Neuen Teich bauen

Hey,
Die Teichsaison geht langsam zu Ende. Im Forum wurden in der abgelaufenen Saison einige schöne Neubauten vorgestellt.
Bei praktisch allen war schon im „Rohbau“ eine feinst ausgearbeitete –sprich modellierte - Struktur erkennbar.
Daher meine Frage: Wo liegt hier der Vorteil?
Für mich – der ebenfalls heuer einen neuen Teich gebaut hat – sind eigentlich nur Nachteile erkennbar.
Zeitaufwändiges Ausschachten, aufwändiges Verlegen von Vlies und Folie, noch mehr Falten, als eh schon unvermeidbar,Mehrverbrauch an Vlies und Folie uam.

Ich habe bei meinem neuen Teich nur eine Stufe ausgebildet.
Nach dem Verlegen (stressfrei für eine Person !! ) wurden die diversen, nötigen Pflanzzonen mit Substrat, Steinen ua. modelliert.

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Jetzt frag ich mich, liegt es an meiner „Faulheit“ ? Oder ist es bei den anderen eher die spätkindliche Lust an „Sandburgen“ bauen ?
Oder hat es doch „vernünftige“ bautechnische Gründe, die sich mir bis heute nur noch nicht erschlossen haben ?
Da ich im nächsten Jahr wohl noch mind. 2 neue Teiche bauen werde, würde mich ein Feedback der Neuteichbauer interessieren.

AW: Neuen Teich bauen

Servus Eugen

Ja das ist eine gute Frage .....

Was du Dir beim graben erspart hast mußtest du doch mehr Substrat einbringen um den Teich zu "Modelieren" .... weiß nicht mehr in welchem Thread du dies geschrieben hast .... "Substrat-Stärke von bis zu 60cm"

Gegenfrage: hat es einen Vorteil wenn man so eine dicke Schicht Substrat einbringt

AW: Neuen Teich bauen

Hi Eugen,

ich denke viele orientieren sich an den verschiedenen Pflanztiefen der im Baumarkt angebotenen Pflanzen und machen deshalb so ein Treppensystem.

Ich selbst habe auch nur eine Flachzone und eine Stufe in ich glaub 90cm für die Seerosen. Gesmttiefe ca. 130cm. Dadurch erreiche ich auf wenig m² Oberfläche ein doch recht ordentliches Volumen.

Du musst ja viel Platz bei Dir haben

AW: Neuen Teich bauen

Stimmt,da waren einige wenige Stellen dabei (es waren vll auch nur 50 cm ) .
Das lag aber da dran,daß ich den "Pflanzplan" den vorhandenen Pflanzen bzw. den ästhetischen Ansprüchen anpassen mußte.
jedenfalls war ich da flexibel, was bei einem "exakt" vormodelliertem Teich nicht mehr so einfach möglich gewesen wäre.

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@ Helmut

Digicat schrieb:

Gegenfrage: hat es einen Vorteil wenn man so eine dicke Schicht Substrat einbringt

Zum Vergrößern anklicken....

naja,eine sooo dicke Schicht nicht unbedingt.
Allerdings soll es Pflanzen geben, die schlicht in einer etwas tieferen Substratschicht besser wachsen.
Nur 5cm Kies sind halt auch nicht der "burner"

AW: Neuen Teich bauen

nö, deshalb habe ich auch obenrum ne 30cm Sandschicht gemacht.

AW: Neuen Teich bauen

Hi,

man möge es mir als Teich-newbie nachsehen, ich denke, in Pflanzen und Wasser bin ich aber ausreichend belastet.

Die Ausbildung von Teichstufen sehe ich in Abhängigkeit von der gewünschten Bepflanzung. Grob unterteilt gibt es
- eine Flachwasserzone für emers wachsende Sumpfpflanzen
- eine Zone -20 bis -30cm, je nach Pflanze auch tiefer, in der Sumpfpflanzen ihre interessanten ,submersen Formen ausbilden,
- eine Zone um -60cm, auch tiefer für submerse Stängelpflanzen á la Myriophillum, Egeria, ...
- eine Tiefwasserzone

Seerosen lassen sich je nach Sorte von -20 bis ca. -140cm (vielleicht auch tiefer) setzen, wäre halt zu berücksichtigen falls man tiefer will.

Das sind halt schon 3 Stufen, wenn man das alles will. Für mich gilt das, wobei alle Zonen nicht umlaufend sein müssen.

