AW: Filterstart und Einlaufzeit
Hallo Regine, hallo Jochen!
Danke für eure Echos.
Die Problematik mit der Denitrifikation ist mir noch von unseren Versuchen mit Denitrifikationsreaktoren in guter Erinnerung,
wo wir das jedoch als vom Nitrifikationsfilter völlig getrennte Einheit im Nebenstrom betrieben haben.
(Ich hab mal unten eine Skizze reingestellt.)
Die Bakterien haben wir mit verschiedensten Kohlehydraten gefüttert (sogar div. Alkoholen, da schön dosierbar),
wobei sich Milchzucker am Besten bewährt hat.
Wie Regine geschrieben hat, kommt´s dabei auf zum Nitratspiegel recht genau passende Mengen Kohlehydrat an,
weil sonst nur bis zum Nitrit reduziert wird (na super!),
oder Zuckerüberschüsse ins Aquarium gelangen (auch schlecht).
Auch wenn die Sache an und für sich funktioniert hat,
so ist sie doch meilenweit von einer "vernünftigen und risikolosen Praxis" entfernt,
was aber diverse Filtermaterialhersteller nicht davon abhält,
zum 17. mal wieder neue Bröckerl auf den Markt zu werfen, die im normalen (!) Filter eingefüllt,
NEBEN den Nitrifikanten fleissigst DEnitrifizieren (sollen).
Schade: Der Impulsbetrieb des Standardfilters ala Kläranlage wäre ja eine ZU schöne Möglichkeit gewesen,
da mir EINEM Topf Nitrifikation UND DE-Nitrifikation zu erledigen,
aber ohne Messung und Regelkreis, wie sie´s in der Kläranlage sicher haben,
ist das wohl nicht zu realisieren.
IM Teich findet laut Dr. Heinz Jaksch (Biologisches Labor Ost) die Denitrifikation im Boden statt,
allerdings entzieht sich meiner Kenntnis, wie leistungsfähig das ist.
EINE Methode zur "Denitrifikation" möchte ich euch auch nicht vorenthalten,
auch wenn´s vielleicht nicht so gaaaanz zum ursprünglichen Thema gehört:
Ich hab mal längere Zeit Messungen an in einem mittel besetzen 200 Liter-Becken gemacht,
in das die Wurzeln eines ordentlichen Monstera (Fensterblatt, vulgo Philodendron) hingen;
Blumentopf gab´s da gar keinen mehr - der hing an Haken an der Wand.
Nach dem Wasserwechsel lag der Leitwert bei ca. 270 µS
(Das stellt als Vergleichswert die Summe der ionisch gelösten Stoffe dar.),
pro Woche (!) rasselte der dann gute 30 µS und mehr in den Keller.
Der Monstera hat dabei sicher nicht die Härtebildner rausgeräumt,
sondern sich eher am Stickstoff gütlich getan!
Aus Sorge um die Lebendgebärenden haben wir anfangs öfter Wasser gewechselt
und später (faul) Substral reingekippt.
Naja, andererseits ... auf einen Miniteich am Balkon ist das doch durchaus anwendbar!