Heute Morgen traf mich fast der Schlag.
Puh ging es gar nicht gut.
Die Schnabelatmung war heftig, die Schleimhäute geschwollen, weiss belegt, viel "niesen", die Augen leicht tränig und oft zu.
Als sie versuchte zu
fliegen, konnte sie wieder nicht richtig sehen.
Es war fast so wie am Anfang.
Ich war entsetzt.
Erstmal habe ich ihr ein paar Fliegen gemacht - die Heimchen wären zu gross gewesen.
Parallel habe ich einen Kamillentee gekocht und die verschiedenen "Leberwässer" wieder angesetzt.
Fliegen hat Winnie ausgiebig und gut gefuttert und danach hat sie Löwenzahnwasser und Regenaplex getrunken.
Später nahm sie einen Schluck Kamillentee.
Nach dem Frühstück habe ich sie unter die Rotlichtlampe gesetzt, wo sie eine ganze Weile blieb.
Langsam schien sich alles ein wenig zu bessern.
Ca. jede Stunde habe ich sie auf den Futtertisch gesetzt, wo sie sich dann auch Fliegen und einzelne Heimchen einverleibte.
Gegen Mittag badete sie sogar.
Auch die Augen hatten sich geringgradig erholt und sie flog wieder etwas besser - schien wieder mehr zu sehen.
Als die Sonne Nachmittags ums Haus kam und ins Fenster schien, wechselte sie auf das Flexarium und Winnie gesellte sich dazu.
Im Laufe des Nachmittags wurde alles wieder kontinuierlich ein wenig besser/stabiler, war aber noch deutlich schlechter, als der Zustand gestern.
Von Morgens an fragte ich mich immer wieder, ob das eine direkte Reaktion auf das Antibiotikum ist.
Ich habe das Gefühl, sie verträgt es nicht. Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass die Verschlechterung der Augen (und vermutlich als
Ursache der Leber) eine direkte Reaktion auf die Antibiose ist.
Vielleicht wusste Puh gestern, als sie das Heimchen wegschleuderte schon, dass ihr das nicht bekommt.
Ich habe mir den halben Tag vorgeworfen, das ich sie "ausgetrickst" hatte und hin und her überlegt und abgewägt, was ich heute Abend mache.
Antibiotikum absetzen? oder wieder tricksen? Beides birgt Risiken - beides kann tödlich enden.
Letztendlich habe ich entschieden, sie selbst entscheiden zu lassen.
Ich habe ihr ein kleines Heimchen mit dem Antibiotikum angeboten.
Seit ich sie gestern ausgetrickst hatte, hat sie heute bei jedem Heimchen immer erst einmal prüfend ganz vorsichtig vorne an draufgebissen,
bevor sie es genommen hat. (Sonst hat sie alles, was ich ihr anbot mit einem riesen Haps verschlungen).
Als sie den Kopf des Heimchens antestete, schüttelte sie sich sofort, bekam einen Keuchanfall und flüchtete auf die andere Seite des Futtertisches.
Danach nahm sie ca eine Stunde gar nichts mehr von der Pinzette, sondern suchte sich Fliegen in der Futterschüssel zusammen.
Damit war es für mich entschieden: ich habe die Antibiose abgesetzt.
Was nützt es, wenn ich die Antibiose durchziehe und dabei die Leber kollabiert oder sie erblindet - zumal sich an den anderen
Symptomen auch nichts verbessert, sondern seit gestern eher verschlechtert hat. .
In der Natur muss sie mit einem Infekt auch so fertig werden.
Also habe ich ihr lediglich haufenweise Frischpflanzen, Tees und Wässer zur Auswahl angeboten.
Schluckweise ging sie an Löwenzahn, Mariendiestel und Kamille.
Ansonsten trank sie aus der Badewanne.
Heute Abend gegen 19 Uhr, kurz bevor ich die Zwei zu Bett brachte, ist sie noch mal mit Winnie einige Male
durch die Räume geflogen - zumindest konnte sie wieder besser sehen.
Jetzt hoffe ich ganz doll, dass sie den Infekt erfolgreich besiegt....
Fotos:
Bei diesem heimchen