der wohl größte Kappes an der ganzen Geschichte ist der mehr als deutlich widerlegbare Glauben, dass alleine bereits Pflanzen eine messbare Reduktion von Stickstoffverbindungen und Phosphor bewirken. Einzig eine Algenplage vermag es eine quantitativ messbare Veränderung herbeizuführen. Und das Wachstumspotential und die Vermehrungsrate von Algen übertreffen die der höheren Pflanzen um Lichtjahre.
Bei den üblichen täglichen Futtermengen benötigt man substratlose "Pflanzenfilter" in Fußballfeldgröße um einen tatsächlichen Nutzen daraus ziehen zu können. Einige wenige Quadratmeter sind in Sachen Reinigungsleistung so etwas von uneffizient, dass selbst der Placeboeffekt nicht mehr zum tragen kommt. Wie oft düngt man eigentlich Pflanzen und welche Mengen Dünger verwendet man dazu? Wenn ich Pflanzen täglich mit mehr Nährstoffen versorge als diese verwerten können, wachsen diese dann zu Giganten heran? Wie hoch ist wohl der Stickstoffgehalt von Pflanzenmasse?
Der Begriff "Pflanzenfilter" ist einfach nur irreführend und verleitet dazu, davon auszugehen, dass höheren Pflanzen in Sachen Nährstofffixierung großes leisten können, was man sich an einem Teich zunutze machen kann. Das Geheimnis eines funktionierenden "Pflanzenfilters" liegt in der Begrifflichkeit verborgen. Ersetze einfach das ausgelutschte Wort "Pflanzenfilter" durch "Bodenfilter" und google danach und du wirst fündig und die Augen öffnen sich. Versprochen !
Zitat:
Wofür benötige ich im Pflanzenfilter Substrat? Um mir Nährstoffe in den Teich zu spülen? Bei einem vernünftig großen PF hast Du eine Unmenge von Wurzeln, die - neben dem Füllmaterial - als Besiedlungsfläche für die Bakkis dienen.
Wer daran glaubt das Pflanzen in substratlosen Körben alleine alles richten, der benötigt auch kein Substrat.
Fakt ist jedenfalls, dass sich Mutter Natur in all den Jahren etwas dabei dachte, als sie mithilfe vieler unterschiedlicher Mikroorganismen und den dazugehörigen Mikrobiozönosen den Stickstoffkreislauf etablierte. Welche Pflanze kennst du die ihre Wurzeln einfach so und ohne Substrat ins Wasser hängt und nicht z.B.
Brunnenkresse genannt wird oder zu den Schwimmblattpflanzen oder submersen Arten zählt?
Iris,
Binsen,
Schilf und Co. gehören jedenfalls schon mal nicht dazu Selbst das von dir unbewußt beschriebene Wurzelraumverfahren nach Kickuth kommt nicht ohne Substrat aus. Alles in allem existiert nicht eine naturnahe Klärtechnik die auf Pflanzen in Körben setzt. Das sollte einem auch als Teichbesitzer, der etwas ähnliches einsetzen möchte, zu denken geben.