Filterstart und Einlaufzeit

AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hi ,

ich mach ja nicht 10 ltr. Mulm in ein 200 ltr. Becken oder so etwas,
sondern gebe etwas Mulm in den Eimer und fülle dan diesen mit Teichwasser auf,
so oder so ähnlich habe ich auch geschrieben.

Mein Teich ist auch sehr natürlich, und ich habe darin sehr wenig Besatz, und meine Filterung ist wirklich nicht überdimmensioniert.

zu sehen im Thema "Bau eines Wasserfalles", hier im Forum...
und in verschiedenen anderen Themen die ich hier wirklich nicht ausgraben möchte.

Desweiteren habe ich hier immer geschrieben, das Temperatur einen wesentlichen Faktor gibt, sowie das der Besatz zum Volumen passen muss, also keine mit Koi vollgestopfte Badewanne, das wenig bis gar nicht nach dem Animpfen gefüttert werden sollte habe ich auch immer geschrieben.

MfG,

Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hallo zusammen,

"Substratfilterung", also das zusätzliche Angebot von Siedlungssubstrat für Mikroflora/Biofilm hat grundsätzlich den Sinn einen möglichen Mangel an Siedlungssubstrat im Biotop auszugleichen. Im Filtersubstrat, wie auch auf allen Oberflächen im Biotop, findet die Mineralisierung organischer Stoffe statt. Das alles mehr oder weniger schnell und rückt deshalb nicht ins Bewusstsein, weil das idR. unkritische Prozesse sind. Eine Ausnahme ist das toxische Nitrit. Das entsteht nur, wenn die Nitrifikationskette als kleiner Teil des Stickstoffkreislaufs (und noch kleinerer Teil aller Stoffkreisläufe) sich neu aufbauen muss. Sei es, weil der Teich neu ist oder die Mikroflora durch Medikamente gehimmelt wurde, etc. Da Nitrobacter auf die Metaboliten von Nitrosomonas angewiesen ist und deren Teilungsrate geringer ist, entsteht ein gewisser Lag (Verzögerung) im Aufbau der Nitrobacterpopulation und solange wird das Nitrit nicht schnell genug abgebaut und ist als Nitritpeak messbar.
Mir hat übrigens noch niemand sagen können, welche wichtige Funktion - außer der Gewährleistung ausreichender Nitrifikation - ein biologischer Filter hat! Mechanische Filterung hat einen anderen Hintergrund und ist eine andere Baustelle. Für die ausreichende Nitrifikation braucht es häufig nicht viel Filtersubstrat. Die Koiteiche sind vom Betrieb den Fischaquarien recht nahe und eher untypisch. Beiden gemeinsam ist das latente bzw. akute Problem unzureichender Pflanzenmasse.

Für das Einfahren eines Teiches/Filters löst die Zugabe von Nitrifikationsbakterien - viel mehr sind die "Filterstartpräparate" eh nicht - das Problem des Nitritpeaks zuverlässig. Wer also Fisch einsetzen "muss" ist mit solchen Präparaten auf der sicheren Seite.
Wenn es jedoch um das Einfahren eines Biotops geht, dann betrifft das viele weitere Prozesse jenseits der höchst übersichtlichen Nitrifikationskette. Das lässt sich im Gegensatz zur Nitrifikation nicht erzwingen und dauert länger.
Ich suche selbst nach möglichst vollständigen "Bakterienpräparaten", da gibt es nicht viel und wirklich überzeugen - im Sinne einer Hilfe für das Aufgleisen eines Biotops - konnte mich noch keines. Da ist man schnell bei so Geschichten, wie Brottrunk, EM (effektive Mikroorganismen), Aqua5dry und Co und landet leicht in esoterisch belasteten Bereichen.
Die Grenze ist schwierig zu ziehen und es gibt eine zu große Grauzone, die sich auch dadurch äußert, das der Wert, um nicht zu sagen die Unabdingbarkeit der Mikroflora nicht immer ausreichend ins Bewusstsein eines jeden Teichbesitzers gelangt. ;)

