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AW: Seerosenblattkäfer 2007 (Galerucella Nymphaea)


Hallo Otto,


das Thema ließ mir bereits gestern keine Ruhe...

Ich wollte und will hier keine billige Polemik betreiben - mit meiner Warnung geht es mir vor allem um Anfänger, die vielleicht noch nie mit einem Pflanzenschutzmittel zu tun hatten und einfach jeden Strohhalm ergreifen ohne nachzufragen, geschweige denn nachzudenken.

(Ich habe den Pflanzenschutzschein freiwillig gemacht. Was man da für Sachen zu hören bekam, die manche Schrebergärtner so treiben.... :crazy: )

In unseren normal großen Gartenteichen hilft nun mal nach meinen Beobachtungen das Entfernen der befallenen Blätter mit entsprechender Nachkontrolle schon recht gut.

Zum Glück bekommt man heute als Normalbürger nicht mehr alles zu kaufen und bei einigen Mitteln sind die Zulassungen abgelaufen bzw. sie wurden sogar länderweise verboten (DDT ist so ein Fall).

Aber es gab auch gute Mittel, deren Neuzulassung sich in D. für den Hersteller nicht mehr rechnete. Da haben dann vor allem wir Landwirte das Nachsehen!


Dass das Mittel nicht wirkt, muss nicht unbedingt an der Resistenz der Larven liegen. Für eine solche Resistenz müßten die Generationen davor schon öfters Kontakt mit diesem Gift gehabt haben.

Und wenn Du uns diesbezüglich nichts verschwiegen hast (wovon ich ausgehe).... dann kann das kaum möglich sein, oder machen Deine Nachbarn solche Experimente auch?

Was ich mir viel eher vorstellen kann und was ich auch mit dem "herumdoktern" meinte.... wenn ein Mittel systemisch wirken soll, dann muss es auch tatsächlich in den Saftstrom der Pflanze gelangen. Die Aufnahme erfolgt dann über die grünen Teile und ab da wird es mit dem Strom transportiert.

Ob Du das mit einer Spritzung ins Rhizom schaffst, weiß ich halt nicht.

Seerosen kamen in der Vorlesung leider nicht dran, da keine Kulturpflanze. ;)


Es gab hierzulande Untersuchungen, die Kastanienminiermotte (was für ein Wort!) mit Hilfe von Insektiziden einzudämmen.

Dazu wurde gesprüht, die Stämme wurden angebohrt um dann Infusionen mit diesen Mitteln zu machen und die Mittel wurden in die Stämme unter Druck injezieren.

Die Ergebnisse waren wohl nicht die schlechtesten, aber ich denke, es wird sich trotzdem nicht durchsetzen (lassen)...

Eine junge Kastanie hier in der Nähe ist jetzt schon stark geschädigt (dort kümmert sich niemand um das Laub), während unsere eigene wesentlich weniger Befall zeigt. Seit letztem Jahr entfernen wir weitestgehend das abgefallene/befallene Laub.


Die einheimischen Seerosen sterben aus meiner Sicht nicht wegen dieser Käfer, sondern weil ihnen immer mehr der Lebensraum genommen wird. Oder hast Du irgendwo Untersuchungen gefunden, die Deine Ausführungen unterstützen?

In den Dorfweihern wachsen seit Jahren Seerosen (Hybriden?), die sich ganz sicher auch von solch einem Befall wieder erholen würden.

Bisher habe ich nicht darauf geachtet, aber hier werden solche Seerosen eher zum Problem.... da wuchsfreudig ohne Ende.

Falls gewünscht, ziehe ich mal mit Auto und Kamera los und mache Bilder!


An Deiner Stelle würde ich wirklich versuchen, die befallenen Blätter zu entfernen... alle Seerosen haben unter der Oberfläche neue Blätter, die ihnen sofort wieder zur Verfügung stehen. Oder Du wendest Dich mit Deiner Frage an den Hersteller des benutzten Produktes - vielleicht gibt es ja irgendwo in der weiten Welt Länder/jemanden, der damit schon Erfahrung gesammelt hat.


Das sich hier ein ebenso experimentierfreudiger, deutschsprachiger Europäer "outet" halte ich für relativ unwahrscheinlich - aus verschiedenen Gründen.


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