Moorbeet und Bachlauf?

gabi

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Hi,

ganz unerwartet steht bei uns ein Teichbauprojekt an.

Wir haben eine Edelstahlwanne mit 1m x 1m und 50 cm tiefe im Garten stehen.
Die Diskussion ist jetzt was machen wir da rein. Folgende Ideen sind uns schon gekommen:
Moorbeet (mein heimlicher Favorit)
Bachlauf zum bestehenden Teich (Wunsch von Karl-Heinz)
alternativ Sumpfbeet
Pflanzenfilter

Passen denn Moorbeet, ständiges zuführen von Teichwasser und Überlauf in einen Bach zusammen? Ich möchte dort winterharte Orchideen und evtl. auch Karnivoren halten. Kann man das noch Pflanzenfilter nennen?
 
Hier noch schnell ein Foto von der derzeitigen Situation.

Die Wanne kommt noch bis ganz vor den Bretterzaun.
Man beachte die Leuchte zwischen Wanne und dem Teichrand ganz rechts. Dort befindet sich derzeit unsichtbar auch meine Schmökerecke, wenn sie nicht gerade von Königskerzen und Himmbeerranken überwuchert ist. Die kommen nächstes Jahr natürlich weg. Die Kerzen und Himbeeren nicht der Sitzplatz. Vor diesem Sitzplatz soll der Bachlauf angelegt werden.

Ich hoffe ich hab das jetzt verständlich ausgedrückt und ihr könnt euch vorstellen was ich meine.
 

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Hi Gabi,

also Moorbeet als Pflanzenfilter?! Ich glaube das wird nix. Es muss ja verhindert werden, dass der Weisstorf ausgespült wird. Also brauchste ne Art Sieb etc. Das wird sich schnell zusetzen und deine Durchflussrate geht in den Keller. Desweiteren besitzt Weisstorf, den du für ein Moorbeet brauchst, einen sehr niedrigen ph-Wert. Dein Teichwasser jedoch kann z.B. für Karnivoren einen viel zu hohen ph- bzw. kh-Wert haben. Somit würdest du erstmal den ph-Wert in deinem Teich erniedrigen und mit der Zeit aber wohl durch das ständige Durchspühlen mit Teichwasser (unpassende Wasserwerte vorrausgesetzt) den Torf unbrauchbar machen. Frank ( Knoblauchkröte) hat zwar sein Moorbeet an den Teich angeschlossen, jedoch wird hier der Torf nicht durchspült und wenn ich mir recht erinnere hat er ne kh von ca. 5 im Teichwasser (ich hab ne kh von 11 und ne gh von 22; total ungeeignet!). Der Torf saugt sich voll und dürfte wohl (außer bei sehr starkem Regen) wenig in Richtung Teich abgeben. Aber das wird er wohl besser wissen als ich.
Karnivoren benötigen wenige Nährstoffe. Ein Überangebot schmeckt denen nicht so. Würden sie es überleben, wäre das aber auch nicht zweckerfüllend, da quasi kaum Nährstoffe entzogen werden.

Auch wenns Edelstahl ist, bin ich mir was die Beständigkeit gegenüber den im Torf enthaltenen Säuren nicht so sicher. Müsste aber schon gehen.
Mh für nen Bachlauf sind die Maße aber doch etwas ungewöhnlich?!

mfg Björn
 
Hi Björn,

du warst zu schnell und konntest das Bild noch nicht sehen. (habs auch in meiner Nickpage, da ists nicht so arg verkleinert)

Der Bachlauf soll zwischen Wanne und Teich und mit noch zu erwerbender Folie gestaltet werden.
 
Hi Björn,

na irgendwas muss ich ja mit der Wanne anstellen. Also Moor- oder Sumpfbeet in die Wanne, Bachlauf zwischen Wanne und Teich. Der Aushub für die Wanne soll dann den Unterbau für den Bachlauf ergeben.

Ich hab nicht wirklich vor aus einem Moorbeet einen Pflanzenfilter zu machen aber wenn du sagst das Knoblauchkröte auch ein Moorbeet am Teich angeschlossen hat... Vielleicht klappt das auch bei mir. Mein Teichwasser hat pH 7, KH 6 und GH 7. Alles nur ca-Werte da mit Streifentest ermittelt. Verwende nur Regenwasser, teilweise aus der Zisterne. Ausserdem muss das Wasser ja nicht das ganze Moorbeet durchfließen sondern kann ja in unmittelbarer Nähe des Überlaufs zugeführt werden. So kann sich das Moorbeet bei Trockenheit Wasser ziehen und der Rest geht dirket in den Bachlauf. Mein Teich ist eigentlich ohne externen Pflanzenfilter konzipiert.

Apropo Bachlauf.
Wieviel Gefälle wäre denn sinnvoll für eine Strecke von etwas über einem Meter (siehe Foto, habs noch nicht ausgemessen).

Hab ja einen Metallbauer in der Familie. Der sagt: saures Wasser macht dem Edelstahl nix. Und ich glaub das mal. Risiko?
 
Hi Gabi,

Ne der Edelstahl sollte schon halten. Habs anders rum gemeint, aber das dürfte man auf vergessen können. Also sollte schon klappen. Edelstahl ist zwar ein sehr schwammiger Begriff, aber es wird sich wohl um V2A handeln.

Was ich halt nicht beantworten kann, ist wie sich der Torf in der Umgebung fliessenden Wassers verhält. Wenn es dir gelingt, ne Trennung zwischen Torf und Überlauf zu bauen, so dass der Torf zwar Wasser zieht, aber nicht weggespült wird, könnte das schon klappen. Ich verwende für mein Moorbeet nur Regenwasser, daher müsstest du evtl. mal nen Versuch mit Teichwasser starten, ob das klappt. Aber wie gesagt, da hat Frank mehr Erfahrung.

mfg Björn
 
Hi Nestor,

würde gegen wegspülen denn eine dicke Schicht Kies (würd ich vom Rhein holen) reichen? So einfach auf den Torf gelegt? Natürlich in mehreren Schichten. Evtl. muss die Wassereintrittsstelle noch zusätzlich geschützt werden.

Ich merke gerade, das Projekt nimmt langsam realistische Formen an.
Danke für die Unterstützung.

Und noch was. Wie wichtig ist Sonnenlicht für mein Moorbeet? Und schaden Blätter genau wie im Teich? Da steht nämlich ein Haselstrauch unmittelbar daneben.
 
Hi,

Mit Kies wäre ich vorsichtig. Möglicherweise enthält der Kalk - ganz schlecht. Ich würds mit nem Sieb o.Ä. versuchen. Evtl. reicht auch nen Lochblech (Obi, aufs Material achten) als Stabilisator und dahinter nen alter Damenstrumpf aus Nylon oder nen Fliegengitter?! Davor könnte man ja irgendwelche Steine schlichten.
Sonne ist zumindest für Karnivoren (was jetzt die Gattung Sarracenia und Drosera angeht) sehr wichtig, sonst färben sie sich nicht so schön aus bzw. wenns arg dunkel ist (im Garten wohl nicht so möglich, aber in der Wohnung) dann gehen sie auch ein. Bei der Gattung Pinguicula kanns ruhig etwas schattiger sein. Aber bei der Bestellung vorsicht. Manche mögen Lehm im Substrat etc.
Bei mir bekommt das Moorbeet den Tag über volle Sonne.
Ich habs oft gelesen, dass man die Blätter ausm Moorbeet absammeln soll. Weiß nicht wie sichs bei dir gefällt. Vorausgesetzt das Teichwasser ist sehr nährstoff & kalkarm, dürfte ja fast was ausgespühlt werden. Aber sicher ist sicher. Also absammeln. Ich denke aber, dass man da auch nicht in Panik verfallen sollte. Man kanns ja mal probieren.


mfg Björn
 
Bachlauf

Hi,

hab mir jetzt mal zum Bachlauf konkrete Gedanken notiert.

Bachlauf:
Soll etwa 10 cm unterhalb der Oberkante Wanne beginnen. Entsprechender Ausschnitt wird zuerst angebracht. Schnabel möglich?
Einlauf aus dem Teich auf jeden Fall oberhalb der Kante zunächst in einen Miniteich der zum Moor hin durch Teichfolie komplett abgedichtet ist. Dieser Miniteich liegt auf (oder knapp über?) dem Wasserniveau im Moor. D.h. das Wasser plätschert aus 10 cm Höhe rein.
Weiter geht’s auf der Teichfolie, die dann zum Moor hin etwas durchlässig sein wird(??da fehlt noch ne Ideen??), zum Ausschnitt in der Wanne und von dort dann mit 10cm Gefälle 2,30m in Richtung Teich. Da dort eigentlich meine Flachwasserzone ist werde ich mir noch was in Richtung Auffangteich überlegen.
Unter diesen Gesichtspunkten möchte ich auch die Pumpe mit einer sehr geringen Leistung (Durchflussmenge) dimensionieren. Gerade so das es am Laufen bleibt. Wer kann mir dazu Ratschläge geben? Hab mich ja bisher nicht mit Pumpen beschäftigt.
Die Technik dazu wird hinter der Wanne zum Zaun hin versteckt. Wieviel Platz muss ich dafür vorsehen? Reichen 10cm? und ne Höhe von 20cm?

@Nestor
Dann werd ich dem Moorbeet mal möglichst volle Sonne gönnen.
 

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