Hallo Ralf,
in der Natur ist es etwas ganz gewöhnliches, dass Pflanzen mit unterschiedlichen Wasserverhältnissen auskommen müssen. Winterliche Trockenheit ist weit verbreitet. Erstens fällt im Winter weniger Niederschlag als im Sommer (man höre und staune!), und obendrein ist der dann noch als Schnee gebunden. Unsere Wasserflächen haben also im Winter ihren Tiefststand. Das andere Extrem stellen Uferwiesen im Frühsommer dar. Zu dieser Zeit setzt bei uns die zweite Monsumwelle ein (ja, wir haben in Mitteleuropa Monsum, aber wir wissen es nicht und wundern uns jedes Jahr aufs neue über den verregneten Mai und Juni) und gleichzeitig ist im Gebirge Schneeschmelze. Die Folge sind Wasserhöchststände und überschwemmte Wiesen entlang der Flüsse.
Mit diesen beiden Extremen müssen sowohl die Pflanzen der flachen Sumpfzone (so bis in ca. 20 cm Wassertiefe) als auch die der nassen Wiesen zurecht kommen. Sie können das auch ganz gut, solange der Extremzustand nicht zum Dauerzustand wird. Also: eine Sumpfpflanze dauerhaft in der nassen Wiese halten geht genauso wenig wie eine Pflanze der nassen Wiese dauerhaft im Wasser. Aber wenn der Zustand dauernd wechselt, und nie länger als höchstens ein Vierteljahr dauert, dann stecken die Pflanzen das weg.
Fazit: kannst Pflanzen aus beiden Bereichen in Deinem Bachlauf probieren. Nur auf Pflanzen der tieferen Sumpfzone und solchen die nur feuchten Boden mögen, solltest Du verzichten.
Werner