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Schwalben in Haus und Garten

Ich lese hier immer fleißig mit und möchte nur mal kurz bemerken:
Meinen allerhöchsten Respekt!!!

Eventuell noch ein brauchbarer Tipp:
Wenn man ein Angelgeschäft in der Nähe hat, kann man dort Fliegenmaden kaufen.
Diese füllt man in ein großes Glas mit Schraubdeckel und lässt es bei Zimmertemperatur stehen.
Die Maden vepuppen sich und schnell schlüpfen die ersten Fliegen.
Nun stellt man das Glas in den Kühlschrank. Für die Fliegen gibt es Würfelzucker als Nahrung.
Wenn man das Glas aus dem Kühlschrank nimmt, kann man vorsichtig an einem Fenster die nötige Menge an Fliegen raus lassen.
Diese suchen das Licht und man kann sie leicht an der Glasscheibe einsammeln.

Eventuell ist diese Methode für dich umsetzbar und hilfreich?
Gruß Harry
 
Hallo Harry,
danke für den Tip.
Ich habe damals mit Pummelchen mal eine Fliegenzucht versucht, als wir eine extreme Schlechtwetterphase hatten.

dummerweise sind die Fliegen erst geschlüpft, als das Wetter wieder besser wurde....und ganz schön gestunken hat es auch.....

Ich denke, als Notfallversorgung, wenn man wirklich gar nichts anderes bekommt und wenn man genug
Zeit zum Planen hat, ist das eine gute Lösung.

Auf Dauer denke ich, ginge das nicht.
Da die Zuchtfliegen ja praktisch sehr, sehr einseitig ernährt sind (auch schon als Maden),
würde ich denken, dass die Ernährung dadurch auch für den Zögling zu einseitig würde.

Bei den frei gefangenen Fliegen ist es ja so, dass sie alle ganz unterschiedliche Nahrung gerade frisch aufgenommen
haben, wodurch auch in den Zögling immer etwas unterschiedliche Nährstoffe kommen.

Beim Fliegen klatschen merke ich das: wenn da eine gerade an z.B. einem Pferdebein sass und da eine blutige Stelle war,
dann sitzt auch die Fliege voll mit frischem Blut. Wenn eine Fliege an einem überreifen Apfel gesessen hat, dann kommt
klare Flüssigkeit raus, wenn man sie platt haut.

Ich schätze, dass genau diese unheimlich vielseitige Speisekarte der Fliegen der Grund ist, warum man so kleine Schwalben nahezu ausschließlich mit Fliegen und ein paar Heimchen am Tag trotzdem gesund und ohne Mangelerscheinungen groß bekommt.

Wie gesagt: nur eine Vermutung ....

LG
Kirstin....die jetzt Grashüpfer fangen geht.....
 
Heute morgen hatten wir ekliges Wetter: Regen, starker Wind und kalt...

Sunny hat nur ein paar sehr kurze Rundflüge gemacht, offensichtlich ohne großen Jagderfolg,
denn sie saß dann immer unter dem Carportdach und bettelte am laufenden Band.

...und weil ich ihrer Meinung nach nicht schnell genug m den Heimchen rüber kam
(ich habe bei dem Wetter nichtmal Grashüpfer und Schuster gefunden, geschweige denn Fliegen)
flog sie die Pinzette an und hat das Heimchen im Flug ergattert!

Nachdem sie entdeckt hat, dass das geht, ist es bei ihr abrufbar .....und ich habe gleich mal einen
"Schwalben-Selfie" gemacht

Vor einer halben Stunde kam dann plötzlich die Sonne raus, es wurde wärmer und wir haben nur noch etwas Wind.
Seither ist Sunny noch nicht wieder aufgetaucht. Auf der Wiese habe ich sie intensiv im Tiefflug jagen sehen

Hier das Superfoto...mit meiner altersschwachen Camera:

 
Ganz toll gelungenes Foto Kirstin
Ich bin echt begeistert
Gruß Bine
 
Gester am späten Nachmttag brach die Sintflut über uns herein....

Sunny hat sich gestern, als das erste Donnern war und der Regen wie ein Wasserfall vom Himmel platschte
(alle Regenrinnen liefen über), die Gelegenheit, als ich meinen Rechner reinbrachte, genutzt, um schnell mit in
die Küche zu fliegen....und da begab sie sich auf ihren Schlafplatz und hat sich auch den Rest des Tages
dort nicht mehr wegbewegen lassen....

Heute morgen war es sehr diesig, total windstill und warm.

