Anja´s Wald- und Heidepfützen

Jetzt machst du mir auch noch ein schlechtes Gewissen, Helmut! Ich habe den Mittelweg gewählt und ca. 60cm drin gelassen. Da können die Frösche dann drin überwintern und es ist auch noch genügend Kleingetier für die Libellenlarven vorhanden. Gefreut haben mich einige Posthornschnecken, die ich gar nicht mehr erwartet hatte. Das hier habe ich auch noch gefunden:

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Ein ziemlich großes Kupferblech. Da müsste ich erstmal googlen. Wir hatten es wohl gegen die Algen versenkt. Und ich muss sagen, im Gegensatz zu dem anderen Teich waren hier eigentlich nie Algen drin. Da es Flora und Fauna anscheinend nicht stört, werde ich es morgen auch wieder rein tun.
 
Hallo zusammen,

nun also die Bilder. Während die Drei im Betonteich rumgehangen haben, habe ich mich an die Arbeit gemacht.
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Nachdem viele Pflanzen und Tiere in Eimern untergekommen sind,

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sah der Teich so aus:
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Ich habe dann noch einiges von dem Bodensatz entfernt und die Heidelbeeren im Moosbett so geschnitten, dass sie kein Wasser mehr aus dem Teich ziehen können. Danach hatte ich diesen Anblick.

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Immerhin sind eine Schubkarre und ein größerer Haufen raus.
Am nächsten Morgen dachte ich, ich gucke nicht richtig. Alles voller Ameisen! Aber wirklich jede feuchte Stelle! Wir haben die Ameisen nach der Dachsanierung noch irgendwo unter dem Haus. Es sind goße Schwarze Rossameisen (Componotus herculeanus). Sie lebten von feuchtem Holz, das sie über der Dusche genug gefunden haben. Nachdem dort alles trocken ist, waren sie über den Haufen feuchter Nadeln und verrottender Blätter usw. wohl richtig glücklich. Ich habe jetzt alles weiter weg vom Haus unter absterbenden Bäumen deponiert. Vielleicht kann ich sie ja zum Umzug überreden.

Der eine Grund, warum ich überhaupt mit dem Teich angefangen habe, war, dass ich immer sehr viel Wasser nachfüllen musste. Aufgrund der vielen Pflanzen, die ihre Wurzeln in den Teich gehängt hatten und der Erde, die ins Wasser ragte, fehlten im Sommer pro Woche so an die 30 cm. Also machte ich mich an die Arbeit, auf der Seite weiter den Wulst über dem Rand zu entfernen.

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Auf einmal sah ich eine kleine Blindschleiche im Teich, die im Dickicht hinten verschwand. Ich hatte sie wohl mit meiner Arbeit gestört. Nachdem mir Helmut ja schon ein schlechtes Gewissen gemacht hatte ;), habe ich dann die Arbeit eingestellt und das letzte Stück Blindschleichensonnendeck so gelassen. Die hintere Seite sollte bis auf den "Sumpf", der da irgendwo drunter sein musste, sowieso so bleiben. Also habe ich wieder Wasser aufgefüllt und alles zurückgesetzt.

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Am nächsten Morgen konnte ich schon wieder bis auf den Bodensatz gucken. Das Wasser war schon wieder fast klar. Der Teich ist wohl mindestens 1,50 m teif und jetzt sind noch an die 50 cm Schmodder drin. Das Wasserproblem hat sich nicht verändert, man kann schon wieder zusehen, wie es weniger wird.
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Nächstes Mal, wenn ich draußen bin, mache ich mich an den Rand und die Kapillarsperre, dort, wo die Folie frei liegt. Aber an den Falten war der Boden trocken. So viel kann da nicht rausgezogen werden. Dicht ist der Teich auch. Im Winter, als der Boden rundrum feucht war (das waren noch Zeiten), war der Teich bis oben hin voll und hat kaum Wasser verloren.

Mein Fazit zu der Aktion:
Ich werde den Teich nicht nochmal sauber machen, solange er nicht wirklich umkippt. Er war eigentlich besser in Schuss, als ich es gedacht habe. Er ist eben ein Biotop und jeder Eingriff zerstört mehr, als er nutzt. Dann ist es eben eine kleine grüne Hölle, bei der man vom Wasser nichts sieht.

