AW: hässliche Mauer des Nachbarn
Hallo Anita, Bambus wäre - wenn ich betroffen wäre - die richtige Lösung für mich. Die Angst, die teilweise verbreitet wird, ist unbegründet, weil viele nicht unterscheiden zwischen Bambus und Bambus.
Habe hier selbst die Situation, dass ein Nachbargiebel - mind. 4 m hoch - direkt vor unserer Nase (Terrasse) steht, ebenfalls häßlich grauer alter Putz aus den 60er Jahren und mit Rissen. Habe vor 4 Jahren Bambus davor gepflanzt - in dem Fall Phyllostachys aureosulcata spectabilis -, der inzwischen über 5 m hoch ist. Die Sorte, die ich genommen habe, ist kein Evangelium; es gibt auch andere hochwachsende. Man sollte sich informieren. Wichtig ist dabei, dass eine ordnungsgemäße Rhizomsperre eingebaut wird, u.zw. HDPE-Folie, 2 mm stark, 70 cm breit. Davon kommen 65 cm in die Erde und 5 cm schauen über OK Erde raus. Die Sperre mit den entsprechenden Schienen, 4-fach verschraubt, verschließen. Das Beet sollte nicht zu klein sein. Bei mir hatte ich 1,40 m in der Breite und ca. 4 m in der Länge zur Verfügung. Was man noch beachten sollte, dass das Beet in gewissen Jahres-Abständen ausgelichtet wird, damit ein ausgewogenes Verhältnis besteht und die Rhizome in der Erde das obere Grün versorgt bekommen. Dann haben die auch kein Interesse ihre normalerweise 30-40 cm Tiefe nach unten zu unterschreiten. Viele Horrorgeschichten entstehen dadurch, dass Bambus ohne Rhiz.sperre oder diese nicht richtig eingebaut werden.
Weiter muss man bedenken, dass der Bambus u.U. hin und wieder ausreichend gewässert werden muss, weil er ja quasi in dem Rhiz.beet in einem "Riesenkübel" steht.
Wirklich in einen normalen Kübel einpflanzen ist auf Dauer nichts. Ein Ablauf muss gesichert sein und durch die Tatsache dass nach unten Öffnungen in dem Kübel wären, gewährt man den Rhizomen "freie Fahrt". Und dann entsteht durch die Enge im Topf auch das Ausbruchsrisiko in die Umgebung.
Außerdem sind sie dann frostgefährdet und das Risiko der Trockenheit wird auch groß.
Eine gut passende Phyllostachys-Art wäre für dich Phyll.bissettii. Wird ca. 5 m hoch - etwas weniger hoch als der og., er ist auch bis unten dicht belaubt mit grünen Halmen. Es gäbe noch viel dazu zu sagen.
Nur soviel noch: in meinem Fall handelt es sich auch um einen Nachbargiebel, an den ich absolut nicht ran dürfte, und an dem auch nichts passieren dürfte. Wir wollten 100%ig daran nichts verändern, weil das auch Folgen! hätte.
Wenn Dir die Möglichkeit mit Phyllostachys nicht gefällt od. Du doch meinst, es wäre ein Risiko wegen der Rhizome: es gibt horstbildenden Bambus, der absolut keine Ausläufer bildet. Das sind die Fargesien. Die brauchen und sollen auch keine Rhizomsperre bekommen. Sie können absolut keinen Schaden anrichten. Hier fällt mir im Augenblick die Sorte "Robusta campbell" ein, die 4 m oder auch noch etwas höher wird und mit den Jahren einen dichten Horst bildet. Rollt auch bei Sonne od. im Winter nicht so die Blätter, wie es bei anderen Fargesien oft der Fall ist.
Bei den Bambussen sollte man nach Möglichkeit von einer Baumschule beziehen und nicht irgendwelche "günstigen" Pflanzen im Baumarkt o.ä. kaufen. Die sind sehr oft meristemvermehrt (laborvermehrt) und kommen erst nach Jahren mit ihrem Wachstum richtig in Gang.
Vielleicht konnte ich ein wenig zu Deiner Entscheidung beitragen.
Liebe Grüße, Helga