AW: Pflanzen gegen Fadenalgen ?
Hallo zusammen,
ich versuche es mal ...
... [2]. Es kann kein Nährelement durch ein anderes ersetzt werden. Daher gleicht der Überschuss eines Elements nicht die Unterversorgung mit einem anderen Nährelement aus.
das stimmt nur eingeschränkt. Kalium hat z.B. erhebliche Funktion in der Regulierung des Wasserhaushalts, des Zelldrucks und kann in dieser Eigenschaft durch Natrium ersetzt werden.
Als bekanntes Vergleichsbild wird oft ein offenen Fass aus unterschiedlich langen Dauben dargestellt (Minimum-Tonne), welches mit Wasser gefüllt wird. Die Dauben repräsentieren dabei die vorhandene Mengen je eines Nährstoffes. Das Fass kann nur bis zum Niveau der kürzesten Daube mit Wasser gefüllt werden.
Große Bedeutung hat das Gesetz vom Minimum beim Düngen. Hier wird versucht, die Nährstoffe möglichst genau im Verhältnis ihres Bedarfs zur Verfügung zu stellen. Deshalb müssen vorher durchgeführte Bodenanalysen zeigen, von welchen Elementen um wie viel aufgestockt werden sollte.
für unseren Fall ist die Fassdaube mit dem P meist besonders lang .....
und keine höhere Pflanze schert sich drum
...
Ich halte es für höchst zweifelhaft, eine Geschichte, die eindeutig auf maximales Pflanzenwachstum abzielt, als Erklärung für Algenwuchs heran zu ziehen. Trotzdem wird das getan und nicht mal in Frage gestellt.
Ich bin ja auch Pflanzenaquarianer und der PO4-Gehalt des Leitungswassers von 1-1,5 mg/l PO4 ist überhaupt kein Problem. In einem funktionierenden Aquarium reichen auch 5 mg/l PO4 nicht um Algen auszulösen.
auf unsere Bedürfnisse :heißt Düngen "Auszehren" des Teichwassers ,
das gelingt besonders bei Posphaten und Fadenalgen mit Pflanzen eben nur unzureichend.
Die Spuren die von den höheren Teichpflanzen verbraucht/eingebaut werden können
führen vor allem bei Besatz mit irgendwelchen Tieren zu keiner Minderung der für Fadenalgen entscheidenten Anteile .
Na ja, wenn das mit 5 mg/l PO4 algenfrei - das heißt frei von sichtbaren Algen und auch sehr stabil bezüglich Milieuveränderungen - funktionieren kann, dann bin ich nicht mehr bereit Phosphat als ursächlich anzusehen. Sehr wohl kann ich das für einen möglichen Auslöser halten. Ursächlich bzw. auslösend sind aber zwei paar Schuhe.
die geschmäte "Chemie"keule der Phosphatfestlegeung ("Phosphatblocker") gibt gar keine Bestandteile ans Wasser ab ,
sonder legt den Phoshor nur in wasserunlösliche Verbindungen fest .
Dies erfolgt z.B. unter aeroben Bedingungen durch die Bildung von unlöslichem FePO4.
Sorry, wie kommst du auf das schmale Brett, Eisenphosphat oder andere Phosphate wären unlöslich? Sie sind es nicht! Diese Phosphatfällung hat Pufferfunktion. Es werden verschiedene Sonstwas-phosphate in Mengen abgelagert und das "Depot" steht in einem Gleichgewicht zum Wasser. Abhängig von der Menge gefällten Phosphats wird ein entsprechender PO4-Wert im Wasser aufrecht erhalten. Ein Beispiel für Rücklösungen von PO4 ist der Wasserwechsel, der nach einer kurzen Absenkung des PO4-Levels sofort zu PO4-Rücklösungen führt.
in den "nichtmehrmessbaren" Bereich gefahren während im Trinkwasser bis zu 5mg/l messbar waren.
Es ist aber nicht klar ob das geholfen hat. Mag sein oder nicht, ich halte es für ausgesprochen schwierig, Prozesse, die für Gewässer beschrieben wurden, auf die üblichen, einigermaßen "denaturierten" Gartenteiche zu übertragen und Algen zu erklären.
Im Aquarium habe ich das schon weitgehend durch und betrachte das mind. mal für mich als weitgehend gelöst. Im Teichlein funktioniert das noch nicht so richtig, d.h. es sind noch Reste Fadenalgen, trotzdem bekämpfe ich die mit üppig Stickstoff (in Form von Urea), weil das eine offensichtlich supressive Wirkung auf Fadenalgen hat und gebe auch fröhlich Pfosphat in Form des Salzes KH2PO4 zu, weil mein ungefüttertes Pflanzenteichlein in PO4 völlig in den Mangel laufen würde - ohne bezüglich der Algen Wirkung zu haben. Es ist bekannt, dass bei Nährstoffmängeln höhere Wasserpflanzen vor den Algen kaputt gehen.
Ich denke, dass die Konkurrenzsituation Biofilm vs. Algen eine entscheidende Rolle spielt. Nährstoffe hätten dann eben nur eine indifferente indirekte Wirkung, wie sie oft erfahren wird. In manchen Biofilmen sind Algen Bestandteil, in anderen können sie aufgrund irgendeiner Konkurrenzsituation nicht. Das mag als Ursache Mikroflora und/oder auch Infusorien (als Fressfeinde) haben.
Deswegen spiele ich am Teichlein auch so gerne mit bakteriellen Produkten rum. Problem bei der Geschichte ist, sie ist so undurchsichtig wie die verwendeten Mittel und lässt erheblichen Interpretationsspielraum. Trotzdem mag es vielleicht anstoßen, andere Ursachen für Algen i m G a r t e n t e i c h in Erwägung zu ziehen. Ich habe keinen Anlass mehr anzunehmen, dass Nährstoffe eine zwingende Rolle spielen. Die zwingenden Faktoren vermute ich anderweitig.
Mit freundlichem Gruß
Nik