Worüber ich aber immer noch grübele, ist das große Kuperblech, das im Schlamm steckte. Es sollte Algenwachstum verhindern und das hat es auch über die vielen Jahre sehr gut gemacht. Es war ja fast überall mit Patina bedeckt und nur an kleinen Ecken blank. Komischerweise hat es das Wachstum des Sumpfblutauges, des Froschbisses und z. B. der Libellenlarven nicht sonderlich gestört. Vielleicht liegt es daran, dass das Wasser aus dem Brunnen, mit dem ich den Teich auffülle, eh sehr sauer ist (und in Chemie war ich eine Niete :rolleyes:). Der Blutweiderich wächst dagegen nur mäßig, aber immer ein bisschen...

Was meint Ihr, soll ich es drinlassen, rausnehmen oder verkleinern? Foto siehe oben. Eigentlich ist Kupfer ja nun wirklich nicht das Wahre, aber hier liegt es seit Jahrzehnten drin.

Soviel bis dahin...
 

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Hallo Anja,

Kupfer würde ich draußen lassen.
Wenn dann noch die Kapillarsperre funktioniert und du immer mal etwas Biomasse aus dem Teich entfernst, kann es denke ich ein noch attraktiveres Biotop für viele Lebewesen sein.

Aber auch ohne Kapillarsperre wäre es ein gutes Biotop, nur würde es dann nicht mehr in dein Konzept passen was du gerne umsetzen/sehen willst. Ich würde den Teich dann einfach nicht so oft nachfüllen und schauen wie er sich entwickelt, wenn das nachfüllen problematisch ist.
Es könnte dann aber sein, dass einige Tiere den Teich wieder unattraktiv finden. Andere wiederum kommen auch mit einem saisonal ausgetrockneten Teich wunderbar zurecht, sind sogar teils speziell darauf angepasst.
Der Natur die Regie zu überlassen führt manchmal zu schönen Überraschungen und positiven Entwicklungen.

lg Jan
 
Hallo Jan,

ich glaube, um den Teich austrocknen zu lassen, ist er zu tief und bombentrichterartig. So eine lange Leiter kann ich gar nicht bauen, da kommen dann selbst die Frösche nicht mehr hoch. Dann müsste ich ihn versumpfen lassen. Aber mir ist er als Wasserstelle für das Wild auch im Moment noch zu wichtig. Wenn ich mich um den Betonteich gekümmert habe, kann ich da nochmal drüber nachdenken.
 
Wenn die Patina drauf ist und durch nichts beschädigt wird, findet da auch keine Reaktion mehr statt. Nur am Grünspan sollte man nicht so oft lecken :aua
Für Amphibien ist das jedoch nicht gesund da es zu Fehlbildungen im Laufe der Entwicklung führen kann.
 
Damit meinte ich nicht, dass du ihn austrocknen lassen sollst. Dachte nur wenn im Sommer teilweise tägl. 30cm Wasser fehlen er dann irgendwann trockenfallen wird. Und dass das keine Katastrophe wäre, nur wäre es dann eben kein traditioneller Teich mehr.
Wenn du ihn immer wieder nachfüllst oder eine Kapillarsperre baust wäre das wohl trotzdem besser.
Aber du kennst deinen Teich am besten, ich denke du wirst schon das richtige tun.
 
Hallo zusammen,
mir ist gerade aufgefallen, das auf dem Mulm nun eine helle, wolkig Schicht ist, nachdem ich vor knapp zwei Wochen das Kupferblech rausgenommen habe. Was kann das sein? Darüber ist das Wasser völlig klar. Bei einem Nitritanstieg nach Reinigung wäre doch das ganze Wasser grün, oder?
Vielleicht könnt ihr ja auf den Bildern trotz der Spiegelungen was erkennen.
Ansonsten ist schon ein Frosch umgezogen und zwei Libellendamen legen noch fleißig Eier ab.
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Schade, dass niemand eine Idee hat. :heul5

So, ich habe jetzt um einen Teil des Teiches eine Kapillarsperre:

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Leider habe ich auch das hier entdeckt. Aber es liegt dauerhaft über der Wasserlinie und so kann die Reparatur im nächsten Jahr stattfinden.