Grundsätzlich eine gute Lösung ist es auch weiterhin sich für das spezielle Biotop die erforderliche Zeit für dessen Entwicklung zu nehmen und einfach nur die Voraussetzungen zu schaffen, damit es sich in gewünschten Bahnen entwickeln kann.Man fährt besser, wenn man ein Biotop lediglich"moderiert". Manchmal wird mit viel Technik erzwungen. was sich nicht in Gänze erzwingen lässt. Sieht man mal von den Fischteichen ab, wird um die Filterung zuviel Gedöns gemacht. Die Nitrifikationsbakterien einfach in den Teich zu kippen tut es auch. Allerdings spielt dann die Wasserumwälzung eine größere Rolle. Der eine oder andere wird sich nun fragen, wie sind denn die "günstigen" Voraussetzungen für ein Biotopeinfahren? Es gibt keine absolute Sicherheit, aber ein Punkt lässt sich feststellen: anfänglich sollte das Biotop möglichst einer geringen organischen Belastung ausgesetzt werden. Dazu gehört eben auch das Einwerfen von Fischfutter.
Mein Teichlein filtere ich nicht zusätzlich biologisch, das ist pflanzenlastig, wird auch nicht gefischfüttert und wird nur gut umgerührt. Nun nach etwa 3 Monaten, durchaus mit dem was ich als technische Unterstützung für notwendig erachte, gefällt er mir - was die biologischen Abläufe angeht - schon sehr gut!
Na ja, mit (Pflanzen-)Aquarien kann ich recht gut umgehen und das lässt sich besser übertragen als ich das vorher angenommen hatte. Irgendwie hatte ich "vergessen" wie faszinierend selbst ein kleines Teichlein ist, hätte ich viel früher machen sollen! ;)

Mit freundlichem Gruß,
Nik
 
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hallo Nik,

sehr guter Beitrag,

Ich betrieb ein 470 ltr. Aquarium bestetzt mit 6 Stück manacapru pt. scalare, und 12 corydoras davidsandsis, also relativ wenig Fischsuppe.
Das Becken war relativ stark bepflanzt.

Dieses Becken wurde mit einem zusätzlichen Filtermedium Eheim 2028 unterstützt.
Nach zwei Jahren Laufzeit nahm ich den Topffilter aus dem Filterkreislauf.
Das Aquarium wurde nun nur mit einer Umwälzpumpe (etwa 800ltr) in Strömung gehalten, also ohne weitere Besiedlungsfläche für die Nitrifikanten, Wasserwechsel ca. 40 % alle 10 Tage, (mal ein Tag mehr mal einer weniger...;) )

Also mit viel Geduld, den Bakkis zeitgegeben sich kräftig an allen möglichen Substraten im Becken anzusiedeln etc.

Auch in dieser Zeit konnte ich kein Nitrit, Ammoniak im Aq. nachweissen..., und das bestätigt ja zumindest einen Teil deines Postes.

@ all,

Warum schreibe ich das eigentlich, ist ja genau das Gegenteil was ich vorher geschrieben habe ?

Als Antwort...
nur um Usern dieses Forums klarzumachen,

das ich wirklich kein hopp und weg Teichianer / Aquarianer bin sondern alles in der Praxis versuche, das ich im Sinne der Lebewesen darin verantworten kann, und das mit guten Gewissen gegenüber den Tieren.

Fazit,

in der Praxis habe ich beide Gegenpole durch,

schnelles Einfahren der Filter durch animpfen und sofortigen Fischbesatz,
ja sogar Aufzucht mehrerer Fischarten in diesen sterilen Becken, ohne Substrat nur mit Laichkegel usw.

sowie...

Hälterung von Fischen in Becken die sehr viel Fläche für die Nitrifikanen im Aquarium selbst bekamen, eben Pflanzen, Wurzeln , Bodensubstrat und durch weitere Einrichtungsgegenstände , ganz ohne künstliche Medien wie Filter usw., die Bakkis die sich im Aquarium angesiedelt haben wurden nur beströmt.

Beides kann ich bestätigen, das es zu machen ist, und das ist das schöne am Hobby.

Hier im Thema geht es aber schlichtweg wie man einen Filter im Frühjahr am schnellsten zum Gange bekommt, und wieso das es so ist,
und da ist wohl das animpfen mit eingefahrenen Bakterien am effektivsten.
Klaro ist es besser wenn man einen Filter über den Winter durchlaufen lassen kann, aber bei einigen geht es eben nicht,
(Bei mir zB. geht es nicht da der Teich an einen steilen Hang steht, und für Bodenabsaugung keine Möglichkeit besteht, meine gepumpte Version friert einfach ein, da der Teich im Schatten liegt, und wir nicht gerade im Weinbaugebiet Deutschlands daheim sind, wer unseren Teich kennt der weiss was ich meine)

Wenn ich schreibe das man ein Aquarium/Teich nach dem Animpfen innerhalb weniger Stunden sofort massvoll besetzen kann, schreibe ich das mit guten Gewissen, da ich es schon zigfach so gemacht habe ohne nur einmal ein Problem mit Nitrit zu bekommen.

Neulich war ich bei einem Züchter in Thüringen, der betreibt mehr als 1000 Aquarien,er meinte alle werden beim Aufstellen angeimpft und sofort besetzt...

sicherlich nicht romantisch aber es funktioniert, ohne wenn und aber...

MfG

Jochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Liebe Teichfreunde!
Die Diskussion hat sich in eine sehr seriöse Richtung entwickelt;
die letzten 3 Beiträge von Nick, Jochen und Regs sind offenbar nicht von der
"wenn ich noch eine Oase kaufe, kann ich dann noch 4 Kois in meine Regentonne tun"
oder "Ich halte ein kleines Flusspferd in meiner Badewanne - welche Chemikalie muss ich reintun, damit´s fröhlicher ist"-Fraktion,
sondern von Leuten, die wissen, wovon sie reden.

Sehr gut gefällt mir der Malawi-Link, der sich mit meinen Erfahrungen als Aquarianer deckt
und insbesondere die Aussage von Nick:
Man fährt besser, wenn man ein Biotop lediglich"moderiert".
That´s it!
Das ist unsere Aufgabe!

Seine Meinung zu den Starterbakterien teile ich jedoch nicht,
da ich im Rahmen eines Symposions Gelegenheit hatte,
lange mit einem Biologen (Name leider entfallen) über seine Arbeit zu sprechen,
der tolle Forschungen über den biologischen Abbau durchgeführt hat:
Er hat in seiner Garage 300 (!) kleine 0,5-Liter Aquarien hintereinander geschaltet,
dort langsam gezielt verunreinigtes Wasser durchlaufen lassen
und die Entwicklung der Bakterien beobachtet, die durch den Aufbau natürlich schön "sortiert" wuchsen.
Die interessantesten Erkenntnisse, die ich mitgenommen habe waren,
  • dass die Abbaubakterien mechanisch äußerst robust sind und sich kaum abschwemmen lassen,
  • dass sie aber Mimosen hinsichtlich des Sauerstoffangebotes (nach ca. 1 Stunde gehen die über den Jordan)
  • hinsichtlich der Wasserchemie (pH-Schwankungen z.B. mögen die nicht)
  • und insbesondere - was mich verwundert hat - auch hinsichtlich der Temperatur sind!
So sind ca. alle 2°C ANDERE Bakterienarten der Nitrifikanten am Werk,
d.h. bei Temperaturänderung dauert´s ein paar Tage, bis sich die Biologie umgestellt hat,
indem die einen Bakterien nahezu aussterben und durch die anderen ersetzt werden.
(Originellerweise gibt´s rund um 28°C sogar ein Loch,
wo die Nitrifikation folglich verdammt schlecht funktioniert. Da hat die Evolution wohl gepatzt!)

Die teuren Starterbakterien aus dem Geschäft sind also SICHER alle gestorben,
  • da länger als 1 Stunde im Flascherl,
  • mehr als ein 1 Tag ohne ihre Nährstoffe,
  • sicher zwischendurch bei Temperaturen gelagert, die nicht die "ihren" sind.
Mit höchster Wahrscheinlichkeit sind die nicht die richtigen für die vorliegende Wasserchemie
und natürlich auch nicht für das aktuelle Temperaturniveau,
oder habt ihr drauf schon mal die Aufschrift
"für KH4.. 6 und 12 ... 14°C zu verbrauchen bis heute spätestens 16:00" gelesen?
Nö, die stehen seit 4 Jahren im Regal, in Sommerhitze oder bei winterlichen Temperaturen im Lager.
Ich halte das daher für schlimmste Bauernfängerei,
die im besten Fall nix schadet, aber sicher nix nützt.
... eben wie mein Chemie-Professor einst so treffend sagte:
"Wenn man als Chemiker reich werden will, muss man Wasser in kleinen Flascherln verkaufen!"
 
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hallo Peter,

zum Thema Starterbakterien aus der Flasche musste ich gerade sehr schmunzeln. Ich habe mir fürs Büro einen 130L Sera Biotop Cube angeschafft dem ein Fläschchen Starterbakterien bei lag sowie eine Werbeaussage, dass man mit den Bakterien bereits nach 24 Stunden die ersten Fische einsetzen kann.

Von Sera gibts eine Anleitung ("So richte ich mein Aquarium ein") wie viele Fische nach wie vielen Tagen dazu gesetzt werden können - innerhalb weniger Tage wird schrittweise auf den geplanten Besatz der Bestand erhöht:
nach 24 Stunden (Tag 1) 10% des Bestandes einsetzen
Tag 4 30% hinzu setzen
Tag 5 und 7: Kontrolle auf Ammonium/Nitrit, ggf. Behandlung mit Produkt
Tag 8 30% hinzu setzen
Tag 10 wieder Kontrolle, ggf. Behandlung
Tag 11 restlichen Bestand einsetzen

Das schrittweise einsetzen scheint mir auch der springende Punkt zu sein.

In meinem neu eingegrabenen Teich schwammen nach wenigen Tagen ja auch schon zwei Fische, der Besatz wurde dann schrittweise angehoben. Es gab nie einen Nitritpeak, Nitrit war und ist im Teich nie nachweisbar. Sera & Co. kamen da aber nicht zum Einsatz ;)

Im 160L Aquarium das inzwischen gegen ein 350L AQ ausgetauscht wurde, wurde der Innenfilter mit Pumpe mit Mulm angeimpft und 160L gebrauchtes Aquarienwasser verwendet - kein Nitrit nachweisbar trotz Besatz mit 5 Schleierschwänzen (davon drei adulte Tiere) nach 24 Stunden.

Diese beiden Methoden: Filter mit Mulm animpfen und/oder schrittweise den Bestand anheben, scheinen beide die Nitrifikation flott in Gang zu bringen.

Das System funktionierte allerdings zunächst nicht so recht nach der Umstellung auf das 350L Trigon mit dem Juwel-Jumbo-Innenfilter, der trotz Animpfung, Übernahme von Wasser, Kies und Pflanzen fast zwei Wochen und viele WWs brauchte um einwandfrei zu arbeiten. Das langsame in Gang kommen wird auch dem HMF in Aquarien nachgesagt.

In sofern scheint es auch eine Rolle zu spielen, wie die Saugleistung der Pumpe und Wasserführung durch die Filtermedien aussieht, wie schnell die Nitrifikation startet. Wie immer man es macht - es ist höchste Aufmerksamkeit geboten um das Wohlergehen der Fische zu sichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hi Regine!
Das seh ich ganz genauso wie du
und es ist eigentlich wirklich nett von den Starterbaterienvertreibern,
dass sie in der Beschreibung am Umkarton den schrittweisen Besatz nahelegen:
Wer das Zeug teuer kauft, wird das hoffentlich so befolgen
und damit im Endeffekt auch wirklich Erfolg haben!
Wenn man so will, bezahlen die Leute halt für den Text am Umkarton
und schütten ein absolut nutzloses Wasserl ins Becken
– naja, wer´s anders nicht kapiert …

Ich will sogar noch einen Schritt weitergehen:
Der springende Punkt ist NICHT, wann wo wieviele Fische eingesetzt werden,
sondern wieviel GEFÜTTERT wird, denn DAS findet sich dann im Wasser!

Viele Leute können eben einfach nicht mit ansehen, wie die armen Fische darben,
weil sie nicht wissen, dass die
a) mit erstaunlich wenig auskommen und
b) im Teich immer was finden.
Im neu eingerichteten Aquarium ist es deshalb auch ein bewährter Praxistipp,
gleich ganz von Anfang an irgendwelche Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Platy, Guppy, …) einzusetzen
und SICHER NICHT ZU FÜTTERN!
Dafür lutschen die den ganzen lieben Tag auf allen Oberflächen rum
Und eleminieren somit dort eventuell aufkommende Algen.

Deine Erfahrungen und Messungen der Einlaufzeit von Filtern decken sich ja erfreulich mit meinen
und dass das Übersiedeln mal nicht so ganz 100% nach Kochrezept klappt,
liegt schlicht an der Tatsache, dass wir es mit lebendigen Organismen zu tun haben.
Auf jeden Fall ist im Zusammenhang mit dem Thema des threads erfreulich,
dass die Geschichte nach 2 Wochen dann doch funktioniert hat,
auch wenn du meinst, dass das lang gedauert hat.
(... von wegen "heuer nicht mehr" :D )
 
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hallo Peter,

ebenfalls sehr guter Beitrag...

jedoch diesen Satz sehe ich etwas anders...

[*]dass sie aber Mimosen hinsichtlich des Sauerstoffangebotes (nach ca. 1 Stunde gehen die über den Jordan)

Sicherlich sind die Nitrifikanten sehr abhängig vom Sauerstoff, jedoch bin ich nicht der Meinung das sie nach einer Stunde über den Jordan gehen.

In der Belebung einer Kläranlage wird die Sauerstoffzufuhr (je nach Einträgen) sehr oft über drei Stunden abgesetzt, um damit die Denitrifikation (anaerobe Phase) zu erreichen.
In dieser Phase überleben die Nitrifikanten mehrmals am Tag bei Sauerstoff Werten von 0,05 mg/ltr und weniger, und das meist über zwei Stunden.
Die Nitrifikation (nachdem die Sauertoffzufuhr wieder im Gange ist) läuft dann prima wieder bei über 2,5 mg/ltr, höher wie 3,5 geht es selten auch bei höchsten und stark belasteten Zulaufmengen, das reicht den Bakkis locker aus um gut zu "arbeiten".

3,5 mg/ltr, diese Mengen würden den meisten Fischen nicht gut tun, aber eben die Bakkis an sich können ganz gut damit leben und arbeiten.

Wenn gewünscht kann ich gerne ein Bild der Onlineüberwachung der Sauerstoffwerte bei der Nitrifikation/Denitrifikation einstellen, darauf kann man das oben Geschriebene gut erkennen.

Will damit nur sagen, die Nitrifikanten sind härter im Nehmen als manche denken...

jedoch sollten sie natürlich immer in Teichen oder Aquarien gut mit Sauerstoff (der Durchlauf im Filter reicht dafür in den meissten Fällen aus) versorgt werden, schon alleine den Fischen wegen, das ist Fakt.

Aber einen Supergau, nur weil der Filter für eine Stunde ausser gefecht ist, wird es sicher für die Bakterien nicht geben,
hier sterben wohl eher sauerstoffbedürftige Fische wie Welse etc. an Sauerstoffnot, aber nicht an einer Nitrivergiftung, durch abgestorbene Bakterien.

Aber ich denke das zerreist das Thema etwas, ist mir nur gerade so eingefallen...:)

Gruss,
Jochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hallo,

Viele Leute können eben einfach nicht mit ansehen, wie die armen Fische darben,
weil sie nicht wissen, dass die
a) mit erstaunlich wenig auskommen und
b) im Teich immer was finden.
Wenn denn praxisnahe Erfahrungen gewünscht sind :
Seit mindestens 5 Jahren habe ich kein Futter mehr in meinenTeich geschmissen, die Orfen wachsen, die Goldies vermehren sich, und alle überleben den Winter, mit dickem Eis auf dem Teich.
Und wenn wir von Aquarien reden :
Seit geschätzten 35 Jahren habe ich mich noch nicht um Nitritpeak gekümmert, weil ich keine Wasserwerte messe ( vielleicht 2mal im Jahr aus Interesse ). Neue Aquarien werden aufgestellt, mit Sand und Wasser gefüllt, eingerichtet , 1-2 Tage mit Filter laufengelassen damit sich das Wasser klärt, und dann langsam besetzt.
Ich habe so noch keinen Ausfall gehabt.
Wichtiger als Wasserwerte messen ist, seine Tiere beobachten, aber manche nehmen sich dafür nicht mehr die Zeit.
 
AW: Filterstart und Einlaufzeit

Hi Jochen!
Na, mag sein, dass die Bakterien nach 1 Stunde NOCH nicht Geschichte sind
und in der Kläranlage gleich einmal 3 Stunden aushalten
(DIE Burschen wissen SICHER, was sie tun!
... und Starterbakterien kommen per Hubschrauber als Belebtschlamm von der nächsten Kläranlage),
aber von den 3 Jahren, die das Starterbakterienflascherl beim Händler im Regal steht,
sind wir da um den Faktor 10.000 entfernt:
Die sind definitiv hin.

Trotzdem finde ich das, was du geschrieben hast, sehr interessant
und es wäre toll, wenn du näheres berichten könntest!

Garfields hat mir aus dem Herzen gesprochen:
SO kann man die Sache Hand in Hand mit der Natur lösen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten