Als ich heute Morgen ins Vogelzimmer kam, war Felix verschwunden
Nach einigem Suchen fand ich ihn unter dem Tisch auf einem Stein hinten an der Wand.
Offensichtlich war ihm das Nachts im Dunkeln da am Fenster zu "offen" ???
Als ich ihn auf meinen Finger klettern lassen wollte, um ihn hoch zu nehmen, flüchtete er.
Dabei breitete er beide Flügel aus und flatterte halb laufend, halb knapp über dem Boden fliegend in die andere Ecke.
Also
Fliegen geht noch nicht, aber der Flügeleinsatz hat sich etwas gebessert.
Um Felix nicht zu verschrecken, habe ich mir einen langen Ast genommen und ihm hingehalten.
Da ist er dann am Ende draufgeklettert und hat sich von mir quasi wie mit einem Lift auf den Tagessitzplatz befördern lassen, wo er gleich über sein Frühstück herfiel, bevor er sich unter die Wärmelampe zurück zog
Nachmittags erlebte ich eine Überraschung:
Felix sass da so unter seiner Wärmelampe und hörte den Schwalben draussen zu.
Plötzlich fing er an, aus Leibeskräften zu "zwitschern".
Er trällerte den typischen Schwalbenbalzruf mit einer männlichen Schwalbe draussen um die Wette

Also, wenn er sogar mit den anderen kommuniziert, dann denke ich, kann es ihm so schlecht nicht mehr gehen und ganz offensichtlich scheint auch sein Vogelzimmer für ihn in seiner drzeitigen Situation akzeptabel zu sein - andernfalls würde er glaube ich nicht so teilweise fast "fröhlich" mit den anderen reden.
Da Felix die Nächte offensichtlich nicht so gerne da oben verbringt, habe ich ihm jetzt in der Dusche unten einen geschützten Schlafplatz mit Wärmeplattenoption gebaut.
Als ich heute Abend seine Lichter aus machte, habe ich ihm wieder seinen Lift-Ast hingehalten, er ist rauf geklettert und hat sich nach unten befördern lassen

Dort sass er dann, als ob es das Normalste von der Welt war
Herzi hat die Nacht überlebt

Heute Morgen höte ich ein leises, bettelndes Piepsen und sie hat den Schnabel weit aufgerissen und richtig nach dem Futter geschnappt und geschluckt!!!
Im Laufe des Tages gab es wechselhafte Phasen:
Manchmal war sie komplett stabil, sie bettelte, futterte, lieferte Kotballen in bester Konsistenz direkt in die Pinzette ab, so dass ich sie "rausheben" konnte;
dann wieder gab es Phasen, wo sie keinen Mucks von sich gab, der Kot wieder zu flüssig war und sie erst nach mehrmaliger Aufforderung den Schnabel auf machte.
Ich denke, sie ist besser als gestern, aber "über den Berg" ist sie noch nicht.
Gelegentlich hörte ich ein ganz leises "Knistern" bei der Atmung - als hätte sie Wasser in "den falschen Hals" bekommen - aber Wasser habe ich nie gefüttert.
Vielleicht hatte sie sich im Nest die letzten Tage irgendwie erkältet.
Schnabelatmung hat sie aber nicht und sonst wirkt sie kräftig.
Am Besten verträgt sie im Moment Ameiseneier.
Insofern bekommt sie eine geköpfte Fliege oder ein geköpftes Heimchen oder ein oder zwei zerteilte Pinkymaden immer zusammen mit Ameiseneiern.
Da wir aufgrund eines erneuten Wetterwechsels zu sehr schlecht und kalt quasi keine Insekten haben, war es mit Freifang heute nicht viel.
Blattläuse habe ich gar keine gefunden und Raupen an den Obstbäumen auch nicht - dafür war ich patschnass.
Nur ein paar Fliegen habe ich auf Blacky klatschen können.
Glücklicherweise habe ich aber ja noch lebende, gut gefütterte Fliegen aus Winnies Fliegenzucht übrig
Da mir auffiel, dass Herzi die Füsse genau so verdreht und verkrampft hält, wie Marco und Polo damals (jetzt achte ich gleich drauf), habe ich vorsichtshalber Vit B Komplex in einem Heimchen mitgegeben und ca. jede 3. Mahlzeit ganz leicht mit Nektron K (Mineralpulver für Wildvögel - Körner- und Gemischtfresser) bestäubt.
Außerdem habe ich, da Herzi auf dem glatten Küchenpapier mit den kleinen Krallen keinen Halt fand, eine Socke abgeschnitten und aus dem Zehenteil ein "Nest im Nest" gebaut.
Da kann Herzi sich ganz gut mit den Füsschen halten und die Zehen waren häufiger mal gerade angesetzt.
Soweit zu Herzi für heute - ich hoffe, dass sich die guten Phasen von heute zunehmend stabilisieren die nächsten Tage
PS. ich habe auf dem Küchenpapier unter Herzi zwei kleine Minizecken gefunden - kaum mit blossem Auge als Lebewesen zu erkennen - erst als die Punkte sich bewegten wurde mir klar, dass das
Parasiten sind. Größe etwa so, wie ein Punkt am Satzende bei dieser Schrift in dieser Größe.