Hallo Marco,
ich habe auch erst gestaunt, als Du das von den Maulwurfshügeln geschrieben hast, aber dann dachte ich mir, dass Du vielleicht in einem ehemaligen Moorgebiet lebst?
Also es gibt mindestens vier Sorten Moorbeete, und wir reden hier ganz allgemein von 'Moorbeet' ohne genauer zu sagen welches wir meinen.
Da wäre zum Ersten das 'Moorbeet' wie es der klassische Staudengärtner kennt (und wenn im Gartencenter 'Moorbeetpflanzen' steht, dann ist dieses damit gemeint): es ist eine Anlage mit saurem Boden vorwiegend für
Rhododendron und
Azaleen, bzw. für Heidepflanzen. Der Boden hat einen niedrigen pH-Wert und ist absolut kalkfrei, der Nährstoffgehalt ist dagegen unterschiedlich. Für Rhododendron etc. ist er eher hoch, für Heidepflanzen eher niedrig. Die Bodenfeuchtigkeit ist 'normal', stauende Nässe gibt es in so einer Anlage nirgends. Die Erde von den Maulwurfshügeln könnte hier geeignet sein, ebenso die abgepackte 'Moorbeeterde' die man kaufen kann.
Dann gibt es 'Moorbeete' die versuchen die Lebensgemeinschaft eines Moores nachzubilden:
Typ 1: Das Hochmoor. Dazu muss man im Prinzip einen Teich anlegen und ihn wieder mit ungedüngtem Hochmoortorf füllen (in der Praxis kommen noch versteckte Wasserspeicher rein). Der Boden ist wassergesättigt, bis einige Hügel auf denen er nur feucht ist. Der pH-Wert ist ganz weit im sauren Bereich. Maulwürfe gibt es in diesem Moor nicht, die müssten ja schnorcheln. Typische Pflanzen sind Sphagnummoose,
Sonnentau, Moosbeeren etc.
Typ 2: Das Flachmoor. Auch hier haben wir einen gefüllten Teich vor uns, aber die Erde hat einen höheren pH-Wert und ist kalkhaltig. Typischerweise ändert sich die Sättigung mit Wasser abhängig von der Jahreszeit. Im Frühling steht das Wasser bis ganz oben, im Sommer trocknen die oberen Schichten aus. Hier wachsen sehr viele verschiedene Pflanzen, es ist so ziemlich der bunteste Lebensraum in einem Wassergarten.
Typ 3: Das Übergangsmoor. In der Natur gibt es eine natürliche Abfolge was mit einem See passiert. Er wird von Pflanzen besiedelt und die füllen ihn nach und nach auf bis er vollkommen verlandet ist und wir ein Flachmoor vor uns haben. Sobald im Flachmoor die Sphagnummoose zu wachsen beginnen, entwickelt es sich weiter zum Hochmoor. Die Übergangsphase zwischen beiden nennt sich Übergangsmoor. Hier haben wir kalkfreie und kalkhaltige Bereiche vor uns. Ich habe noch nie gehört, dass jemand so ein Übergangsmoor im Garten nachgebaut hätte.
So, nachdem jetzt die Begriffe geklärt sind, wüsste ich gerne wovon wir hier sprechen.
Werner