben :? .

Im Forum “Naturnahe Gartenteiche” möchte ich allen denjenigen ein Zuhause bieten und sie einladen, ihre Fragen und Anregungen zu posten, die wie ich glauben, dass sich ein Pflanzenteich ohne Fische am schönsten und natürlichsten entwickelt. Mit vielfältiger Tierwelt, Fröschen, Lurchen, Kröten, Libellen, Wanzen, Flöhen, Schnecken, Rückenschwimmern, Gelbrand- und Taumelkäfern. Was habt Ihr sonst noch im und am Teich ? Singvögel, Bachstelzen, Schwalben, Fledermäuse und Igel ? Was ist die richtige Tiefe und Gestaltung, das beste Substrat ? Welche Wasserpflanzen sind empfehlenswert, haben sich gar seltene Pflanzen selbst angesiedelt ? Welche Rolle spielt die Wasserqualität, welche Hilfen (Wasserstandsregulierung, Bachlauf…) habt ihr gebaut ? Kann auch ein Filter Sinn machen ? Zusätzlicher Sauerstoff ja oder nein, und wenn ja, wie ? Tipps und Ideen zur Ufergestaltung und des angrenzenden Gartenbereichs interessieren jeden Naturteichbesitzer. Erfolge, Rückschläge, das geeignetste Material und die optimale Ufergestaltung sind ebenso gefragt wie das emotionale Thema, ob Pumpen überhaupt in einen solchen Teich gehören. Nicht einheimische Pflanzen eingesetzt – kann man schon nicht mehr von einem naturnahen Teich sprechen ? Schlammsauger – Hilfe oder Teufelszeug ? Wer verwendet Algenvernichter :boese ??? Wie verjünge ich einen solchen Teich, der in die Jahre gekommen ist ?

Das Forum schliesslich ist der richtige Platz, um alle Fragen zum naturnahen Gartenteich beantwortet zu bekommen. Ich selbst werde mich nach Kräften bemühen und hoffe auf die Unterstützung aller Besucher.

In diesem Sinne: Ich würde mich sehr freuen, wenn wir aus dieser Gelegenheit etwas machen können - nämlich den Treffpunkt für alle Freunde naturnaher Teiche.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan
Ich finde Naturnaher Teich schließt nicht unbedingt keine Fische man sollte sich an der Natur Orientieren. Dort gibt es auch Fische aber nur da wo sich die Natur selber regeneriert.
Will heißen alles im gewissen Rahmen. In einem Naturnahen Teich ist alles aufeinander abgestimmt und das ist sehr empfindlich auf eussere Einflüsse.

Ich finde es aber gut das dieses Thema hier Angesprochen und Diskontiert werden kann.
Mein Fazit; Naturnaher Teich ist mehr als Loch ausheben, Folie rein, Wasser und Pflanzen rein, Fertig da zu gehört viel Wissen.
mfg Kalle
 
Hi Kalle,

in natürlichen Teichen von einer Größe die mit Gartenteichen vergleichbar ist gibt es keine Fische. Ohne Verbindung zu einem Bach bleibt nur das Einsetzen durch den Menschen oder das Einbringen von Laich durch Wasservögel. Auf Dauer ist der Bestand nicht überlebensfähig...

Diskussion:


außerdem ist es hier halt so definiert :)

Viele Grüße,

Peter
 
Hallo zusammen,

was hier so definiert ist, kann auch in Frage gestellt werden. Stellt sich die die Annahme als falsch heraus, muss sie halt geändert werden :) .

In der Tat aber befinden sich in einem abgeschlossenen Klein(st)gewässer in der Natur keine Fische. Sollten Fische auf irgend eine Weise in ein solches Gewässer verbracht werden, überleben sie schon dann nicht, wenn dieses Gewässer zwischenzeitlich einmal austrocknet oder durchfriert (Kleinstgewässer haben höchst selten das idealisierte Profil eines Gartenteiches). Selbst wenn die Fische aber ein volles Jahr überleben wûrden, käme es zu folgenden Entwicklungen: Inzucht (wenn anfangs mindestens ein Paar in den Teich gelangte) und/oder Eutrophierung mit vorschneller Verlandung.

Die Annahme, dass ein naturnaher Gartenteich im Idealfall keine Fische enthält, resultiert aus der Erkenntnis, dass solche Teiche - wenn sie schon zufällig entstehen - nicht aus sich heraus stabil sind.

