Hallo Teichgemeinde,
ich habe mich gerade - seit langem mal wieder - hier umgesehen, da ich gerade einen Pflanzenfilter angelegt habe und gerne wissen wollte, was Ihr so als Substrat verwendet. Ich habe feine Lava verarbeitet und dieser Eindruck wurde mir hier bestätigt. Ich möchte aber gerne noch etwas zum Thema "Pflanzen im Filtergraben/Pflanzenfilter" beitragen:
Bei den Pflanzen sind meiner Meinung nach zwei Aspekte zu beachten:
Es gibt zum einen schnellwachsende Pflanzen welche die Blätter (hauptsächlich) über der Wasseroberfläche haben und somit die Aufgabe haben, den "Nährstoffschlamm" bzw. die Sedimente über die Wurzeln abzubauen. Hier eignet sich besonders "
Hechtkraut" bzw. "Riesen Hechtkraut". Ebenfalls eignet sich hierfür der "
Rohrkolben". Also grundsätzlich Pflanzen welche schnell wachsen, dadurch die Nährstoffe binden und man die gebundenen Nährstoffe durch abernten der Pflanzen (1-2 mal im Jahr) somit aus dem Wasserkreislauf entfernen kann.
Andere Pflanzen wiederum haben die Aufgabe, die Nährstoffe direkt aus dem Wasser zu nehmen. Diese müssen somit ihre Blätter im bzw. unter Wasser haben. Hierbei handelt es sich um "Unterwasserpflanzen" wie z.B. das "
Tausendblatt" oder die "
Wasserpest". "Wasserpest z.B. kann man, wenn es entsprechend wuchert und zu viel wird, einfach aus dem Wasser herausnehmen.
Ich habe meinen Pflanzenfilter so aufgebaut, dass ich verschiedene Zonen habe. In jeder Zone wächst eine andere Pflanze. Die Zonen sind durch Absperrungen voneinander getrennt, so dass jede Pflanzensorte für sich bleibt, die Wurzelbildung kontrollierbar bleibt und nicht irgendwann die stärkere Pflanze die schwächere verdrängen kann.
Um den Pflanzfilter nicht zu überfordern (und weil er im Verhältnis zum Teich recht klein ist), wird bei mir das Wasser zuerst durch einen Bogensiebfilter (300 mµ) geleitet. Das Wasser wird dann im oberen Bereich in den Pflanzenfilter eingeleitet (knapp unter der Wasserstandshöhe). In dieser Zone wächst "Hechtkraut" in ca. 30-40 cm Wassertiefe. Das Wasser wird dort beruhigt und läuft sehr langsam. So kann sich das im Wasser enthaltene Sediment wie z.B. Schwebealgen in aller Ruhe absetzen. Anschließend läuft das Wasser in die nächste Zone. In dieser wächst in 30-40 cm Wassertiefe "Tausendblatt", welches bekanntlich auch über Wurzeln verfügt. Hier werden die Nährstoffe durch die Blätter aufgenommen. Feinste Schwebteilchen können hier noch zu Boden fallen und durch die Wurzeln verarbeitet werden. In der dritten Zone liegt noch "Wasserpest" bis in ca. 60 cm Tiefe und ernährt sich von den restlichen Nährstoffen im Wasser. Danach wird das Wasser bei mir aus dem Pflanzenfilter heraus in den Bachlauf geführt, der es wieder in den Teich zurück führt.
Das Wasser hat eine Stehzeit (die Zeit, die das Wasser benötigt um einmal den Pflanzenfilter zu durchqueren) von ca. 25-30 Minuten. Durch die entsprechende Wassertiefe und Filterbreite fließt es sehr langsam und kann sich sehr gut beruhigen. Mein Motto: "Substrat und Pflanzen wollen für uns arbeiten - wir müssen ihnen nur die nötige Zeit dafür geben".
Bislang funktioniert alles bestens. Da der Filter aber erst seit kurzem läuft kann ich noch nicht über die Langzeiterfahrungen berichten.
Ich wünsche Euch ein sonniges Wochenende
Thommy