AW: Löwenmäulchen
Hallo,
die Samen von ein- oder zweijährigen Pflanzen sind in der Regel sehr lange keimfähig, manchmal Jahrhunderte lang. Weil diese Pflanzen nicht lange leben, bauen sie im Boden eine Samenbank auf, aus der sie sich regenerieren. Viele von ihnen wachsen an gestörten Plätzen, wo vor Kurzem eine Bodenbewegung stattgefunden hat. Ein schönes Beispiel ist der
Fingerhut, der auf frischen Waldschlägen Massenbestände bildet. Die Samen waren schon lange im Boden und warteten nur darauf, dass die Bäume verschwinden.
Dass die Aussaat nicht geklappt hat, kann verschiedene Gründe haben:
- Sie erfolgte zu spät und die Keimruhe der Samen ist noch nicht aufgehoben.
- Die Aussaattiefe war nicht richtig.
- Es war zu trocken (dieses Jahr eher nicht).
- Der Samen war bei der Ernte nicht richtig ausgereift.
Es gibt viele Pflanzen, deren Samen reifen nach, weshalb man z. B. abgerissene Löwenzahnblüten nicht auf den Kompost werfen sollte. Bei anderen müssen die Samen auf der Mutterpflanze voll ausreifen, z. B. bei den meisten Nachtschattengewächsen ist es so. Ich würde deshalb Samen generell nur vollreif ernten.
Viele Grüße,
Kai