AW: Algenblüte schon wieder vorbei?
Hallo Chris,
normalerweise sollten die Algen am Anfang laufend kommen und gehen, bis sich eine gewisse Stabilität einstellt: Die Algen im Teich sind ja alle dieselbe Generation, haben sich alle gleichzeitig gebildet. Also sterben sie auch zusammen. Ergo klärt sich der Teich oft in kürzester Zeit, wie bei Dir. Kein Grund zur Entwarnung, aber auch nicht zur Verzweiflung: Die dann entstehende Lücke sollte von den Fadenalgen genutzt werden (Du wirst feststellen: Entweder, Du hast Faden- oder Schwebealgen, kaum beide gleichzeitig). Aber auch die sterben ab, dann nutzen wiedeum die Schwebealgen ihre Chance, den fädigen das Licht zu entziehen. Bis sich die Nahrungskonkurrenten (höhere Pflanzen) so weit entwickelt haben, dass sie den Algen die Grundlage entziehen. Dann gibt es Algenblüte nur noch im Frühjahr (noch keine höheren Pflanzen da, aber reichlich aus dem Verrottungsprozess entstandene Nährstoffe). Bei reichlich Fischbesatz und Zufüttern natürlich...
Was den Aufwand früher und heute betrifft: Natürlich kann man auch heute noch ein Loch graben und warten, was passiert - das ist sogar ein sehr spannender Prozess ! Unweigerlich aber werden die Pflanzen, die sich entweder selbst ansiedeln oder gesetzt werden, um Dominanz kämpfen. Sie werden versuchen, sich über seicht abfallende Ufer so rasch wie möglich im gesamten Teich festzusetzen. Der Teich verlandet auch ganz einfach schneller. Pflanzebenen dienen dem Zweck, bestimmten Spezies die von ihnen bevorzugten Bedingungen zu bieten, so dass sie gerade nicht verdrängt werden. Das bewusste (!) Gestalten des späteren Aussehens des Teiches und einer natürlich wirkenden Randbepflanzung (statt Kieshalden) ist weiterer Zweck. Natürlich macht sich der Teich im Laufe der Jahre auch selbständig, ist kaum mehr zu beeinflussen (bei mir z.B. wandert Typha minima ohne mein Zutun munter um den Teich herum: Dort, wo ich sie ursprünglich gepflanzt habe, und wo sie wunderbar gediehen ist, findet sich heute nichts mehr - dafür aber 10 Meter weiter !), allerdings hat man den frisch angelegten Teich wenigstens in den ersten Jahren "im Griff". Die ewige Messerei der Wasserwerte halte ich allerdings für mehr als überflüssig: Messen sollte nur der, der weiss, welche Massnahmen er aus bestimmten Werten ableiten muss. Bei einem neu befüllten Teich ist das völlig sinnlos. Auch wissen die wenigsten, wie sie sinnvoll Wasserwerte messen sollen (welche Parameter, ganz früh morgens und nach Sonnenuntergang, kannst ja einmal den pH-Wert vergleichen). Und das "Warten auf den Nitritpeak" - ohne, dass sich bereits Fische im Teich befinden - erinnert ein wenig an o... - aber lassen wir das ! An einem Teich ohne Fische misst man die Wasserwerte nur ab und an einmal - und auch das eigentlich nur aus Neugier.
Beste Grüsse
Stefan