Substrat habe ich mir vor meinem Teichlein mächtig einen Kopf gemacht, weil ich als ausgesprochener Pflanzenaquarianer nur eine dünne Schicht ungedüngten Quarzsand verwende und ausschließlich über die Wassersäule dünge. Bin dann für den Teich auf eine Lehmschicht mit Sand abgedeckt gekommen. War beinahe sehr gut, aber der Quarzsand ist mit 1-2mm zu grob, das hat unerwünschte anaerobe Abbauprozesse in der Sandschicht zur Folge. Den werde ich gegen eine Körnung von 0,4-0,8mm austauschen. Gibt es günstig im nächstgelegenen Sandwerk. Wenn man keine Riesenpflanzen einsetzt, dann kommt man mit max. 30cm Substrat immer aus. Die submersen Pflanzen brauchendas bei weitem nicht. Ist auch eine Frage der Nährstoffversorgung, jebesser - desto geringer das Wurzelwachstum. Lehm/Sand ist mein eindeutiger Favorit - zumal man den Lehm vordüngen kann und er ein ausgezeichnetes Nährstoffdepot ist. In der Tiefwasserzone sehe ich gar keine Notwendigkeit - angesichts der sich zwangsläufig einstellenden Schlammbildung.

Noch ein wichtiger Punkt ist mir bei den Stufen aufgefallen. So schön die sind, so rutscht mit der Zeit das Substrat eine Stufe tiefer. Ich werde in jedem Fall für eine geeignete Absperrung sorgen. In meine GFK-Teichschale werde ich zu diesem Zwecke auf die beiden -30cm Bereiche L-Profile einkleben, damit das Substrat gehalten wird und ich einen dauerhaften Eleocharis accicularis "Rasen" setzen kann. Da ich für den geplanten großen Teich weiterhin bei einer GFK-Lösung (ohne Beton) bin, ließen sich die Stufenabsperrungen leicht realisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Nik

AW: Neuen Teich bauen

so dicke substratschichten?werden die denn überhaupt noch ausreichend durchströmt,oder wird es mit der zeit gammeln????????
da muß aber reichlich zirkulation vorhanden sein.meiner meinung nach.
aber ihr habt da sicher schon erfahrung drin.
gruß jörg

AW: Neuen Teich bauen

Hi,

die Mineralisierung organischer Stoffe mit abschließender Schlammbildung lässt keine nennenswerte Durchströmung zu! Wie eben mit dem 1-2mm Sand beschrieben, ist der schon zu grob, sodass organische Stoffe einsickern und wegen mangelnder Durchströmung, d.h. Sauerstoffversorgung anaerob mit der Bildung giftiger Metabolite (speziell H2S) einhergeht.Das ist das was sich als Gammeln bezeicchnen lässt. Erts einmal nicht mehr als eine unerwünschte Form der Zersetzung. Deshalb nähme ich das Substrat immer so, dass möglichst wenig einsinken kann. Es gibt immer noch den Prozess der Nährstoffdiffussion mittels dem Nährstoffe an die Wurzeln gelangen und als primäre Nährstoffquelle den Lehm. Die Durchströmung des Substrats wird völlig überbewertet, da passiert nicht viel! Pflanzen schaffen sich übrigens im Wurzelbereich ihr eigenes, passendes Wurzelklima. H2S schädigt die Wurzeln erheblich.

noch eine Ergänzung: ein gröberes Substrat ist auch keine Lösung, da der Quotient aus organischer Masse und möglicher Sauerstoffzufuhr darüber entscheidet ob aerob oder anaerob abgebaut wird. je gröber das Substrat desto ungünstiger das Verhältnis von organischer Masse und verfügbarem Sauerstoff.

nächste Ergänzung: Das was ich vorhabe, denke ich mit Substrathöhen von 15-20cm im Flachwasserbereich und auf den tieferen Ebenen sogar nur 5cm (E.accicularis) bis 10cm auszukommen. In der Tiefwasserzone sehe ich keinen Sinn in der Einbringung von Substrat. Das verschlammt eh.

Mit freundlichen Grüßen

Nik

AW: Neuen Teich bauen

Hallo Eugen,

die Tiefenzonen innerhalb des Teiches mit Substrat zu modellieren halte ich für sehr Aufwändig.
Wenn du nicht sorgfältig für feste und dichte Rückhaltevorrichtungen sorgst, wirst du sehr bald dein Substrat am tiefsten Punkt im Teich wiederfinden. Vorgebaute Steine lassen gewöhnlich zu große Lücken.

mfG Nikolai