Hallo grafx,
der beste Ufergraben ist der, dem man nicht ansieht, dass er existiert ! Eigentlich hat der Uferwall ja nur die Aufgabe, den beliebig nährstoffreichen Ufergraben von der Sumpfzone des Teiches abzugrenzen und zu verhindern, dass eben dieser Dünger in das Teichwasser gelangt. Dass man den Uferwall ganz nebenbei auch noch gut begehen kann, ohne im Schlamm zu versinken, ist eine angenehme, aber eher zufällige Dreingabe. Mit der Zeit bewächst die Ufermatte mit allen den Pflanzen, die sich auch im Ufergraben und in der Sumpfzone befinden - sie wird schlicht unsichtbar. Ich hänge einmal zwei Fotos an - leider in ganz anderem Zusammenhang aufgenommen: Einmal im Januar, und einmal vergangene Woche. Die lila Blütenwolken (wilde
Nelken), DAS ist der Uferwall und der Ufergraben ! Siehst Du ansonsten noch einen Ufergraben oder Uferwall ? (Mal sehen, ob ich nicht am Wochenende ein paar "richtige" Fotos vom Ufergraben machen kann - an Bildchen wird vieles klarer).
Wozu diese Vorbemerkung ? Nun, daraus ergibt sich unmittelbar, dass man das Substrat bis ein oder zwei Zentimeter unter den Uferwall auffüllen sollte: Dann wird er nämlich mit der Zeit
wirklich unsichtbar - und glaube mir, das ist das, was Du willst ! Den Ufergraben selbst kann man beliebig verfüllen: Das Substrat sollte nur den Bedürfnissen der Pflanzen so weit wie möglich entgegenkommen. Ich habe eine Mischung aus Lehm, käuflicher Pflanzerde und Humus (aus dem Kompost) eingefüllt und kräftig Hornspäne untergemischt. Daraus ergibt sich schon: Wehe, wenn bei starkem Regen etwas von der Brühe (eine reine Düngerbombe) in den Teich gewaschen werden sollte ! Den Pflanzen im Ufergraben aber gefällt es. Später ist ein Nachdüngen nicht mehr einfach, denn das Substrat wird völlig durchwurzelt.
Was die Umrandung betrifft: Unterschätze keinesfalls die Wucht, mit der die Pflanzen die Saugsperre überwinden wollen. Nicht im ersten Jahr, vielleicht auch nicht im zweiten - aber dann kannst Du gar nicht mehr so schnell reagieren, wie sie wuchern ! Ich wollte auch keine Doppelreihe an Kieseln rings um den Teich - jedenfalls nicht auf ganzer Länge. Also habe ich dicht an der Folie entlang - die damit senkrecht nach oben steht - eine Reihe Kunststeinpflaster 10 x 20 cm in Zement verlegt und später die Folie bündig mit der Oberkante des Pflasters abgeschnitten. Was passiert ? Der Rasen will ständig die Reihe von Pflastersteinen überwuchern, und aus dem Ufergraben drängen die Pflanzen nach aussen. Und das gelingt ihnen auch immer wieder einmal. Ich habe es mir längst abgewöhnt, einen sinkenden Wasserstand im Teich auf die Wärme oder den Wind zu schieben. Ich suche in einem solchen Fall einen Docht. Und den habe ich bisher immer gefunden, wenn der Teich innerhalb einer Woche z.B. 5 cm Wasser verloren hat (ist für mich kein Problem, denn ich fülle aus einem Brunnen nach). Ich nehme dann einen stabilen Spachtel und schabe die Pflasterreihe wieder frei - Problem gelöst. Die ohnehin nur 10 cm breite Reihe an Pflastersteinen wird in jedem Falle so schnell von Pflanzen überdeckt (auch dann, wenn es noch nicht zu einem Docht kommt), dass sie praktisch unsichtbar ist. Vielleicht ist das ja auch etwas für Dich. Diese Reihe aus Pflastersteinen hat nebenebei noch den Vorteil, dass sie die Fahrspur des Rasenmähers ist. Man kann sauber bis zum Teichrand schneiden. Auch dies ist an den angehängten Fotos zu sehen - wenns auch nicht gerade ins Auge springt
)
Hmmm, Du musst jetzt alle die Erfahrungen durchleben, die jeder - auch ich - macht, der einen Ufergraben anlegt. Wenn das Ding erst einmal läuft, wuchern die Pflanzen innen und aussen, die Pflanzen versuchen, die Saugsperre zu überwinden. Versuche zu gegebener Zeit einmal, einen Weiden- oder Birkensämling mit einem Stammdurchmesser von, sagen wir, 5 Millimetern aus der Ufermatte herauszureissen. Das ist eine Anstrengung, wenn Du ihn mit Wurzel erwischen willst ! Die Ufermatte
im Ufergraben hat nur einen einzigen Vorteil, nämlich den Schutz der Folie für den Fall, dass Du einmal mit scharfem Gerät an den Ufergraben heran musst. Deshalb schadet es in keinem Falle, die Ufermatte ein Stück weit vor der Saugsperre enden zu lassen. Dort ist die Gefahr eh am geringsten, die Folie zu perforieren. Und, wie gesagt, wenn Du im nackten Ufergraben Wasser stehen hast, ohne dass sich dort ein angemessener Lebensraum für Räuber bildet, hast Du sehr schnell eine Mückenplage. Später die Ufermatte in einer Wolke von Stechmücken abzuschneiden (die Erfahrung, unter solchen Bedingungen am Ufergraben zu arbeiten, habe ich selbst machen müssen...) ist alles andere als angenehm und kann einem den Spass am Teich schon ganz schön verleiden. Deshalb meine (allerdings nicht zwingende) Empfehlung: Versuche, den Ufergraben fertig zu stellen, sobald Deine Hände nicht mehr schmerzen.
Beste Grüsse
Stefan