Wie organische Belastung verringeren

nik

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Hallo zusammen,

auch wenn es nur das piepsige Teichlein in meiner Sig ist, meine ich ein Problem zu sehen, weiß aber nicht wie das am besten lösen.

Den Aufwand treibe ich, weil mir das Teichlein als Versuchsträger ;) für den späteren größeren Teich dient.
Der hat zwar schon Technik, die wird aber nur optional zur Unterstützung verwendet. Im Vordergrund steht das funktionierende Biotop. Tut es auch,

Ich beschreibe mal worum es geht:
Das Teichlein ist unter einem Pflaumenbaum mit einer großen Ramblerrose, in den Nachbargärten zwei große Kirschen. Der Teich steht jetzt ein Jahr und im Jahresablauf passiert folgendes.
Die Kirschen blühen und wenn die ihre Blüttenblätter verlieren, dann ist die Oberfläche des Teiches durchgehend weiß.
Ist das rum, blüht der Rambler, Teich wieder weiß.
Danach fallen die Rosenknospen/blüten in den Teich.
Dann fallen die Pflaumen in den Teich.
....

Das sind jetzt die größeren organischen Belastungen, Im Herbst wird ein Netz drüber gespannt, hält aber auch nicht alles ab.In der Summe fällt schon eine Menge Zeugs rein bis hin zum Missbrauch als Tauben-WC. ;)

Eine mechanische Verringerung des einfallenden organischen Materials wird sich bei der Pfütze auf manuelles Abfischen beschränken.Alternativen sehe ich nicht wirklich, falls aber jemand was mit akzeptablem Aufwand weiß, immer her mit dem Vorschlag!

Der Thread zielt aber primär auf folgendes ab:
Durch den hohen organischen Eintrag hat es ein realtiv hohes Niveau an gelösten organischen Verbindungen im Wasser. Wie äußert sich das? Das Wasser neigt zum Schäumen.

Also will ich diese halbmineralisierten, gelösten organischen Verbindungen entweder entfernen oder die Mineralisierung zu den jeweiligen Endprodukten möglichst beschleunigen.

Entfernen:
z.B. mit Eiweißabschäumung. - könnte sich sogar realisieren lassen
weitere Möglichkeiten?

Mineralisation beschleunigen:
- Mehr Filtersubstrat. - ist nahe liegend, wäre aber was aus bestimmten Gründen nicht erste Wahl und ich suche dafür Alternativen.
- Oxidation. Zielte auf mit Wasserstoffperoxid betriebene Söchting Oxydatoren oder auch Ozonisierung ab. Da habe ich keine Erfahrung und hoffe auf praktizierende Anwender, die wissen was sie tun.
weitere Möglichkeiten?

Nochmal, im Grunde geht es um die Beseitigung des "schäumenden Wassers", der gelösten, organischen Verbindungen im Wasser. - Nicht der mineralisierten Endprodukte wie Nitrat, Phosphat, Kalium, etc.


Beschreibung des Teiches:
1000l GFK-Schale mit umlaufendem, vollständig bepflanzter Sumpfrinne in mit Sand abgedecktem Lehm. Auf der einen 40cm tiefen Stufe sitzt eine N.Tetragona mit Ableger und und eine Typha minima in zwei Lehm/Sand Pflanzkörben. Die andere Terasse ist bepflanzt mit Eleocharis accicularis in Sand. Tiefe Zone ohne Substrat mit verschiedenen Bünden Wasserpflanzen besetzt.
Technik:
die Pumpe (zur Zeit wegen der Kaulquappen im Durchfluss reduziert, mit grobem Schwamm davor) in der Teichschale fördert das Wasser in einen Plastikbehälter im "Technikabteil" und läuft von dort per Überlauf zurück - um das Wasser ein wenig zu bewegen. Eine 6Kg CO2 Druckgasflasche zur moderaten CO2 Anreicherung. Es ist ein Pflanzenteichlein!
Optional sind möglich ein VLCV I, ein UV-C und eine elektrische Luftpumpe. Das Technikabteil" hat drei Steckdosen.
Besatz: 9 Bitterlingsbarben, etwa 4 Grassfrösche, (Erdkröten-)Kaulquappen. Gefüttert wird nicht.

Dank an alle die es hier geschafft haben :D und sich gedanklich damit auseinander setzen und einen noch größeren Dank vorab an die, die sich auch noch dazu äußern. ;)

Mit freundlichem Gruß
Nik
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Hallo Nik,

das Problem mit den Blüten kenne ich gut. Ich habe eine monströse japanische Zierkirsche, die im Abblühen den gesamten Teich mit einer dichten Blütenschicht überzieht.
Pfingsten 08 026.jpg 
Ein Perückenstrauch, der im Lauf der Jahre zu einem Baum geworden ist, streckt seinen malerischsten Ast über den Teich und ich bringe es einfach nicht fertig, den Ast zu kappen. Die Blüten sind so kleine kratzige "Etwasse", die sich überall einhaken.

Ich benutze mit gutem Erfolg den VLCVF I am Auslauf meines simplen Baumarktfilters und keschere am Tag 1-2 mal ab mit einem sehr dichten Kescher, der nur Wasser durchläßt.
Im Oktober habe ich die Anschaffung des NG Laubnetzes geplant.