Beste Grüsse
Stefan
 
Wenn wir hier von naturnahen Teichen sprechen, stellt sich die Frage, welche Art von Naturteichen es denn überhaupt gibt? Teiche in der Größenordnung von 10 bis 1000 m2, die ohne menschliches Zutun entstanden sind, kenne ich eigentlich nicht. Am ehesten fallen mir Wassergräben rund um Burgen und Schlösser ein, in denen sich eine natürliche Teichcharakteristik entwickelt hat. Arme von Flüssen, die vom Hauptstrom auf natürliche Art abgeschnitten wurden, fallen auch darunter. Diese Gewässer haben aber sicher eine sehr kurze Lebensdauer, die Verlandung schreitet dort rasch voran. Und auch Kleinseen, die sich im Gebirge in Senken, von Schneewasser gespeist, befinden, sind total nährstoffarm und auch nur wenige Zentimeter tief.
Meine Definition eines naturnahen Teiches schaut so aus: Der Extremfall wäre, der Natur einfach ein mit Wasser gefülltes Becken in einem mit genügend Nährstoffen ausgestatteten Umfeld (Bäume) zur Verfügung zu stellen und dann zu beobachten, welche Pflanzen und Tiere sich ansiedeln. Ich glaube, dass es hier gar nicht zu einer allzugroßen Fauna- und Floravielfalt kommen würde, es würden sich nur bestimmte Arten durchsetzen und andere verdrängen. Ein Gewässer in Teichgröße ist einfach zu klein.
Ich erlaube mir, meinen Teich, der derzeit entsteht, als naturnahen Teich zu bezeichnen. Ich habe das Umfeld bereits tierfreundlich hergerichtet (es entsteht eine sehr große Trockenmauer, der Mischwald befindet sich daneben, Reisighäufen sind vorhanden und die "menschlich perfekte" Ordnung und Chemie-Sauberkeit herrscht auch nicht. Starthilfe gebe ich insoferne, dass ich sicher die unterschiedlichsten (einheimischen) Pflanzen einbringen werde, diese aber sicher nicht mit Gewalt hegen und pflegen, sondern ich möchte dabei hauptsächlich Beobachter sein, die Entwicklung verfolgen. Frösche, Kröten, Molche, Schlangen etc. werde ich nicht eigenhändig ansiedeln, wer Lust hat, soll selbst kommen......und ich schaue zu......
Ein kleines "Problem" habe ich allerdings: Ein Bestandteil der "Natur" ist auch der Mensch, diesem ist im Sommer manchmal heiß, und er sucht daher Abkühlung in diesem Biotop.... soll er! Das schlimmste, was passieren kann: er wirbelt allzuviel Sediment auf und regt dadurch das Pflanzenwachstum allzu stark an. Soviel greif ich dann schon in die Natur ein, dass ich einen Teil des Sediments ableite (mit Druckausgleichsystem, oder wie auch immer das heißen mag-ich zerstückle sicher nicht alle Wasserflöhe und andere Kleinstlebewesen mit einer Kreiselpumpe) und im benachbarten Filtergraben die Pflanzen füttere. Und die Natur wird es mir sogar danken, denn im schwarzen Schlamm, der ziemlich rasch entstehen würde, existiert ohnehin kaum etwas.
Das ist im groben meine Vorstellung des entstehenden Teiches. Ich habe unzählige websites und Foren durchstöbert, die meisten Teiche sind mir einfach ZU SCHÖN.
Schönes Wochenende!
Berndt
(der sich bei Fragen wie: wann ist dein Pool fertig? oder "wie groß ist der Schwimmbereich" missverstanden fühlt)
derzeit siehst der teich erst so aus:
 
Wow - da bin ich ja mal gespannt, wie der aussieht, wenn er mal ein paar Jährchen alt ist - oder auch erstmal, wenn er "fertig" ist.

Zum Thema:

Ich glaube, das naturnah tut immer in sofern weh, dass man ja wirklich naturnah bauen möchte und Tiere ja auch ein Teil der Natur sind und sich dann sagen zu lassen, dass Fische nichts mit naturnah zu tun haben tut dem eigenen Ego schon weh - meinem zumindestens. Deswegen habe ich mich für einen Kompromiß entschlossen:

Für mich ist naturnah, wenn ich nicht groß eingreifen muß in das Geschehen, will heißen, ich werde "nur" Moderlieschen in den Teich tun und wenn diese sich nicht selbst ernähren können, dann werden auf Dauer keine Fische im Teich sein, ich werde auf jeden Fall NICHT füttern und groß Filtern will ich auch nicht müssen. Und ich hoffe, die Natur wird es mir auch verzeihen, wenn ich ab und zu mal ein paar Fadenalgen rausfische.

Ich will aber trotzdem sagen dürfen, dass ich einen naturnahen Teich habe :cry:

Aber noch sind ja keine Fische drin 8)
 
Hallo Susanne!
:lol Du hast ziemlich genau das angefügt, was auch ich ursprünglich schreiben wollte, dann aber wieder verworfen habe.... Du hast jedenfalls in Sachen Moderlieschen möglicherweise in 2 Jahren (zuerst sollen Plankton etc. Zeit haben) einen "naturnahen" Kollegen.
Liebe Grüße
Berndt
 
Schön, dass mal jemand den Thread aufgegriffen hat. Ich hatte ihn mal aufgelegt, um denjenigen eine Heimat zu bieten, die über wirklich naturnahe Teiche diskutieren wollen. Wie man sieht, ist das Interesse gering. Schade, wie ich finde.

Wiele Eurer Argumente kann ich zumindest von der Motivation her nachvollziehen. Es stimmt allerdings nicht, dass es keine kleinen Teiche in der Natur gibt. Sie wurden nur alle zugeschüttet, damit die Traktoren und forstwirtschaftlichen Fahrzeuge keine Kurven fahren müssen... Allein dadurch ist sehr viel Natur zerstört worden. Hier in Frankreich gibt es noch jede Menge natürlicher kleiner Teich. Zur Zeit ist deshalb ein erheblich Lärmpegel vorhanden - die Frösche quaken über alle Grundstücksgrenzen hinweg. Andererseits ist wegen der zahlreichen natürlichen Tümpel das Interesse an Gartenteichen gering.

Um es ganz klar zu sagen: Auch ich habe keinen naturnahen Teich im engeren Sinne (das musste ich nach einer kurzen Diskussion mit Eugen einsehen). Denn bei mir befindet sich z.B. eine Pumpe im Teich, die das Zooplankton schädigt. Auch wenn nur das Wasser über einen Skimmer abgezogen wird, es soll wohl Untersuchungen darüber geben, dass alle Einzeller regelmässig an die Oberfläche kommen.

Dann habe ich Lotos eingesetzt. Das reicht vielen Leuten schon, um den Teich als Zierteich zu bezeichnen. In einen naturnahen Teich werden nur ein paar heimische Pflanzen eingesetzt - wenn überhaupt. Idealerweise wartet man, bis der Teich von allein von den Pflanzen in Beschlag genommen wird.

Wenn Fische eingesetzt werden, handelt es sich jedoch aus meiner Sicht definitiv um keinen naturnahen Teich mehr. Dabei geht es nicht um die Frage, ob Fische und deren Züchtungen noch "Natur" sind. Tatsache ist, dass sie die Artenvielfalt im Teich dramatisch herabsetzen. Es gibt keine "Friedfische". Selbst die Pflanzenfresser sagen zu einem fleischlichen Happen geeigneter Grösse nicht nein. Wo Fische sind, gibt es für alle möglichen anderen Teichbewohner - Pflanzen oder Tiere - keine Bleibe mehr. Vor allem dann nicht, wenn der Mensch nicht regulierend eingreift , sich die Fische maximal vermehren und - verdauen.

Ich bewundere also Leute, die ganz konsequent und kompromisslos einen Naturteich oder naturnahen Teich haben.

Nur: Ich finde es bei dieser Sachlage als gar nicht so falsch, "nur" einen Zierteich zu besitzen. Denn bei allem, was mir so in den Teich kommt, denke ich mir etwas oder verfolge eine bestimmt Absicht, wobei ich dann einfach abwäge.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hier in Frankreich gibt es noch jede Menge natürlicher kleiner Teiche
Würde mich sehr interessieren, was dort so wächst. Ich kenne kein derartiges Gewässer, d.h. es gibt sie hier sehr wohl auch, allerdings habe ich noch keines entdeckt, wo nicht irgendein Ex-Aquarianer Ex-Fischer oder Ex-Gartenalgensuppebesitzer seine nicht mehr benötigten Fische (Vorzugsfarbe orange) "entsorgt" hat.
apropos Fische: ok, naturnah definieren wir in diesem Thread u.a. als "fischfrei".
Ich glaube aber, dass wir mit unseren Fischen wohl etwas zu streng sind. Ein See von z.B. 100 km2 ist sicher 100%naturnah und dieser beherbergt unzählige Fische. Dieser verträgt Hechte, Welse, Karpfen.... und dieser Fischbestand reguliert sich automatisch. Wo setzen wir die Untergrenze an? Einem Teich von 10.000m2 ist sicher ein Moderlieschenpärchen zuzumuten, und ich glaube nicht, dass die sich so lange vermehren (abgesehen von Inzuchtproblemen), bis sie jeglichen Wasserfloh vernichtet haben (M. bevorzugen ohnehin pflanzl. Plankton).
Im Garten meiner Mutter befindet sich seit ca 25 Jahren ein kleiner Folienteich. Es gab immer wieder Kinder, die dort Fische einsetzten (allerdings nur heimische, in der Umgebung gefangene), auf lange Sicht waren die Bedingungen den Fischen zu schlecht (aus welchen Gründen auch immer) und der Teich verlor nie seinen "natürlichen" Zustand. Hast Du schon nachgeschaut in den vielen kleinen französischen Teichen? Ich vermute, dass sich in den meisten Fische befinden. So, eigentlich habe ich jetzt nur schreibenderweise vor mich her gedacht. Zierpflanzen, die noch nie ein Europäer je gesehen hat, gebe ich keine in meinen Teich, strenger will ich allerdings nicht sein. Und die Moderlieschen waren nur eine vielleicht_idee frühestens 2005.

Treffen sich 2 Teiche. Sagt der eine zum anderen: Gestern schei... so eine blöde Ente ihren halbverdauten Fischlaich zu mir. Ich habe soviel Angst, dass ich bald kein Naturteich mehr bin"
:lol
Schönen Sonntag!
Berndt
 
Noch eine Bemerkung:
Eine Pumpe ist für mich eine größere "naturnah"-Störung als einige Moderlieschen oder Bitterlinge. Ich hoffe, mich mit der naturagart-Filtergraben Methode für die planktonschonendste Methode der Nährstoffüberschussentsorgung entschieden zu haben.
Berndt
 

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