AW: Teichoberfläche sauber halten
Hi Nils!
Kommt halt ganz drauf an, WELCHE Fische er einsetzt!
Wenn das nicht gerade die Wildschweine unter den Wassertieren sind (Goldfische und Kois),
die tagaus tagein nur den Bodengrund durchgründeln und damit aufwühlen,
sondern z.B. Bitterlinge, Elritzen, Rotfedern,
Stichlinge oder sogar über das warme Halbjahr tropisches,
wird er sicher keinen Filter brauchen.
Wer nicht glaubt, was ich geschrieben habe (und ich lege wenig Wert darauf, mich da mit unfundierten Meldungen vor der gesamten Welt zu blamieren),
kann gern den Lehrbeauftragten für Bioverfahrenstechnik der Konstanzer Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (kurz HTWG) konsultieren,
aber dass eine Grundreinigung des Teiches notwendig ist, ist wohl unbestritten.
Nachdem sich Bakterien dann vermehren, wenn ihre Nährstoffe vorhanden sind, liegt es in der Natur der Sache,
dass die, die Ammonium/Ammoniak in Nitrit umwandelnden FRÜHER wachsen und damit arbeiten,
als die Nitrit in Nitrat umwandelnden, nachdem deren Nährstoff ja anfangs noch nicht vorhanden ist.
Genau aus diesem Grund kommt es ja zum gefürchteten Nitritpeak,
dann man allerdings reltiv leicht entschärfen kann,
indem man die Geschichte LANGSAM hochfährt,
d.h. langsam zu füttern beginnt
(wenn überhaupt).
Zum großen Glück für die gesamte feuchte Welt ist die Nitrifikation NICHT an an
"feinen Aragonitsand" gebunden,
sonst gäbe es uns - aufgrund der geringen Anzahl natürlicher Gewässer, die einen solchen Bodengrund aufweisen,
wohl nicht oder wir würden grundlegend auf anderen Chemismen aufbauen.
Den zitierten Mulm gibt´s praktisch in jedem funktionierenden Teich
und Nachbar´s Teich hat noch dazu den Vorteil,
dass dessen Wasserchemie und Temperatur der des eigenen Teiches sehr ähnlich sein wird,
womit dort auch genau die richtigen Bakterien am Werk sind.
Wo du jedoch recht hast, ist dass Hans einen natürlichen Vorgang beobachtet:
Die Verlandung eines Gewässers.
Wartet er lange genug, wird er ein Hochmoor sein eigen nennen – wird aber ein paar 100 Jahre dauern.
Dazwischen kann leicht sein, dass sich das Gewässer doch von dem unterscheidet,
wovor Hans gern – ein Pfeifchen im Mundwinkel - am Abend sitzt.
Da greift der Wassergärtner ein (ohne den „normalen“ Gärtner würde auch der Garten zum Urwald):
Wie Nik so treffend sagt:
… und einfach nur die Voraussetzungen zu schaffen, damit es sich in gewünschten Bahnen entwickeln kann.
Man fährt besser, wenn man ein Biotop lediglich "moderiert".
Manchmal wird mit viel Technik erzwungen. was sich nicht in Gänze erzwingen lässt. Sieht man mal von den Fischteichen ab, wird um die Filterung zuviel Gedöns gemacht. Die Nitrifikationsbakterien einfach in den Teich zu kippen tut es auch.
..., aber ein Punkt lässt sich feststellen: anfänglich sollte das Biotop möglichst einer geringen organischen Belastung ausgesetzt werden. Dazu gehört eben auch das Einwerfen von Fischfutter. …
Großes Schmunzeln hat jedoch DIESE Meldung von dir hervorgerufen:
Die natürlichen Prozesse müssen also schon soweit eingeschränkt sein das nichts mehr geht
.........WENN FISCHE HIER LEBEN SOLLEN .
Sehr interessant, dass Fische ausgerechnet auf EINSCHRÄNKUNG NATÜRLICHER PROZESSE angewiesen sein sollen,
um leben zu können!

Jahrmilliarden an Evolution sind so nur durch ständige Betreuung ausserirdischer Intelligenzen möglich geworden,
oder leben die Wassertiere etwa ohne Bevormundung auch ganz gut???
Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Ich spreche da von einem Teich als Lebensraum und nicht von einem überbesetzten
Koi-Becken,
das aus ökologischer Sicht eher einem Vogelkäfig gleicht als einem Biotop.
Sollte Hans ein technolgieabhängiges Karpfenverlies planen,
wird er also um einen Haufen Technik nicht herumkommen,
sollte er einen fischbesetzten Naturteich wollen;
sehr wohl.