Also kann ich nur die "Banalaktivitäten" nennen.

Liebe Grüße,
Anna
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Hallo, Nik
finde ich toll, wieviel Mühe du dir gegeben hast, um Dein Problem zu beschreiben. Aber bei 1000 l Teichinhalt fällt mir nichts ein, was dir helfen könnte. Mein Hochteich hat ungefähr die gleiche Größe, aber der ist immerklar, ohne Pumpe, ohne UVC usw, nur durch die Pflanzen:jaja
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Hallo Nik,
Hab leider keine Idee, die Dir helfen könnte:kopfkratz
[OT]Aber so ganz spontan ist mir aufgefallen, dass wir ja nebeneinander Wohnen[/OT]

Grüße aus Bischem ;)
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Kann jemand einen Kescher mit dichterem Netz empfehlen?
Ich hab so ein Gardenading -> für Blätter und co ganz gut. Für kleinere Sachen nicht!!!!!
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Hallo Andreas,

falls du mal an einem WE in die Gartenstraße kommst, der Name ist Programm, die Hausnummer ist 8, dann geh doch einfach mal durch das Gartentor am Haus vorbei. Der Vorgarten ist offen und wir bei ein bisschen Wetter draußen und wenn nicht, mal in den Wintergarten schauen und bemerkbar machen. ;)
Wenn dein Teich sichtbar ist, habe ich den beim Spazieren vermutlich schon gesehen. Unsere Pfütze ist hinter dem Haus.

@ll

Danke für die Antworten. Das Wasser ist klar, es gibt geringfügig Fadenalgen, im Moment ist es gefärbt von Weidenzweigen, das ist alles uninteressant. Scheinbar läuft das Teichlein gut, ich bin aber nicht zufrieden. Das Teichlein ist Versuchsträger, es wird in irgendeiner Art und Weise eine(n) Lösung(sversuch) geben! :D
Übersicht.jpg  Schaumbildung.jpg 
Nochmal, wie bekomme ich gelöste organische Verbindung aus dem Wasser, also bitte auch scheinbar aufwendige Lösungen nicht ausschließen!

Das ist doch ein grundsätzliches Problem von allgemeinem Interesse. Der Teich wird nicht gefüttert, aber mit Fütterung ergibt sich genau das gleiche Problem! Das lässt sich schon unabhängig von der Teichgröße diskutieren.
Im Aquarium habe ich diese Form der "Belastung" nicht und möglicherweise ist das ein wichtiger Punkt in der Betrachtung von Teichbiologie.

Mit freundlichem Gruß
Nik
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

Hallo,

Allegra,

Ja, einen dichteren Kescher, bzw. so ein Abfischkescher kann ich empfehlen.
Meiner kann sogar den aufsteigenden Mulm gut halten.

Allerdings nur, wenn man sich die Zeit nehmen kann.

Zum Thema Laubeintrag: Bei mir ist das auch sehr extrem, fängt an mit Pappeln und hört erst im Sommer auf.
Eigentlich hört es nie ganz auf, beim nächsten Gewitter oder starkem Wind liegen trotzdem irgendwelche Blätter drin.

Eine Absaugung (Skimmer) und einen Sifi würde ich auf alle Fälle probieren.
Bei mir ist der Vorteil, dass im Schwimmbereich nur Folie liegt, also kann ich auch mit dem Schlammsauger einiges zusätzlich rausbekommen.

Ich bin kein Freund von Chemie, aber gestern habe ich Wasserstoffperoxid und Bakterien (war ein Set) für 10 000 Liter Teich im meinen 50 000 Liter Teich gegeben.
Ich weiss nicht, ob die Bakterien helfen, aber massen von Mulm haben gestern wohl eher durch den Sauerstoff nach oben gedrängt, da hab ich kurzerhand den 150µm Sifi hinter den Skimmer gehängt.
Ich musste sicher 10 mal leeren.

Was mich auf eine Idee bringt:
Ein Sprudelstein mit sehr feinen Bläschen, den man auf dem Grund bewegen kann ?
Und dann wie zuvor oben absaugen und ausfiltern.

Wenn das klappt, dann wäre es für mich die effektivste Art den Mulm wegzubekommen.
Hat evtl. noch 2 tolle Nebeneffekte:

1) Bakterien bekommen unten mehr Sauerstoff
2) Keine Gefahr die Lebewesen mit einzusaugen.

Ob es funktionieren wird, weiss ich nicht, sicher sind die Bläschen zu groß, etcpp.


Laubnetz wird bei mir diesen Herbst auch angeschafft, ich habe massiv Laubeintrag.
Und wenn ich mal einen oder 2 Tage im Herbst keine Zeit habe, dann sinkt es auch zu Boden.

Gruß,

Ralf


Zum Thema Wasserstoffperoxid
 
AW: Wie organische Belastung verringeren

[OT]Hallo Anne,

google mal nach Rottenecker und Bronze. ;) Dieser Drache heißt Drusilla klein.

mit freundlichem Gruß
Nik
[/OT]
 

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