AW: Salvinia natans
Hallo,
ich habe die einheimische Salvinia natans seit einigen Jahren in Kultur und sie ist nicht nur leicht zu halten, es ist auch besonders interessant, wie aus den Sporen im Frühjahr die neuen Pflanzen wachsen. Salvinia ist ein Farn mit zwei verschiedenen Sporen, Mikro- und Makrosporen. Beide sind erheblich größer als Sporen von bei uns landlebenden Farnen und sie schwimmen auf dem Wasser, wenn sich das Sporangium zersetzt hat. Deshalb sind sie auch unempfindlich gegen Frost. Auf dem Foto kleben beide Sporenarten an meinem Finger, die vielen kleinen Pünktchen sind die Mikrosporen, die wenigen großen die Makrosporen.
Anfang Mai wachsen dann aus den Makrosporen wie bei Farnen üblich die Vorkeime. Diese sehen aus wie ein kleines Hufeisen. Aus der Biegung wächst nach erfolgreicher Befruchtung die neue Farnpflanze. Der Befruchtungsvorgang ist meines Wissens noch nicht näher untersucht worden.
Ich halte Salvinia in meinen Lotosbecken, wo sie sich recht schnell entwickeln. Im Spätsommer bilden sich dann an den Unterwasserblättern zahlreiche Sporangien. Anfang Oktober beginnen die Pflanzen dann langsam sich zu zersetzen.
Auf der Unterseite sieht man die Sporangien.
Bevor sich die Farnbüschel komplett zersetzt haben, fische ich sie aus den Becken und deponiere sie in einem Eimer. Im Frühjahr hole ich mit einem Mehlsieb die zersetzten Farnreste heraus und gebe frisches Wasser in den Eimer. Dieses Vorgehen ist wichtig, weil für eine erfolgreiche Neuanzucht eine hohe Sporendichte nötig ist, die in den Becken oder auch im Teich nicht möglich wäre - es sei denn man hat nur noch Salvinia drin.
Viele Grüße,
Kai