? „Woran kann man Männchen und Weibchen
unterscheiden?“
!Die Geschlechtsunterscheidung ist bei Goldfischen sehr schwierig.
Am einfachsten ist dies noch während der Laichzeit, wenn die Männchen auf den Kiemendeckeln und den Brustflossen ihren Laichausschlag bekommen: kleine weiße erhabene Punkte. (Weibchen entwickeln sehr selten, und dann auch nur schwachen Laichausschlag.) Außerdem treiben die Männchen dann oft die Weibchen, die man dann auch zuordnen kann und oft (nicht zwingend) einen auffallend dicken Bauch haben.
Außerhalb der Laichzeit ist es sehr schwierig, Geschlechtsunterschiede festzustellen. Die Form der Kloake gibt Auskunft, doch muß man dazu die Fische i. d. R. in die Hand nehmen: bei Weibchen ist die Öffnung rund und etwas erhaben (nach außen gewölbt; während der Laichzeit oft deutlich ausgestülpte, aber sehr kurze Legeröhre), bei Männchen ist sie eher oval bis länglich und manchmal eingebuchtet. Außerdem ist der erste Strahl der Afterflosse bei Weibchen etwas verdickt.
Ein eher statistisches Merkmal ist die etwas fülligere Körperform weiblicher Goldfische; hier spielen wohl auch innerhalb einer Zuchtform Alter, Größe und Fütterungszustand der Tiere eine zu große Rolle, als daß dieses Merkmal zur Geschlechtsunterscheidung herangezogen werden könnte. Bei einigen Schleierschwanzformen sind im Aufblick die Männchen durchgehend gestreckt, während die Weibchen von oben gesehen einen leicht birnenförmigen Körper haben; der Hinterteil des Rumpfes ist deutlich verdickt. Auch sind bei den Schleierzuchtformen Brust- und Bauchflossen der Männchen deutlich länger als die der Weibchen. Diese Merkmale sind eigentlich nur bei der Sortierung von gleichartigen Jungfischen aus derselben Aufzucht sinnvoll heranzuziehen.
Chinesische Züchter erkennen die Geschlechter auch beim Befühlen der Haut: Die Schuppen der Männchen sollen enger anliegen als die der Weibchen. Außerdem kann man auch außerhalb der Laichzeit bei älteren Männchen, die bereits einmal Laichausschlag hatten, Rückstände davon an den Kiemendeckeln fühlen.
Grundsätzlich gehört zur Geschlechtserkennung außerhalb der Laichzeit ein geübtes Auge; selbst Fachleute mit jahrelanger Erfahrung können sich irren! Sicherheit bringt oft nur die Untersuchung der Afteröffnung mit einer Lupe.