Hallo Michael,
keine Sorge, die
Molche kommen damit gut zurecht. Da sie ja schon ein paar Tage im Teich waren, haben sie sich an die Verhältnisse anpassen können. Man sollte nur größere plötzliche Temperatursprünge vermeiden. Also Amphibien von wärmeren Räumen ins Freie zu setzen, wenn die Temperaturen so niedrig sind, dass sie sofort bzw. nach wenigen Stunden in der Nacht in Kältestarre fallen könnten, bevor sie sich akklimatisieren und einen geeigneten Unterschlupf in der Umgebung finden können.
Im Winter bei geringen Wassertemperaturen können Amphibien ihren Sauerstoffbedarf bei Ruhe oder sogar bei geringer Aktivität über die Hautatmung decken. Schaden kann es natürlich trotzdem nicht, eine Stelle offen zu halten. Das klappt bei einstelligen Minusgraden ganz gut mit einfachen, großen (Durchmesser ca. 40 cm) Eisfreihaltern aus Styropor.
Meinen ersten
Bergmolch habe ich dieses Jahr schon am 31. Januar bei ca. 10°C im und später am Rand des Gabionenhochteichs gesehen. Danach gab es noch öfter nachts Eisschichten, auch aktuell wieder. Und immer mal wieder Molchsichtungen. Die Molche werden selbst "entscheiden", wo sie sich aufhalten wollen. Bisher habe ich immer nur ein oder zwei Männchen gleichzeitig (aber an verschiedenen Stellen in drei getrennten Teichbecken) gesehen, die Weibchen kommen wohl wirklich erst zur Laichzeit ins Wasser.
Vor zwei Wochen war ich an einer anderen Teichanlage in der Nähe, da waren in zwei flachen Gewässern auch schon Teich- und Kammmolche unterwegs, sowie ein Bergmolchmännchen.
Amphibien geraten im Winter auf der Suche nach Unterschlupfmöglichkeiten oft in Kellerräume. Wenn es unbeheizte Bereiche mit ausreichender Luftfeuchtigkeit gibt, kann das gut klappen. In beheizten Räumen würden sie aktiv bleiben und irgendwann wohl verhungern. Größer dürfte die Gefahr sein, bei zu geringer Luftfeuchtigkeit zu vertrocknen. Man kann dann zwar versuchen, so eine "Mumie" locker in feuchte (nicht triefend nasse) Tücher zu wickeln, aber das klappt nur, wenn noch nicht zu viel Zeit vergangen ist
Also: Bei Kellerfund in zu trockenen oder zu warmen Kellern möglichst schnell nach draußen setzen. Bei großen Temperaturunterschieden Zeit zur Akklimatisierung lassen. Wenn es draußen nachts nur knapp über Null Grad sind oder es sogar friert, muss man natürlich warten ...
Ansonsten wurde ja schon genug gesagt. Ein Platz im Totholzbereich an der Hecke ist gut geeignet, da finden die Tiere dann sehr schnell einen geeigneten Unterschlupf auch für leichte Minusgrade.
Nochmal deutlich(er): Ein Verbringen ins nächste Gewässer ist bei Amphibienfunden im Garten/Haus im Herbst (Winter) falsch, da sich die Tiere auf der Suche nach Überwinterungsmöglichkeiten befinden. Sie müssen sich dann also erneut auf den (gefährlichen) Weg machen. Zum Winterende bei Temperaturen über ca. 4°C (nachts) ist es kein Fehler (aber nicht notwendig), die Tiere bei Kellerfunden im eigenen (dazugehörigen) Garten ins oder eventuell besser (Temperaturgewöhnung) ans Wasser zu setzen. Sie kennen sich dort aus und suchen bei Bedarf einen geeigneten Unterschlupf an Land.