Die "Schwalbenschule" hinter dem Stall war in voller Aktion und als ich mit Sunny raus kam,
hob sie gleich ab und war in Richtung Tümpel verschwunden.

Nach ca 30 Minuten kam sie kurz zurück, setzte sich auf die Leiter und erzählte mir aufgeregt ganz viel "irgendetwas"
und dann hob sie wieder ab und war bis ca 12 Uhr unterwegs.

Mir gab das Zeit, endlich mal wieder in den Tümpeln "aufzuräumen" (totes Feenmoos rausfischen),
was nach der Sintflut dringend nötig war - beide Tümpel sind fast übergelaufen!

Heute mittag schwebte sie dann wieder am Carport ein und seither macht sie nur noch ein paar kleine Rundflüge und
ansonsten betreibt sie Gefiederpflege oder schläft.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein paar Fotos gemacht.
Man sieht deutlich, wie von Tag zu Tag der Schnabel immer spitzer wird und die weißen "Babyränder" immer weiter
zurück gehen.

Auch bei ihrem Gefieder an Flügel und Schwanz kann man fast zusehen, wie es sich entwickelt

Ihre neuste Masche lässt mir immer das Herz stillstehen: sie dreht eine flache Runde über den Tisch und landet
dann zielsicher beim Dackel auf der Stuhlkante, bevor sie sich dann auf ihre höheren Plätze verzieht.....

 
Nachtrag von heute:

kurz, nachdem ich heute geschrieben hatte, hörte das Donnern auf und wir bekamen Sonne.

Sunny hob ab und war dann bis nach 15 Uhr unterwegs.
So lange war sie noch nie weg, ohne, dass sie wenigstens mal "grüßend" vorbei flog....
...und ich habe nur gehofft, dass ihr nichts geschehen ist.

Dann schwebte sie wieder ein, bettelte um Futter und ruhte sich aus.
Die nächsten ca 2 Stunden, ich hatte zwischenzeitlich Besuch bekommen, verbrachte sie abwechselnd mit kleinen
Rundflügen und Pausen und Futter erbetteln.

Ich glaube, es war gegen 18 Uhr, als ich einen "halben Herzinfarkt" erlitt:

Ich sass mit meiner Besucherin in der Sitzecke, als wir plötzlich laute Warnrufe von Schwalben überall am Himmel vernahmen.

In der nächsten Sekunde flatterte eine kleine Jungschwalbe in heller Panik haarscharf über das Dach der Sitzecke - gefolgt von
einem elegant und sehr geschickt pfeilschnell ebenfalls am Dach vorbeischießenden Sperber!!!

Der Gedanke "oh nein, Sunny!", aufspringen, Sunnys Lockruf laut ausstossend
und ebenfalls laut und hektisch in die Hände klatschen (um den Sperber aus dem Konzept zu bringen
- hat bei den Küken auf dem Hof mal funktioniert) -
das alles geschah irgendwie innerhalb einer Sekunde gleichzeitig.

In der Sekunde, wo ich in die Hände klatschte (die Vögel waren schon aus meinem Blickfeld verschwunden)
war bei den anderen Schwalben, die aufgeregt gewarnt hatten, Ruhe.....

...und ich habe nur abwechselnd Sunny gelockt und gesagt: ohje, hoffentlich hat es Sunny nicht erwischt....

...."da sagt meine Freundin:
wieso, Sunny sitzt doch neben Dir"...

Sie saß auf ihrer Logierpeitsche und schaute etwas gelangweilt gen Himmel....

....mir fielen tausend Steine vom Herzen, und gleichzeitig hatte ich nur die Hoffnung, dass die andere kleine
Schwalbe es geschafft hatte.....sie wirkte so allein und versuchte so verzweifelt, ihrem Verfolger zu entkommen....

Die Geschichte hing mir noch eine ganze Weile nach, obwohl es natürlich das ganz normale Risiko ist - der Preis für die Freiheit....

Trotzdem:
heute abend bin ich mit zu den Tümpeln hinter dem Stall gegangen, als Sunny ihren Abendrundflug machte.
Ich bin jedenfalls froh, dass DER Kelch an ihr vorbei gegangen ist und sie jetzt sicher in der Küche hockt und schläft....
 
Ich kann Dich gut verstehen Kirstin,
gut dass klein Sunny das so locker miterleben konnte und nun in der Sicherheit der Küche schlafen kann.
Drücke dem kleinen Schwalbenkind, für die Zukunft und die große Reise dann, die Daumen!
Gruß Bine
 

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