BumbleBee
Mitglied
- Dabei seit
- 28. Juni 2014
- Beiträge
- 537
- Rufname
- Jessica
- Teichfläche (m²)
- 58
- Teichtiefe (cm)
- 160
- Teichvol. (l)
- 72000
- Besatz
- 20 Koi 40 - 70 cm
Liebe Gemeinde,
nachdem ich des öfteren in den Teichtröts diverser User meine Problemchen breitgetreten habe, möchte ich diesen nun eigenen Raum zur Entfaltung geben.
Am besten holt ihr euch einen Pott Kaffee, geht vorher nochmal auf´s Klo... es folgen 7 Jahre Teichhobby, summiert in einem Tröt. Ich versuche, es so kurz wie möglich zu halten und nur die wichtigsten Eckpunkte und Informationen einzustellen. On top gibt es noch ein wenig Wasserchemie und Parasitenkunde. Hoffe, es mundet
Beginn des Teichhobbys war 2016, damals als reiner 10 Kubik Naturteich. Filterung ging über eine auf dem Grund befindliche OASE Pumpe (max 15 Kubik Leistung) und einen Genesis Vliesfilter, gefolgt von einer 300 L Regentonne Helix DIY Biostufe. Das ging ca 4 Monate gut, dann musste etwas mehr Bewegung ins Wasser, es folgten "Tick, Trick und Track", drei Goldelritzen.
Der Besuch im örtlichen Aquaristikfachgeschäft brachte irgendwie ein paar "Supermarktkoi" mit in den Teich
Die Sucht war geboren.
2018 kamen dann im Mai von einem Bekannten drei weitere Koi hinzu, dieses mal unter anderem ein Chagoi von Dainichi. Damals wusste ich nichts von der Popularität des Selben.
ist der Kandidat hier unten im Bild..
Wirklich angetan von der Qualität und Zutraulichkeit des kleinen Chagoi wurde die Gruppe um meine ersten wirklich "teuren" Fische ergänzt:
Und damit begannen die Probleme.
In dem Naturteich begann insbesondere der Kohaku recht schnell rote Stellen zu bekommen, magerte ab und war sichtlich krank. Die konsultierte TÄin Frau Dr. Schleicher diagnostizierte Costa und Würmer in massivem Ausmaß und sagte, dass ein solcher Naturteich mit Bodengrund ohne wirkliche Strömung usw. auf Schönheit gezüchteten original Japankoi oft Probleme bereitet. Die Baumarktkoi zeigten hier keinerlei Auffälligkeiten und so fühlte ich diese Aussage bestätigt.
Also wurde im Wintergarten eine Indoor Quarantäne Station errichtet, ein Teil des Bestandes in gute Hände abgegeben und der Rest der Meute über den Winter nach drinnen geholt. Das Becken hatte 4000 Liter, gefiltert wurde über einen Druckfilter und die selbstgebaute DIY Biostufe.
Die Koi waren wieder gesund, die Wände voller Schimmel nach diesem Winter.
2019 begann dann der Neubau des großen Teiches, geplant und durchgeführt von einem selbsternannten "Koiteichfachmann". Diese Firma ist inzwischen pleite. Mehr sog i ned.
Damals noch voller Enthusiasmus ging es los:
Das letzte Bild zeigt den Zustand, als wir die "Fachfirma" vom Grundstück gejagt und den Vertrag gekündigt haben. Verbaute Technik zu diesem Zeitpunkt waren 6 Bodenabläufe DN110, ein Trommelfilter, ausgelegt für 100 Kubik, zwei Rohrpumpen (60 und 45 Kubik max) die aus einer gemauerten 6 Kubik Biostufe, gefüllt mit 300 Litern 17er Helix, abgesaugt haben. Da waren jedoch Randgestaltung, Pflanzen, Filterkellerabdeckung, professionelle ABDICHTUNG der Rohre (!!!) noch nicht fertiggestellt. Hier musste dann selbst Hand angelegt werden. Beim Schreiben dieser Zeilen wird mir wieder mal bewusst, wieviel Schweiß, Kraft und Geld wir hier schon versenkt haben. Man man man.
2020 folgte die Abdeckung des Filterkellers und die Randgestaltung mit Steinen und Pflanzen, Marke Eigenbau.
Und für Muddi als Belohnung noch ein paar Neuzugänge
... Ich habe leider (oder zum Glück) nicht alle Fische fotografiert beim Einzug. Es waren in Summe noch ein paar mehr.
Der Teich war über den Winter zunächst ohne Abdeckung. Die Pumpen liefen auf minimaler Leistung durch, was zu einer Auskühlung bis auf 2,1 Grad führte. Bei den Fischen führte dies jedoch zu diffus scheinenden roten Flossenrändern, was laut Frau Dr. Schleicher auf Durchblutungsstörungen dieser Körperzonen durch die niedrigen Temperaturen zu erklären sei. Also habe ich einen 18 KW Durchlaufheizer ins System integriert um die Temp. per Thermostat wenigstens auf 4 Grad zu halten. Zudem wurde die Teichoberfläche mit Luftpolsterfolie 500 my abgedeckt. Um einen Gasaustausch zu gewährleisten habe ich ca 1/3 offen gelassen.
In diesem Winter eröffnete sich auch ein weiteres Problem, welches ich hier nicht vorenthalten möchte: Durch Laub und Ästchen aus dem Herbst setzet sich die Spülrinne des Trommelfilters derart zu, das im darauffolgenden Frühjahr etliche Fische rote Stellen bekamen, die sich dann bei zwei Kandidaten in eine ganz üble Bakterieninfekltion ausweiteten. Die Spülrinne des Filters ist m.E. völlig fehlkonstruiert, mit viel zu wenig Gefälle, völlig uneinsehbar und nur mit Gummigelenken in den Armen zu reinigen. Die Revisionsöffnung hatte gerade mal 22 x 18 cm, gereinigt werden musste auf einer Länge von 1,10m!
Folgeentscheidung hier: Der Trommler muss weg!
2021 wurde dann also die Filtertechnik erneuert. Ein Endlosbandfilter, ebenfalls auf 100 Kubik konzipiert, wurde eingebaut und die 6 Kubik Biokammer auf eine 1,2 Kubik PP Tonne reduziert, die Menge Helix ist gleich geblieben. Ebenso wurden die vielen 90 Grad Bögen vom Fachmann auf strömungefreudlichere Bauweise umgestellt.
Leider habe ich von der Biotonne kein Foto. Diese besteht aus 1cm starkem PP, ist 1m im Durchmesser und 1,2 m hoch. Zufluss ist ein 200er Rohr, Ausgang DN160. Dies ist ebenso eine totale Fehlkostruktion, zumindest für bewegtes Helix, denn der Einlauf befindet sich auf halber Höhe und der Auslauf knapp darunter. Das Helix schwimmt oben, der Schnodder sammelt sich auf dem Boden und ist unerreichbar. Also habe ich das Dingen umgebaut und den seitlichen Ablauf verschlossen und nach unten auf den Boden versetzt, in 30 cm Abstand darüber befindet sich eine 2 mm starke Alu-Lochplatte, darauf eine 30 cm dicke Schicht Tonröhrchen und ein Blüfterring, darüber das Helix.
Klingt gut, reicht aber dennoch nicht aus. Ich werde das im folgenden Frühjahr umbauen auf eine Strecke mit Bürsten, Japanmatten und Helix, Dazu aber später mehr.
Der Frühsommer brachte dann endlich mal ein zufriedenstellendes Bild
... das ist übrigens der "kleine" Chagoi von Dainichi.
Dann kam "Bernd".
Das Sturmtief Bernd imführe in vielen Teilen Deutschlands zu gravierenden Überschwemmungen, so auch bei uns. Zwar haben wir keinen Fluss in der Nähe, die riesigen Landflächen hinter den Häusern, die leider ein Gefälle zum Wohngebiet haben, transportierten derart viel Wasser, dass es unseren Garten unter Wasser setzte. Die komplette Koi-Teichanlage wurde zerstört, der Seerosenteich hat es recht gut verpackt.
Also, wiedermal ... alles neu. Juli / August 2021
Die Koi wurden im Seerosenteich zwischengeparkt und haben dies trotz final enormer Nititwerte unbeschadet überstanden.
Im Winter 2021 habe ich den Teich dann erstmals ernsthaft abgedeckt, damals mit Hilfe von 6 Schwimmpontons und aufgeschraubten Modulen aus Aluprofil und Hohlkammerplatten. Die Pumpen liefen auf 30 % und das Wasser hatte nie weniger als 7,6 grad. Ein Meilenstein.
Aber der Auf- und Abbau der Konstruktion war mit viel Nerven und nassen Klamotten verbunden, da die Pontons viel zu hoch, im Wasser völlig unbeherrschbar und zu schwer waren. Ich hatte sie nach der benötigten Auftriebskraft vs dem Gewicht der Module und der möglichen Schneelast unserer Region berechnet. Was natürlich völlig unsinnig war, denn diese Schneelast wird es hier gewiss nicht mehr geben.
In diesem Winter fanden auch die kleinen Nachwuchs-Koi den Weg in die IH, damit sie ein wenig weiter wachsen können und wer weiß was sich da noch für ein Schmetterling draus entpuppt... In dem Becken waren 1,8 Kubik, Technik wieder der Druckfilter und die DIY Biotonne. Dieses Mal mit Abdeckung. Keine Lust auf stundenlanges Wändeschrubben mit Chlor.
nachdem ich des öfteren in den Teichtröts diverser User meine Problemchen breitgetreten habe, möchte ich diesen nun eigenen Raum zur Entfaltung geben.
