Dreimasterblume sehr vermehrungsfreudig?

nuggeterbse

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Hallo Ihr Lieben
Ich hatte mich im vergangenen Herbst dazu entschlossen unsere Rasenfläche zu verkleinern.
Jetzt habe natürlich sehr viel freie Fläche um mich mit neuen Pflanzen auzutoben.
Also war mal wieder ein Gang zu meiner Lieblingsstaudengärtnerei fällig.
Dort bin ich über die Dreimasterblume gestolpert ( kannte ich gar nicht).
Ich wurde eindringlich gewarnt, daß sie sehr vermehrungsfreudig ist. So nach dem Motto: einmal im Garten, immer im Garten.
Wie ist es denn bei Euch so?
Seid ihr froh sie zu haben, oder verflucht ihr sie mittlerweile?

Vielen Dank schon mal im Voraus
Liebe Grüße Michi
 
Hi Michi,

ob Tradescantia-Hybriden gut wachsen und sich breimachen hängt von einigen Dingen ab.
In dauerfeuchten/nassen lockeren, sauren Moorböden wuchern sie, an trockeneren Stellen nicht. Und richtig trocken werdende feste oder gar kalkige Böden mögen sie gar nicht, da werden sie immer kleiner und sind dann schnell weg :finger

MfG Frank
 
warum nicht mal ganz verrückt sein und etwas heimisches pflanzen?
unkompliziert und gut ins immer löchriger werdende ökologische Netz eingebunden.
Wenn du die Standortbedingungen (Boden/Licht) nennst, könnte ich sogar Vorschläge machen.
 
Hallo Jan
Für Vorschläge bin ich immer offen.
Obwohl das eine Beet mittlerweile schon ganz gut gefüllt ist.
Bekommt den ganzen Tag volle Sonne.
Dadrin wächst: Astern, Echinacea, Margeriten, Indianernessel, Nelken, Wilde Möhre, Schafgarbe, Salbei, Ziest, Knöterich, Prachtscharte..........
Ich glaube, das meiste habe ich genannt.
Ein Steinhaufen und ein paar Baumwurzeln sind auch noch mit im Beet.

LG Michi
 
Damit meinst Du aber nicht die Dreimasterblume, die kommt nämlich aus Süd-Mittelamerika
Deshalb sag ich es ja ;)

@nuggeterbse
Ist es ein nährstoffreiches Beet oder eher eine Trockenmagerwiese oder etwas anderes? Dementsprechend kann ich dann ein paar Arten nennen.
Die Pflanzen die du genannt hast sind ja typisch für beides. Indianernessel, Echinacea, Prachtscharte, Astern eher für Staudenbeete;
Margeriten, Nelken, Wilde Möhre, Schafgarbe, Salbei, Ziest, Knöterich eher für Wiesen (gehe jetzt mal von den Wildformen aus).
Die von dir genannten Arten sind jedenfalls schonmal nicht schlecht.

Was mich und viele Insekten bei mir im Garten momentan sehr begeistert sind einige Natternköpfe die langsam in volle Blüte kommen.
Die würden sich bei dir sicher auch gut machen, sterben nur nach der Blüte ab.
Was zur nächsten Frage führt: Willst du eher mehrjährige Stauden oder einjährige Pflanzen die sich immer neu aussäen und dort wachsen wo es ihnen gefällt?

Was aber auch sehr unterschätzt wird sind einfach offene Bodenstellen. Man muss nicht alles bepflanzen. Die offenen Stellen sind besonders wichtig für Wildbienen, 70% der Arten nisten im Boden. Aber auch Mohn, Kamille, Vergissmeinnicht etc. wird sich an solchen Stellen automatisch einstellen je nach dem welche Samen im Boden schlummern.
 
Hallo Jan
Es ist ein Staudenbeet mit richtig fettem Mutterboden.

So, wie du deinen Garten betreibst finde ich bewundernswert.
Natur pur.
Aber sei mir bitte nicht böse....... ich könnte das nicht. Ich kreuche jetzt seit mittlerweile 25 Jahren durch meinen Garten. Bin in den letzten Jahren dazu übergegangen mehr Insekten und Vogelfreundlich zu pflanzen.
Scheint auch ganz gut zu funktionieren.
Es summt und brummt überall, 3 Drosselpaare brüten in den umliegenden Büschen, Meisen in 4 Nistkästen und ein Rotkehlchen.
Aussäen darf sich bei mir Fingerhut, Lupine, Akelei und Storchschnabel.
Aber ich halte schon meinen Daumen drauf (kann nicht anders). ;)
Trotzdem bitte her mit den Vorschlägen.
Danke
LG Michi
 
So ganz überlasse ich es ja auch nicht der Natur.
Ich greife schon auch ein, ich sehe mich aber mehr als "Moderator" und überlasse der Dynamik der Natur die Regie.
So entstehen meiner Meinung nach die schönsten und für unsere Tierwelt nützlichsten Biotope. Und solche Flächen sind immer für eine Überraschung gut :)

Bin in den letzten Jahren dazu übergegangen mehr Insekten und Vogelfreundlich zu pflanzen.
Das freut mich zu hören! Ich sage ja auch nicht, dass jeder es so machen soll wie ich es tue. Ich gebe nur gern Anregungen/Tipps. Was man davon umsetzt muss jeder selbst entscheiden. Jeder Garten ist anders. Und auch Exoten (nicht heimische Pflanzen) dürfen einen Platz bekommen.
Ich sehe aber, dass viele gar nicht wissen wie schön und vielfältig unsere heimischen Pflanzen sind und leider sehe ich viele Gärten wo sogar größtenteils Exoten zu finden sind die dazu schlimmstenfalls noch nutzlos für unsere Tierwelt sind. Ich persönlich könnte an so etwas keine Freude haben, da ich immer über die Wechselwirkungen nachdenke, für mich ist das eine weitere Dimension der Schönheit von der oberflächlichen Schönheit (z.B. große Blüten, Farbkompositionen etc.) abgesehen.
Was mich aber sehr umtreibt sind die massiven Verluste der Insektenpopulation was schließlich auf alle anderen Tier und auch Pflanzenarten Auswirkungen hat uns Menschen eingeschlossen. Leider sind noch viel zu wenige Menschen sensibel dafür.
Ich kann gar nicht anders als etwas für Insekten zu tun und zwar so gut ich kann - auch wenn die Fläche klein ist.
So ist mein Hauptauswahlkriterium bei der Pflanzenwahl der Nutzen für Insekten.
Leider kann ich das Insektensterben bei mir auch beobachten, ein kleiner Garten hilft nicht so viel wenn drumherum viel ökologische Wüste ist oder mit Gift gearbeitet wird. Ich sehe kaum noch Schwebfliegen, Schmetterlinge etc.
Aber ab und zu gibt es auch positive Lichtblicke. Ich kann z.B. seit ich den Teich habe noch weitaus mehr Arten einen Lebensraum bieten und diese auch beobachten.

Trotzdem bitte her mit den Vorschlägen.
Alle Arten von Glockenblumen sind sehr wertvoll. Ich würde die Pfirsichblättrige, die Rundblättrige und die Nesselblättrige Glockenblume empfehlen, aber auch viele andere sind interessant je nach Standort.
Es gibt viele Wildbienenarten die auf Glockenblumen Pollen/Nektar sammeln und manche nutzen die großen Blüten auch als Schlafquartier.
Disteln sind auch sehr wertvoll nicht nur für Schmetterlinge als Raupenfutterpflanze (insb. Distelfalter) sondern auch als Nektar/Pollenquelle und die Samen für Vögel (z.B. Stieglitze)
Wer nicht so auf Disteln steht (könnte mir vorstellen das trifft bei dir zu) dem würde ich die Wilde Karde ans Herz legen die ebenfalls gute Quelle für Nektar/Pollen ist und deren Samenstände auch bei Stieglitzen beliebt sind.
Außerdem Flockenblumen auf die selbiges zutrifft und die Wegwarte.
Echtes Labkraut wächst gut an sonnigen Hängen und ist Futterpflanze des Taubenschwänzchens, auch andere Labkräuter sind wertvoll.
Alle möglichen Arten von Klee sind teilweise Raupenfutterpflanze (z.B. Hornklee bei Bläulingen) und auch sehr gute Nektar/Pollenspender für Wildbienen.
Die Saat-Esparsette würde sicher auch gut an deinem Standort wachsen und hat höchste Pollen/Nektarwerte.
Königskerzen sehen toll aus und bieten Futter für Vögel (Samen) und Wildbienen (Pollen und teilweise Nisten die Arten in den hohlen Stängeln (über den Winter stehen lassen))
Rainfarn kann ich mir auch gut vorstellen, der zieht auch viele Schwebfliegen/Wildbienen an.
Wilder Dost ( Oregano) nutzen unheimlich viele Schmetterlinge und Wildbienen, Käfer etc. gern. Breitet sich gern aus.

Es gäbe noch viel mehr zu nennen, speziell wenn es um Sträucher etc. geht, aber ich denke das wird erstmal ausreichen für ein/mehrjährige Stauden als kleine Anregung ;)
Lass auf jeden Fall die Wilden Möhren stehen, habe ich auch viele von und durfte letztes Jahr sogar eine Schwalbenschwanzraupe daran beobachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan
Vielen Dank für deine Mühe.
Da gibt es viel für mich nachzulesen.
Mit der Distel liegst du übrigens richtig bei mir :rofl
Alles andere werde ich mich schlau lesen.
Aber wenn es das ein oder andere werden soll........wo bekomme ich es denn gekauft?
LG Michi
(Im Herbst geht es an ein neues Beet welches im Halbschatten liegt.)
Nur schon mal als Vorwarnung ;):lol
 

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