Wie atmen Rückenschwimmer unter geschlossener Eisdecke?

Das kann nicht stimmen.Ich habe die Rückenschwimmer unter dem Eis schwimmen gesehen u. nirgends bisher eine Erklärung bzg der Atmung Unterwasser finden können. Der Teich war für eine Woche komplett gefroren. Also müssen die Tiere auf eine ähnliche Atmung der Libellenlarven zurückgreifen.
 
Sie haben eine Luftblase auf den Flügeln. Zwischen dieser Luftblase und dem umgebenden Wasser gibt es einen Gasaustausch; ausgeatmetes CO2 löst sich im Wasser, während Sauerstoff aus dem Wasser in die Luftblase kommt. Genauso funktioniert die Atmung der Wasserspinne, die sogar in ihrem Netz eine Blase aufbaut.
 
Danke mickeymuc, allerdings scheint die Wasserspinne vom Plastron ausgenommen zu sein.. Weiteres kannst du unten nachlesen.
Durch den Wasserzwerg in Wikipedia der zur Famile der Zwergrückenschwimmer gehört kommen wir der Sache langsam näher.

Ich zitiere aus Wikipedia:

"Atmung
Der Körper der Zwergrückenschwimmer ist wie bei den Rückenschwimmern (Notonectidae), Ruderwanzen (Corixidae) und Schwimmwanzen (Naucoridae) von einem Luftfilm (Plastron) bedeckt, der auf dem Rücken von den Flügeln und auf der Unterseite von wasserabweisenden (hydrophoben) Härchen gehalten wird. Durch Totalreflexion an der Grenzfläche zwischen Luft und Wasser erscheint die Unterseite silbrig glänzend. Dieser Luftvorrat dient zur Atmung und liefert zusätzlich nach dem Prinzip der physikalischen Kieme Sauerstoff. Ein Großteil des Luftvorrates wird bei den Wasserzwergen an der Bauchseite mittels feiner Härchen festgehalten. Größere Zapfen an jedem Bauchsegment erweitern die Luftschicht beträchtlich, so dass diese Tiere nur in Rückenlage ein stabiles Gleichgewicht finden."


"Physikalische Kieme
Eine Physikalische Kieme ist eine Lufthülle, die den Körper von wasserlebenden Gliederfüßern oder Teile derselben umgibt und ihnen auf diese Weise die Atmung ermöglicht. Gebildet wird diese Lufthülle an Strukturen, die die Luft halten und vor der Verdrängung durch das Wasser schützen können. Dabei handelt es sich meist um Borstenfelder oder wasserabweisende Partien der Außenhaut. Im Gegensatz zum Plastron („inkompressible Gaskieme“) muss diese auch als „kompressible Gaskieme“ bezeichnete Blase regelmäßig durch atmosphärische Luft an der Wasseroberfläche aufgefrischt werden. Dabei ist weniger der Sauerstoff ein Problem, da dieser bei sinkendem Partialdruck aus dem umgebenden Wasser in die Blase diffundiert. Durch den sinkenden Anteil des Sauerstoffs in der Blase erhöht sich relativ dazu der Stickstoffanteil. Wenn der Partialdruck des Stickstoffs höher wird als in dem umgebenden Wasser, diffundiert dieser nach außen. Dadurch wird die Luftblase kleiner und eignet sich nicht wie das Plastron für unbegrenzte Tauchgänge.

Eine physikalische Kieme bildet sich bei beinahe allen im Wasser lebenden Insekten, die über einen Luftvorrat atmen, sowie bei Wassermilben und Wasserspinnen."


"Plastron (Biologie)
Das Plastron (m. oder n.), auch als inkompressible Gaskieme bezeichnet, ist ein Luftfilm, der sich an der Körperöberfläche von wasserlebenden Insekten bildet. Gehalten wird dieser Film durch speziell gestaltete Außenflächen des Körpers oder durch feine, wasserabweisende Haare auf der Körperoberfläche. Diehydrophoben Strukturen besitzen an der Spitze einen leichten Knick. Auf diese Weise wird eine Oberflächenspannung gebildet, die ein Verdrängen der Luft durch das Wasser verhindert. Den Luftnachschub erhält die Gaskieme entweder an der Wasseroberfläche oder durch Diffusion aus dem umgebenden Wasser. Plastron-Träger müssen zum Luftholen also nicht notwendigerweise an die Wasseroberfläche kommen, sondern bleiben oft zeitlebens unter Wasser. Hier liegt der Hauptunterschied zur physikalischen Kieme, die immer einen Luftnachschub von der Oberfläche benötigt....."
Zu finden ist das Plastron bei verschiedenen Insektengruppen, etwa bei den Grundwanzen (Aphelocheiridae), den Hakenkäfern (Dryopidae und Elmidae, den Jochkäfern (Scirtidae) und verschiedenen Rüsselkäfern,[1] nicht aber bei Spinnen der Art Wasserspinne (Argyroneta aquatica)

Viele Grüße
Stefan


 
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