Am besten holt ihr euch einen Pott Kaffee, geht vorher nochmal auf´s Klo... es folgen 7 Jahre Teichhobby, summiert in einem Tröt. Ich versuche, es so kurz wie möglich zu halten und nur die wichtigsten Eckpunkte und Informationen einzustellen. On top gibt es noch ein wenig Wasserchemie und Parasitenkunde. Hoffe, es mundet
Beginn des Teichhobbys war 2016, damals als reiner 10 Kubik Naturteich. Filterung ging über eine auf dem Grund befindliche OASE Pumpe (max 15 Kubik Leistung) und einen Genesis Vliesfilter, gefolgt von einer 300 L Regentonne Helix DIY Biostufe. Das ging ca 4 Monate gut, dann musste etwas mehr Bewegung ins Wasser, es folgten "Tick, Trick und Track", drei Goldelritzen.
Der Besuch im örtlichen Aquaristikfachgeschäft brachte irgendwie ein paar "Supermarktkoi" mit in den Teich
Die Sucht war geboren.
2018 kamen dann im Mai von einem Bekannten drei weitere Koi hinzu, dieses mal unter anderem ein Chagoi von Dainichi. Damals wusste ich nichts von der Popularität des Selben.
ist der Kandidat hier unten im Bild..
Wirklich angetan von der Qualität und Zutraulichkeit des kleinen Chagoi wurde die Gruppe um meine ersten wirklich "teuren" Fische ergänzt:
Und damit begannen die Probleme.
In dem Naturteich begann insbesondere der Kohaku recht schnell rote Stellen zu bekommen, magerte ab und war sichtlich krank. Die konsultierte TÄin Frau Dr. Schleicher diagnostizierte Costa und Würmer in massivem Ausmaß und sagte, dass ein solcher Naturteich mit Bodengrund ohne wirkliche Strömung usw. auf Schönheit gezüchteten original Japankoi oft Probleme bereitet. Die Baumarktkoi zeigten hier keinerlei Auffälligkeiten und so fühlte ich diese Aussage bestätigt.
Also wurde im Wintergarten eine Indoor Quarantäne Station errichtet, ein Teil des Bestandes in gute Hände abgegeben und der Rest der Meute über den Winter nach drinnen geholt. Das Becken hatte 4000 Liter, gefiltert wurde über einen Druckfilter und die selbstgebaute DIY Biostufe.
Die Koi waren wieder gesund, die Wände voller Schimmel nach diesem Winter.
2019 begann dann der Neubau des großen Teiches, geplant und durchgeführt von einem selbsternannten "Koiteichfachmann". Diese Firma ist inzwischen pleite. Mehr sog i ned.
Damals noch voller Enthusiasmus ging es los:
Das letzte Bild zeigt den Zustand, als wir die "Fachfirma" vom Grundstück gejagt und den Vertrag gekündigt haben. Verbaute Technik zu diesem Zeitpunkt waren 6 Bodenabläufe DN110, ein Trommelfilter, ausgelegt für 100 Kubik, zwei Rohrpumpen (60 und 45 Kubik max) die aus einer gemauerten 6 Kubik Biostufe, gefüllt mit 300 Litern 17er Helix, abgesaugt haben. Da waren jedoch Randgestaltung, Pflanzen, Filterkellerabdeckung, professionelle ABDICHTUNG der Rohre (!!!) noch nicht fertiggestellt. Hier musste dann selbst Hand angelegt werden. Beim Schreiben dieser Zeilen wird mir wieder mal bewusst, wieviel Schweiß, Kraft und Geld wir hier schon versenkt haben. Man man man.
2020 folgte die Abdeckung des Filterkellers und die Randgestaltung mit Steinen und Pflanzen, Marke Eigenbau.
Und für Muddi als Belohnung noch ein paar Neuzugänge
... Ich habe leider (oder zum Glück) nicht alle Fische fotografiert beim Einzug. Es waren in Summe noch ein paar mehr.
Der Teich war über den Winter zunächst ohne Abdeckung. Die Pumpen liefen auf minimaler Leistung durch, was zu einer Auskühlung bis auf 2,1 Grad führte. Bei den Fischen führte dies jedoch zu diffus scheinenden roten Flossenrändern, was laut Frau Dr. Schleicher auf Durchblutungsstörungen dieser Körperzonen durch die niedrigen Temperaturen zu erklären sei. Also habe ich einen 18 KW Durchlaufheizer ins System integriert um die Temp. per Thermostat wenigstens auf 4 Grad zu halten. Zudem wurde die Teichoberfläche mit Luftpolsterfolie 500 my abgedeckt. Um einen Gasaustausch zu gewährleisten habe ich ca 1/3 offen gelassen.