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Ich habe die Teichkante erstmal mit Steinen und Rasenkantensteinen gebastelt, die ich damit gleich aus den Resten eines Steingartens genommen habe. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Die Kante musste jetzt zügig fertig werden und ich werde sie noch optimieren. Eigentlich sollten noch Pflanztaschen eingebracht werden, aber die Bestellung ist wohl leider untergegangen. So finde ich es sehr steinwüstig, aber ich wollte die Folie über den Winter auch nicht offen liegen lassen.

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Im nächsten Sommer gucke ich, was aus dem Teich geworden ist, bewaffne mich mit einer Kartusche Innotec, repariere das Loch und kümmere mich nochmal um die Optik. Dann kann ich auch alles zusammen machen und der teure Kleber trocknet zwischendurch nicht ein. Die Folie ist dann auch nicht so störrisch. So warm, wie angekündigt war es dann die letzten Tage doch nicht.

Die Kröten haben jetzt schonmal einen Unterschlupf bekommen.

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Schönen Abend,
Anja
 
So finde ich es sehr steinwüstig, aber ich wollte die Folie über den Winter auch nicht offen liegen lassen.
Finde ich auch einfach zu viel Steine, die da jetzt rumliegen. Aber den Grund kann ich nach empfinden . :like:
 
Ein Update und viele, viele Fragen :kopfkratz

Der grüne Teich ist nicht mehr grün und die Schicht am Boden ist auch weg. Das Wasser ist klar, sehr leicht grünlich, wenn man es im Glas hat. Wasserlinsen, Froschbiss und Sumpfblutauge wachsen wieder. Das Grüne kommt also noch.
Wasserwerte (Teststreifen):
Nitrit und Nitrat: nix
GH: 4-7
KH: 6
pH: < 6,4
Also nichts zu meckern. Für den pH-Wert muss ich mir nochmal Streifen besorgen, die weiter runter gehen.
Ansonsten viele Molche und ein Frosch.
Für die Randgestaltung habe ich einmal Pflanztaschen eingebracht, aber leider kein Foto mehr gemacht. Kennt ihr eine Quelle für einreihige Pflanztaschen? Bisher habe ich nur zwei Quellen gefunden: die einen sollen sich auflösen, bzw fusseln und die anderen wurden nicht verschickt und ich hatte Ärger. Die NaturaGart-Taschen zu zerschnipseln, fände ich schade, aber ich brauche nur etwas für eine Randbepflanzung.
Ziehen Ufermatten weniger Wasser, wenn ich sie mit Sand einschämme?


Der Betonteich ist ein sehr großes Problem, bei dem ich auf eure Ideen hoffe. Der Plan, alles weg zu reißen und neu zu gestalten hat sich leider auf Grund von geänderten Umständen erstmal erledigt. Es muss eine schnelle, kostengünstige Lösung her.

Hier erstmal aktuelle Bilder:
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"Wasser"werte:
Nitrat und Nitrit: nix
GH: > 7
KH: 6
pH: 6,8

Der Beton ist so kaputt, dass sich der Teich nur noch sehr kurzfristig höher als die Bruchkante füllen lässt. Dafür ist es im Sommer dahinter noch schön grün...
Hinter dem Beton scheint eine helle Folie zu sein.
Die ehemalige Sumpfzone hinten zwischen den beiden Pfützen ist bretthart, da dort kein Wasser mehr hinein gezogen wird. Der Wasserstand reicht nicht mehr. Das ehemalige Springbrunnenbecken, in das ich die Sumpfpflanzen gesetzt habe, trocknet zwar auch immer etwas aus, lässt sich aber füllen und ist bis zu dem Spalt Richtung größerer Pfütze dicht.
Leider ist das Gelände nach hinten ansteigend, da dort auf dem Aushub ein Steingarten angesiedelt war.

Ich brauche jetzt eine schnelle Lösung, die ich mit wenig Zeit und Geld realisieren kann. Der Boden besteht aus steinhartem Sand und vor dem Teich scheint auch noch eine Betonfläche zu sein.

Ihr habt doch immer so viele, tolle Ideen. Also bitte, ich nehme erstmal alles!
:liebguck
 

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