AW: Hallo aus dem Münsterland
Hallo Heike, Hallo Forum
Probleme? - Wo soll man da anfangen.
Also - Wir hatten uns ein kleines Haus mit großem Grundstück auf dem Land (Nähe Steinfurt) gekauft. Der Garten bestand zum größten Teil aus Wiese und verlangte danach gestaltet zu werden. So kam die Idee einen Teich zu bauen. An einem langweiligen Nachmittag begann mein Mann ein Loch in die Wiese zu buddeln - damit stand fest wo der Teich liegen sollte. Erst dann hab ich begonnen nachzulesen was man beim Teichbau so alles beachten sollte. Da lag er jedoch schon in der prallen Sonne.
Wir versuchten ab jetzt alles richtig zu machen, ausreichende Tiefe 1,20m, verschiedene Pflanzstufen, Fließ unter der Folie, ausreichend dicke Folie, Kapillarsperre- jedoch kein Teichsubstrat (hatte gelesen das brauche mann nicht Schlamm käme ja mit der Zeit von alleine - weiss ich jetzt auch besser). Dann kam noch ein kleiner Plätscherbach dazu mit kleiner Pumpe und Wasserspiel, ein paar Pflanzen in den Teich - natürlich in Pflanzkörben damit die sich nicht so stark ausbreiten, Wasser rein - super.
Dann die ersten Meinungsverschiedenheiten mit meinem Mann, der meinte ohne Fische habe doch so ein Teich gar keinen Nutzen - ein Biotop sei doch eher langweilig. Also kamen die ersten Fische in den Teich und damit die ersten Sorgen. Bis dahin waren Wasserwerte völlig egal gewesen, Filter gar kein Thema. Im Bekanntenkreis gab es Fischteiche die schon seit Jahren ohne Filter funktionierten - warum also nicht bei uns.
Nun hat jedoch unser Brunnenwasser relativ hohe Nitrat und Nitritwerte, eine niedrigen PH und eine niedrige Kabonathärte. Die erste Algenblüte ließ nicht lange auf sich warten. Habe es dann mit Teichbakterien versucht aber da Geduld nicht die Stärke meines Mannes ist wurde Algosol in den Teich gekippt. Das brachte auch erst mal Besserung (was die Algen betrifft) und die Fische hatten überlebt. Richtig klar wurde der Teich jedoch nicht wieder trotz weiterer Teichbakterien und Versuchen mit Kanne Brottrunk.
Im Herbst ein Netz über den Teich gespannt hielt das Laub gut aus dem Teich, dann kam der harte Winter - und wieder Angst um die Fische. Im Frühjahr war der Teich dann relativ klar, alle Fische hatten überlebt, kaum Schlamm am Boden und die Wasserwerte plötzlich OK. Wir freuten uns über Libellenlarven im Teich, die Paarungszeit der Erdkröten - Laichschnüre - Kaulquappen, die Ankunft von Grasfröschen, Plattbauchlibellen usw.
Dann jedoch wurde das Wasser immer grüner und undurchsichtiger, Algenpolster an der Teichoberfläche, Algen an den Steinen - Kontrolle der Wasserwerte GH 1, KH 2, PH 9 (Nitrat, Nitrit und Phosphor OK - kein Wunder bei den vielen Algen) - wieder Angst um die Fische. Jede Menge Chemie in den Teich KH-GH-plus, PH-minus, erst Gerstenstrohpellets, später Algorem (ohne Wirkung), dann Algosol (ohne Wirkung) - dann gelesen das Mittel wie Algosol den Teich wegen des Kupfers auf lange Zeit verseuchen, Leberschäden bei Fischen verurschen - wieder Sorge um die Fische und immer noch Algen.
Mein Mann meinte zuschütten wäre vielleicht die beste Lösung. Dann den Entschluss gefasst einen Filter zu bauen (Kaufen unmöglich, ist bei der Teichgrösse nicht zu bezahlen). Also neue Pumpe gekauft, die alte war zu schwach, UV-Lampe, Regenfässer mit Filtermaterial und Bakterien und siehe da nach nur zwei Tagen klarere Sicht, zur Zeit bin ich damit beschäftigt Rheinsand zu waschen und vorsichtig auf die Pflanzstufen zu verteilen und noch mehr Pflanzen zu setzen damit die Nitrat / Nitritwerte nicht zu sehr ansteigen. Mal sehen was es bringt.
Grüsse von Bebel