bergi
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Guten Morgen,
mich würde interessieren, wie man folgende Dinge hier im Forum sieht:
1) Fische scheiden Stickstoff-Stoffwechselprodukte gelöst über die Kiemen als Ammoniak aus. Der wird im Teich - begünstigt durch Filtertechnik - zu Nitrat oxidiert. Das Nitrat reichert sich letztlich im Teich an, ist aber wenig giftig für die Fische.
Wenn man dafür sorgt, dass genügend Sauerstoff im Teich vorliegt, oder genügend Wasserpflanzen vorhanden sind, wird das - giftige - Ammonium und Nitrit auch ohne Filtertechnik schnell oxidiert bzw. gleich von den Pflanzen aufgenommen.
2) Durch die Filterung entfernt man also vor allem feste, im Wasser schwebende Bestandteile, letztlich Zellulose-Fasern, Tonpartikel etc. - also Dinge, die sich auch z.B. im Kies absetzen könnten und da das Wasser auch nicht weiter belasten würden. Die Funktion des Filters ist also in erster Linie optisch "gemeint".
3) Durch die Filterung (z.T. durch UV etc. ergänzt) entnimmt man außerdem Plankton, Schwebealgen etc., die direkt oder indirekt den Kois als Nahrung dienen würden.
4) Dieses Plankton - die "Teichnahrung" - ist speziell proteinreich, die Zufütterung könnte sich also bei Vorhandensein des Planktons auf Kohlenhydrate (z.B. Getreide) konzentrieren.
5) Kois im typischen Koiteich zeigen oft ein abnormes Verhalten, verglichen mit freilebenden Karpfen - stereotypisches Dauerschwimmen, wenig Gründeln (logisch, ist ja auch kein Bodengrund da), hungriges Schnappen nach jedem Objekt, das ins Wasser gerät (Ähnlichkeit zu Kälbchen in Massentierhaltung...), Zerstören von Pflanzen (obwohl sie in der Natur keine höheren Wasserpflanzen fressen). Dies lässt vermuten, dass sie für ein wenig Mulm und Kies als Beschäftigungsobjekte dankbar wären, insbesondere, wenn diese außerdem verschiedene Wirbellose als Nahrung beherbergen würden.
6) In der professionellen Karpfenproduktion nähert man sich - in etwas intensiveren Teichhaltungen - dem, was bei durchschnittlicher Koihaltung üblich ist (z.B. 1 kg/m3), es scheint da also schon eine Vergleichbarkeit zu geben. Zur Produktion ganz ohne Zufütterung würde man wohl von etwa 10 g Karpfen/m3 auszugehen (muss ich noch mal nachrechnen, sollte aber stimmen).
Nur bei der superintensiven Karpfenproduktionen, z.B. in Kreislaufanlagen, würde man allerdings einen Filter einsetzen.
7) Ein mittlerer Koiteichbesatz - z.B. 100 g Koi pro Kubikmeter mit etwas Zufütterung von weniger proteinhaltiger Nahrung - sollte also eigentlich ein "Optimum" in Sachen Wasserqualität und Tiergerechtigkeit darstellen und dabei auf einen Filter verzichten können... ...oder wie seht ihr das?
Gruß,
Stefan
mich würde interessieren, wie man folgende Dinge hier im Forum sieht:
1) Fische scheiden Stickstoff-Stoffwechselprodukte gelöst über die Kiemen als Ammoniak aus. Der wird im Teich - begünstigt durch Filtertechnik - zu Nitrat oxidiert. Das Nitrat reichert sich letztlich im Teich an, ist aber wenig giftig für die Fische.
Wenn man dafür sorgt, dass genügend Sauerstoff im Teich vorliegt, oder genügend Wasserpflanzen vorhanden sind, wird das - giftige - Ammonium und Nitrit auch ohne Filtertechnik schnell oxidiert bzw. gleich von den Pflanzen aufgenommen.
2) Durch die Filterung entfernt man also vor allem feste, im Wasser schwebende Bestandteile, letztlich Zellulose-Fasern, Tonpartikel etc. - also Dinge, die sich auch z.B. im Kies absetzen könnten und da das Wasser auch nicht weiter belasten würden. Die Funktion des Filters ist also in erster Linie optisch "gemeint".
3) Durch die Filterung (z.T. durch UV etc. ergänzt) entnimmt man außerdem Plankton, Schwebealgen etc., die direkt oder indirekt den Kois als Nahrung dienen würden.
4) Dieses Plankton - die "Teichnahrung" - ist speziell proteinreich, die Zufütterung könnte sich also bei Vorhandensein des Planktons auf Kohlenhydrate (z.B. Getreide) konzentrieren.
5) Kois im typischen Koiteich zeigen oft ein abnormes Verhalten, verglichen mit freilebenden Karpfen - stereotypisches Dauerschwimmen, wenig Gründeln (logisch, ist ja auch kein Bodengrund da), hungriges Schnappen nach jedem Objekt, das ins Wasser gerät (Ähnlichkeit zu Kälbchen in Massentierhaltung...), Zerstören von Pflanzen (obwohl sie in der Natur keine höheren Wasserpflanzen fressen). Dies lässt vermuten, dass sie für ein wenig Mulm und Kies als Beschäftigungsobjekte dankbar wären, insbesondere, wenn diese außerdem verschiedene Wirbellose als Nahrung beherbergen würden.
6) In der professionellen Karpfenproduktion nähert man sich - in etwas intensiveren Teichhaltungen - dem, was bei durchschnittlicher Koihaltung üblich ist (z.B. 1 kg/m3), es scheint da also schon eine Vergleichbarkeit zu geben. Zur Produktion ganz ohne Zufütterung würde man wohl von etwa 10 g Karpfen/m3 auszugehen (muss ich noch mal nachrechnen, sollte aber stimmen).
Nur bei der superintensiven Karpfenproduktionen, z.B. in Kreislaufanlagen, würde man allerdings einen Filter einsetzen.
7) Ein mittlerer Koiteichbesatz - z.B. 100 g Koi pro Kubikmeter mit etwas Zufütterung von weniger proteinhaltiger Nahrung - sollte also eigentlich ein "Optimum" in Sachen Wasserqualität und Tiergerechtigkeit darstellen und dabei auf einen Filter verzichten können... ...oder wie seht ihr das?
Gruß,
Stefan