AW: Besatzdichte, Filterung, Wasserqualität, Tiergerechtigkeit bei Koiteichen
Hallo Rolf und Nik,
danke für eure Überlegungen!
Ich selbst halte derzeit gar keine Teichfische, habe also kein spezielles System etc. zu verteidigen oder zu vertreten.
Ich spiele allerdings mit dem Gedanken an Kois, schaue hier und lese da, hab' außerdem in der Schule gut aufgepasst
.
Einen recht starken (negativen) Eindruck machen, wie oben schon mal geschrieben, auf mich diese Koitanks, wie man sie z.B. hier in München im K... Zoo sieht. Glasklares, totgefiltertes Wasser, die Kois stereotyp dauerschwimmend und permanent an der Oberfläche bettelnd. Da gibt es sicher einige Zeitgenossen, die das ganz toll finden, "so zutraulich", "so munter", "so klares Wasser"...!
Wenn man dagegen Karpfen und Kois in natürlichen Gewässern beobachtet, hat man da ein komplett anderes, interessantes, vielfältiges Verhalten von Verstecken, Ruhen, Wühlen etc.. Das Wasser ist in stark besetzten Karpfenteichen normalerweise trüb, bei mittlerem Besatz kann es aber durchaus auch eine mittlere Sichttiefe von 1-2 m haben (was für einen Gartenteich allemal ausreichen würde).
Das sind jetzt eher "makroskopische" Aussagen, die nichts über die chemische und mikrobiologische Qualität des Wassers aussagen. Und da muss man eben ein bisschen in andere, benachbarte Systeme (Karpfenteich, Mud Pond...) hineinsehen, mit welchen Besatzdichten und Futterintensitäten da gearbeitet wird. Die Artikel, die ich bisher hier gezeigt habe, beziehen sich alle auf
komplett ungefilterte Haltung. Weil die Besatzdichten darin vielleicht zu niedrig für einen Gartenteich sind, wird es eventuell auf irgendeinen
Kompromiss rauslaufen, z.B. zusätzliche Belüftung oder eine Entfernung von groben Partikeln.
Mein vorläufiges Ergebnis: "1
Koi pro Kubikmeter", wie man oft liest, scheint sehr hoch gegriffen. Wenn man in diesem Bereich arbeitet, kommt man ohne umfangreiche Technik wohl nicht rum. Die Karpfenteich-Dichte von z.B. "100 g pro Kubikmeter", die ganz ohne Technik auskommt, ist wohl allerdings selbst mir etwas zu niedrig...
Ich bin also auf der Suche nach "Zwischenformen"...
@Rolf: die Ammoniak-Ausscheidung über die Kiemen ist keine "schwierige Behauptung" von mir, sondern Stand der Forschung... wenn du dazu neuere Erkenntnisse hast, bitte teile sie mit uns!
@Nik: du schreibst, dass du das abfiltern möchtest, was die Kois aufwühlen... das sind aber nur zu einem gewissen Teil "kritische" organische Reste... hinzu kommen Algen und Plankton (welche die Koi ja schätzen, die außerdem die Wasserqualität verbessern), außerdem "suspended solids", also Lehmpartikel, die chemisch neutral sind, außerdem "irrelevante" organische Reste, also z.B. Zellulosefasern, Huminstoffe etc., die keine Wirkung, oder sogar positive (ionentauschende, chelatbildende) Funktion haben. Wie siehst du das - einfach auf diese biologischen Effekte verzichten, und trotzdem rausfiltern?
Gruß,
Stefan