In diesem Winter eröffnete sich auch ein weiteres Problem, welches ich hier nicht vorenthalten möchte: Durch Laub und Ästchen aus dem Herbst setzet sich die Spülrinne des Trommelfilters derart zu, das im darauffolgenden Frühjahr etliche Fische rote Stellen bekamen, die sich dann bei zwei Kandidaten in eine ganz üble Bakterieninfekltion ausweiteten. Die Spülrinne des Filters ist m.E. völlig fehlkonstruiert, mit viel zu wenig Gefälle, völlig uneinsehbar und nur mit Gummigelenken in den Armen zu reinigen. Die Revisionsöffnung hatte gerade mal 22 x 18 cm, gereinigt werden musste auf einer Länge von 1,10m!
Folgeentscheidung hier: Der Trommler muss weg!
Beiträge automatisch zusammengeführt:
2021 wurde dann also die Filtertechnik erneuert. Ein Endlosbandfilter, ebenfalls auf 100 Kubik konzipiert, wurde eingebaut und die 6 Kubik Biokammer auf eine 1,2 Kubik PP Tonne reduziert, die Menge Helix ist gleich geblieben. Ebenso wurden die vielen 90 Grad Bögen vom Fachmann auf strömungefreudlichere Bauweise umgestellt.
Leider habe ich von der Biotonne kein Foto. Diese besteht aus 1cm starkem PP, ist 1m im Durchmesser und 1,2 m hoch. Zufluss ist ein 200er Rohr, Ausgang DN160. Dies ist ebenso eine totale Fehlkostruktion, zumindest für bewegtes Helix, denn der Einlauf befindet sich auf halber Höhe und der Auslauf knapp darunter. Das Helix schwimmt oben, der Schnodder sammelt sich auf dem Boden und ist unerreichbar. Also habe ich das Dingen umgebaut und den seitlichen Ablauf verschlossen und nach unten auf den Boden versetzt, in 30 cm Abstand darüber befindet sich eine 2 mm starke Alu-Lochplatte, darauf eine 30 cm dicke Schicht Tonröhrchen und ein Blüfterring, darüber das Helix.
Klingt gut, reicht aber dennoch nicht aus. Ich werde das im folgenden Frühjahr umbauen auf eine Strecke mit Bürsten, Japanmatten und Helix, Dazu aber später mehr.
Der Frühsommer brachte dann endlich mal ein zufriedenstellendes Bild
... das ist übrigens der "kleine" Chagoi von Dainichi.
Beiträge automatisch zusammengeführt:
Dann kam "Bernd".
Das Sturmtief Bernd imführe in vielen Teilen Deutschlands zu gravierenden Überschwemmungen, so auch bei uns. Zwar haben wir keinen Fluss in der Nähe, die riesigen Landflächen hinter den Häusern, die leider ein Gefälle zum Wohngebiet haben, transportierten derart viel Wasser, dass es unseren Garten unter Wasser setzte. Die komplette Koi-Teichanlage wurde zerstört, der Seerosenteich hat es recht gut verpackt.
Also, wiedermal ... alles neu. Juli / August 2021
Die Koi wurden im Seerosenteich zwischengeparkt und haben dies trotz final enormer Nititwerte unbeschadet überstanden.
Beiträge automatisch zusammengeführt:
Im Winter 2021 habe ich den Teich dann erstmals ernsthaft abgedeckt, damals mit Hilfe von 6 Schwimmpontons und aufgeschraubten Modulen aus Aluprofil und Hohlkammerplatten. Die Pumpen liefen auf 30 % und das Wasser hatte nie weniger als 7,6 grad. Ein Meilenstein.
Aber der Auf- und Abbau der Konstruktion war mit viel Nerven und nassen Klamotten verbunden, da die Pontons viel zu hoch, im Wasser völlig unbeherrschbar und zu schwer waren. Ich hatte sie nach der benötigten Auftriebskraft vs dem Gewicht der Module und der möglichen Schneelast unserer Region berechnet. Was natürlich völlig unsinnig war, denn diese Schneelast wird es hier gewiss nicht mehr geben.
In diesem Winter fanden auch die kleinen Nachwuchs-Koi den Weg in die IH, damit sie ein wenig weiter wachsen können und wer weiß was sich da noch für ein Schmetterling draus entpuppt... In dem Becken waren 1,8 Kubik, Technik wieder der Druckfilter und die DIY Biotonne. Dieses Mal mit Abdeckung. Keine Lust auf stundenlanges Wändeschrubben mit Chlor.
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