AW: Bau eines Wasserfalles mit Ziegellehm

Toller Wasserlauf,
Baue auch gerade an einem und habe noch keine Folie bestellt!
Wie macht man den das mit dem Ziegellehm genau?
Ist das Pulver oder wie muß man sich das Vorstellen?
Braucht man dafür nen Betonmischer?
Vieleicht hast du ja lust mir etwas Deteilreicher auf die Verarbeitung einzugehen.
Gruß Swen
 
Hallo Swen,

der abgebaute Lehm wird im Ziegelwerk vor dem Brennen
gemalen und aufbereitet. Das ergiebt dann ein Granulat,
den Ziegellehm.

Dein Bachlaufaushub sollte etwa Platz für die Einbringung
einer 10-15cm dicken Schicht mit Ziegellehm zulassen.
Einfach mit der Gießkanne etwas befeuchten und mit
einem Stampfeisen oder ähnlichem etwas verdichten.
Steine, Kiesel verschiedener Größe, aber auch wers ausgefallen
mag Glassteine oder andere Dekostoffe kann man dann schön im
Lehm feststecken, die freien Flächen sind am schönsten wenn
man Sie mit kleinem Bachkiesel bedeckt.
Auch wenn sich das doof anhört, einmal mit den Badelatschen
den Bachlauf abgehn und Du hast ein festes Bachbett.
Maschinen brauchst Du dafür nicht.

Den Fluß des Wassers kannst Du jederzeit ändern indem Du nachträglich
größere Steine in den Lehm drückst, oder aber auch wieder welche
entfernst.

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach, Wasser sucht immer den
einfachsten Weg, daher braucht man keine Angst haben, das
Wasser im Lehm versickert, wie es das bei stehenden Gewässern
auf längere Zeit tun würde. Auch bei abgeschaltener Pumpe
bleibt bei mir an tieferen Stellen das Wasser stehn und versickert
nicht.

Falls Du den Bachlauf nicht in Verbindung mit einem Teich
baust, bzw. kein geschlossenes System bauen musst, kann
ich Dir nur empfehlen den Bach mit Grundwasser zu speisen.
So kann er auch im Winter laufen und das aufgewirbelte Wasser
macht sich in der ganzen Umgebung des Bachlaufs bemerkbar.
Meine Schwertlilien am Bach sind doppelt !!! so hoch wie am Teich
oder im Sumpfbeet. Exoten bis -10 Grad überleben ohne Winterschutz
in Bachumgebungund selbst im Winter kommen die Vögel zum
kurzen Bad :oki

Gruß
Andy

Hier ein Bild von den Iris am Startpunkt des Bachlaufs:
 

Anhänge

  • Imgp2720klein.jpg
    Imgp2720klein.jpg
    203,3 KB · Aufrufe: 25
Zuletzt bearbeitet:
Moin !

... und wie sieht das mit dem "auswaschen" des Lehm/Ton aus? Muss man sich nicht auf ein bestimmtes Gefälle/Fließgeschwindigkeit beschränken um nicht den Bachlaufgrund mit der Zeit im Teich zu haben? :wunder

Nochwas, du redest immer von Granulat - meinst du nicht eher ein Pulver? Ich mein ja nur, Granulate sind ja eher grobkörnig ... was sich dann bei Nässe allerdings auch schnell wieder ändert.

Und wie siehts mit konkreten Bezugsadressen aus? :liebguck
 
Hallo Andi

Ich finde das Thema ja richtig spannend.......
Du sagst, man kann immer wieder die Steine rausnehmen und anders legen....:kopfkratz
dann ist der Ziegellehm also konstant weich???
Wäscht sich aber nicht aus???
Und ist Wasserundurchlässig???:kopfkratz
Das wäre ja super....:oki
Ich stell mir das jetzt mal vor wie Knete-solange sie nicht trocknet, kann ich etwas verändern.....was ist denn, wenn der Bachlauf/Wasserfall im Winter ausgeschaltet wird.....trocknet das dann aus???Und wird hart wie Ziegel???
Könnte mann mit einem Brenner rübergehn und das ganze aushärten??oder würde es brüchig werden???
 
@ Joachim: der Lehm wäscht sich nicht aus, wenn er mit Steinen oder Bachkiesel bedeckt
wird. Einen Sturzbach kannst Du mit der Methode natürlich nicht bauen. Abschnitte mit
großem Gefälle sollten als Wasserfallstufe angelegt werden, wobei der Abschluß zum
Wasserfall am besten ein großer Stein sein sollte als Kante. Hab ja auch einen
Abschnitt wo das Wasser 50cm tief fällt. Der Stein dafür hat 1,4 Tonnen und ist
1,50 Meter breit.

Es ist wie gesagt, kein Pulver, sondern gemahlener Lehm,
der sich in Verbindung mit Wasser homogen verarbeiten
und modelieren lässt.

Gibt es in jeder Ziegelei, da dies das aufbereitete Endprodukt ist
welches in die Form zum Brennen kommt.

@ Bianca: Als Knete könnte man das ganze bezeichnen, die aber, sollte Sie tatsächlich mal trocknen, bei Kontakt mit Wasser wieder geschmeidig wird.
Hart wie Ziegel wird es nie, da es ja nicht gebrannt ist. Ob man das mit
einem Brenner aushärten kann hab ich noch nicht probiert, würde ja
denn Sinn der Sache auf den Kopf stellen.


Vielleicht kann Euch ein Beispiel aus der Praxis die Eigenschaft des
Ziegellehms noch besser verdeutlichen:

Ich habe am inneren Rand des Bachlaufs verschiedene Wasserpflanzen
eingesetzt. Das Sumpfvergießmeinnicht hat aber so stark gewuchert,
das ich nach 2 Jahren einen Teil entfernt habe. Dabei wurden natürlich
Kiesel und Lehm aus dem Bachbett mit herausgerissen. Den Lehm von
den Wurzeln und etwas von anderer Stelle, wo er sehr dick eingebracht
wurde habe ich in die entstandene Vertiefung gedrückt, glattgestrichen
und wieder Steinchen und Bachkiesel drauf. Alles war wie vorher.
Mach das mal mit einem Loch in der Folie...:engel

Gruß
Andy

Getrockneter, gemahlener Lehm sieht so aus:
 

Anhänge

  • Lehm.jpg
    Lehm.jpg
    28,3 KB · Aufrufe: 25
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andy,
nun bekommen wir Licht ins dunkle.
Danke für dein näheres eingehen.
Gruß Swen
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten