Hallo Zacky,
deine Theorie würde ja voraussetzen, dass Pflanzen zu einem gewissen Zeitpunkt (also z.B. ab einer bestimmten Größe, oder nach der Blüte) ihr Wachstum (und damit auch ihren Nährstoffverbrauch) einstellen, weil sie ihren 'Endzustand' erreicht haben.
Um bei dem Beispiel mit den Gräsern zu bleiben: nach der Blüte geht es ja nicht 'rückwärts', sondern erst recht los: Samen und Fruchtstände müssen gebildet werden. Erst nach erfolgreicher Vermehrung - also im Herbst - gehen die Pflanzen zurück.
Wenn ich mir z.B. meine
Wasserpest anschaue (oder auch das
Laichkraut), so kann ich bis zum Herbst kein Ende im Wachstum erkennen. Es werden neue Seitentriebe gebildet ebenso wie neues Wurzelwerk und neue Pflanzen. Und jeder neue Trieb, der die Wasseroberfläche erreicht, bildet jetzt langsam eine Blüte aus (also auch Früchte) und das verbraucht Nährstoffe.
O.k., jetzt kann man natürlich darüber spekulieren was mehr Energie verbraucht: die Ausbildung von Samenständen oder die Bildung von neuen Trieben
. Aber wenn ich da z.B. an einen Gemüsegarten denke, so ist das Zuführen von Nährstoffen (also Dünger) in erster Linie für die Bildung der Früchte nötig...die Pflanzen wachsen auch so - ohne Dünger -, bilden dann aber eben keine (oder nur kleine) Fruchtstände aus.
Also ich schneide nur das weg, was mich stört - und das ist eigentlich so gut wie nichts
. Oft wird ja viel zu früh rückgeschnitten, bevor sich Blüten bilden können. Vor allen Dingen natürlich bei den Pflanzen, die sehr unauffällig blühen. Keiner kommt auf die Idee, sein
Hechtkraut zurück zu schneiden, bevor es geblüht hat
aber bei Wasserpest, Laichkräutern und Co. ist es normal.
Langer Rede - kurzer Sinn: vom Nährstoffverbrauch der Pflanzen her bin ich der Meinung, dass ein Rückschnitt und der damit einher gehende Neuaustrieb nicht so viele Nährstoffe verbraucht, wie die Bildung von Fruchtständen an schon bestehenden Pflanzen. Vor allen Dingen unter Berücksichtigung der Eigenschaft von submersen Pflanzen, mit möglichst vielen Trieben (die sich schon submers bilden) an die Wasseroberfläche zu gelangen, um dort zu blühen.
petra