Salü liebe
@Muschel und lieber
@Ralle83 und alle, die sonst noch von Algen geplagt werden.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich
wiederhole .... Ihr habt ein Problem mit Algen, weil das Verhältnis zwischen Nährstoffangebot und Nährstoffbedarf in Eurem Teichsystem nicht stimmt. Sprich, es sind duch einen oder mehrere Umstände zu viele Nährstoffe im Wasser gelöst.
Zunächst mal würde ich Euch dringend raten, die Teststicks zu entsorgen und auf
Tröpfchentests umzusteigen. Zumindest, wenn ihr verlässliche Werte haben wollt. Andernfalls könnt ihr auch einfach den Finger ins Wasser halten und danach die Werte bestimmen. Diese Methode ist ähnlich verlässlich wie die Teststäbchen.
+ Algen Faktoren:
- NEUES TEICHSYSTEM (ein Teich braucht einige Monate um sich zu etablieren.)
- Wenig Wasservolumen bei viel Fisch
- häufige und üppige Futtergaben
- seltene Frischwasserwechsel (oder Frischwasser aus gülleverseuchten Brunnenanlagen => NO2 und NO3 messen!)
- viel Sonneneinstrahlung
- niedrige Wassertiefe
- wenig Strömung
- hohe PH Werte
- Kies oder sonstiger grober Bodengrund
- Kontaktmöglichkeit mit dem umliegenden Gelände => Regenwassereinspülung
- Algenmittel (diese lösen die Algen in ihrer festen Substanz zwar unsichtbar auf, dennoch verschwinden die Bestandteile ja nicht einfach im Nirvana, sondern werden ins Wasser gelöst. Ergebnis: Nährstoffanstieg => neue Algen werden kommen. So sicher wie das Amen in der Kirche.
Abhilfe:
- insbesondere bei neuen (und grundgereinigten) Teichen: GEDULD! Und dazu gehört auch, keine (neuen) Fische einzusetzen, bis sich die Pflanzen etabliert haben!
- Die Wasserbiologie und die Vorgänge verstehen! ("DER PROFI hat aber gesagt... " nope! SELBER nachlesen und verstehen. Bei Fragen MEHRERE Meinungen einholen und selber auf Plausibilität prüfen)
- Wasservolumen genau bestimmen und danach optimieren! Bei Teichen mit großer Oberfläche und kleiner Tiefzone gilt der Volumenrechner nicht, da muss man mit Teilberechnung ran.
- Für Beschattung sorgen, ggf duch Sonnenschirm(e) oder Sonnensegel oder Schwimminseln
- Wasserwechsel (min 1 x wöchentlich 10 - 15% des Wasservolumens)
- Fischbestand reduzieren und wenig füttern!
@Ralle83 ist schon richtig, dass
Koi mehr Futter bekommen sollen, wenn die Temperaturen steigen. Wenn aber zeitgleich die Bio noch nicht eingefahren ist und das ganze System noch nicht aufeinander abgestimmt ist, legst Du den Grundstein für eine ganze Kette ungünstiger Zustände. Der Ammoniakwert wird durch die Decke gehen (bei Ph 8 und aufwärts ganz schnell tödlich), Nitrit wird durch die Decke gehen, die Fische werden im besten Fall nur immungeschwächt, bekommen in der Folge dann aber sehr häufig ein Parasitenproblem und in dieser Folge eine Bakterieninfektion an den durch Scheuern verletzten Schleimhautstellen. => Tierarzt (€€€€!)
- Fadenalgen MECHANISCH entfernen (Eine Klobüste an einem Verlängerungsstiel hat sich hier bestens bewährt)
- Mehr höhere (damit meine ich höher entwickelte) Pflanzen einsetzen. Z.B. Fiberklee,
Hechtkraut, Gauklerblume,
Nadelkraut,
Wasserstern,
Wasserpest,
Hornkraut und zwar in Pflanzkörbe mit Sand/Ton- oder Gartenerdegemisch 2:1 mit gezielt gesetzten Düngekegeln im Substrat als Starthilfe.
- PH Wert senken. Das geht mit
Milchsäurebakterien (UV aus) und Haushaltszucker: 60g / Kubik vorher aufgelöst zugeben. Jeden Tag wiederholen, so lange bis PH 7,5 bis PH 7 erreicht ist. => WEG MIT DEN TESTSTÄBCHEN, hier bitte vernünftig testen!
- Geduld (erwähnte ich bereits?)

wenn ihr an den Parametern schraubt, gebt dem Teich min. 2 Wochen Zeit um die Änderung zu verwerten.
Und bei allen Problemen hilft generell und übergreifend immer, sich ein solides Wissen anzueignen. Das Internetz weiß alles.
