Guten Morgen Reiner
Auch ich muß mir das Wissen von irgendwo herholen,
damit meine ich, das ich hier nichts erfinde, oder aus den Fingern sauge.
Sondern das ich mir vieles angelesen und einiges auch selber Praktiziere (ausprobiere)und ich nicht darauf bestehe allwissend zu sein.
Ohne weiter auf dein Posting einzugehen, mal einen Auszug aus Winterkonditionierung für
Koi
von Dr.vet Lechleiter
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Ab 10°C und darunter darf man nicht mehr füttern?
Diese Aussage hört und liest man allenthalben, weshalb wir uns gleich am Anfang dieses Artikels damit befassen müssen.
Die Gründe für diesen gut gemeinten Rat :
Koi als wechselwarme Tiere haben unter 10 °C einen sehr langsamen Stoffwechsel, die Verdauung und Nährstoffverarbeitung dauern sehr lange. Immer wieder wird von der Gefahr gesprochen, daß das Futter im Darm liegen bleibt und dort unverdaut vor sich vergammelt.
Die Filterbakterien „schlafen“ unter 10°C und sorgen daher nicht mehr für einen ausreichenden Abbau von Ammoniak und Nitrit. Es besteht folglich bei der Fütterung bei kühlen Temperaturen die Gefahr, daß die Wasserwerte sich schnell verschlechtern und den Koi gefährlich werden.
Im Herbst und Winter denkt man leider nicht mehr so häufig an Wasseruntersuchung oder Wasserwechsel, vor allem, wenn es draußen das Wetter schlecht ist.
Richtig ist zweifellos, daß die Verdauung bei kühlen Temperaturen sehr langsam geht. Daher muß man die Futtermengen und die Zahl der Fütterungen den Wassertemperaturen und der Aktivität der Fische anpassen. Das bedeutet bei:
15-18°C Wassertemperatur:
1-3 Futtergaben eines geeigneten Futters am Tag, insgesamt am Tag ca. 0,5% des Lebendgewichts
10-15 °C Wassertemperatur:
Nur noch 1 Futtergabe weit unter 0,5% des Lebendgewichtes von einem wintertauglichen Futter (siehe unten) am Tag,
unter 10 °C Wassertemperatur:
nicht mehr täglich füttern, sondern alle 2-3 Tage ein paar wenige Pellets pro Fisch, wenn die Koi noch schwimmen und aktiv sind und fressen wollen.
Wasserwerte einmal pro Woche kontrollieren (Ammoniak, pH und Nitrit)
Wenn kalte Nächte kommen, nicht mehr am Abend füttern, sondern nur noch am Tage.
Das ist das Entscheidende: Nicht die Wassertemperatur alleine gibt den Ausschlag, ob überhaupt gefüttert wird, sondern das Verhalten der Fische, der Witterung (Tag/Nachtzyklus) und die Wasserwerte! Aktivität bedeutet Energieverbrauch, daher sollte man Koi nie für 6 Monate ohne Futter lassen, wenn sie schwimmen und nach Nahrung suchen. Der Energieverlust beim Aufwachen im Winter ist enorm und die Ursache für schwere Gesundheitsprobleme spätestens im Frühjahr.
Das ideale Winterfutter ist Weizenkeimfutter ?
Das Thema Koifutter hat uns bereits in den vergangenen Ausgaben beschäftigt. Zweifellos kommt der Nährstoffzusammensetzung des Koifutters eine zentrale Rolle bei der Herbstkonditionierung zu.
Angeblich können Koi bei kühlen Temperaturen überwiegend von Eiweiß und Kohlehydraten leben, das wird zumindest immer wieder von japanischen Futtermittelherstellern in den einschlägigen Fachzeitschriften behauptet. Das ideale Winterfutter sei daher Weizenkeimfutter...
...wenn man hinzufügt, das ideale Winterfutter, „das es auf dem Markt zu kaufen gibt“.
Was überhaupt nicht stimmt: Bei kälteren Wassertemperaturen sind es gerade die Fischöle, die am schnellsten verdaut werden können und die als Energieträger am wertvollsten sind. Kohlehydrate können kaum vernünftig genutzt werden, Eiweiß nur langsam und unter zusätzlicher Aufwendung von Energiereserven, mit der Konsequenz der erhöhten Ammoniakbelastung der Kiemen!
Leider haben sich zentrale Erkenntnisse aus der Karpfenfütterung noch nicht ausreichend durchsetzen können, denn sonst gäbe es wesentlich fettreicheres Koifutter für den Herbst und Winter. Das Problem der Lagerung dieser fettreichen Futtermittel ist bekannt und hindert wohl auch europäische Futtermittellieferanten daran, derartige Futter auf den Markt zu bringen. -----------------------------------usw.
Autor: Dr. vet. Sandra Lechleiter
Gruß Paul