Hi,
das Pseudorasbora parva im Winter angeblich tiefe Löcher in Karpfen und Schleien fressen sollen
, das lese ich jedenfalls als ehemaliger, langjähriger Gewässerwart zum allerersten mal
. In meinen ganzen mitgemachten Schulungen wurde das noch von keinem einzigen der Fischzüchter/Ichtyologen/Biologen erwähnt
.
das klingt mal wieder eher so als ob tote/kranke Fische durch falsche Haltungsbedingungen/unpassende Besatzmaßen mal wieder "bösen Ausländern" in die Schuhe geschoben werden soll.
Ich würde das ja gerne mal live sehen das, wie behauptet, ein Fisch der Größe
Moderlieschen der sich von Plankton, kleinen Insektenlarven, kleinen Würmern, Fischlaich/-brut mit seinem oberständigen Maul ohne jedliche Zähne auf den Kiefern und nur geringer Beißkraft einem gesunden !!!! großen Karpfen/
Schleie große tiefe Löcher in die Schuppenschicht/zähe Lederhaut beißen soll ("Zähne" sitzen bei allen Cypriniden schließlich erst hinten im Schlund). Wenn Karpfen/Schleien allerdings durch
Parasiten, Verletzungen durch Schiffsschrauben, Turbinenschaufeln,
Raubfische oder Schnäbel von
Reiher/Kormoranen, unsanfte/falsche Behandlungen beim abhaken und zurücksetzen, Krankheiten, bakterieelle Infektionen ect. großflächige offene Verletzungen in der Haut/Fleisch bekommen gehen da auch alle möglichen heimischen kleineren Fische dran und zuppeln kleine weiche Fleischfetzen ab wenn sie ne Change dazu bekommen (auch div. Wasserkäfer wie Gelbrand und andere fressen an solchen Verletzungen rum wenn die Fische net mehr sehr aktiv am schwimmen sind und am Boden stehen)
was man zu den Versuchen des im Link genannten Dr. Martin Oberle sagen kann ist jedenfalls nur das diese so überhaupt net repräsentativ sind (so ähnlich wie mal die Versuche die damals zum Setzkescherverbot führten). Was ich zu den Versuchen dieses Leiteres einer "industiellen Fischmast" gefunden hab war ein Foto mit einer am Rücken verletzten S2 Schleie umringt von 25-30 adulten Blaubandbärblingen die scheinbar in einem sonst völlig kahlen Becken längere Zeit schon ohne Futter lebten und deswegen der Schleie auch an der Wunde rumfraßen (die stark eingefallenen Bäuche der adulten Blaubandbärblinge waren jedenfalls sehr gut erkennbar
) - alle hungernde Tiere/Menschen fressen schließlich auch schon mal Dinge die sie im Normalfall sonst eher nicht nehmen nur um am Leben zu bleiben. Auf "Naturgewässer" (oder Gartenteiche) mit ner eher an die natürliche Futtermengen angepassten Fischdichten (20-50kg/ha - in sehr nährstoffreichen Stauseen kommen auf natürlichen Wege auch mal 100-120kg/ha - Zuwachs an Fischmasse pro Jahr (im Gegensatz zu den 1200kg/ha/Jahr Karpfen/Schleie - Fischbestände die 40-60x so hoch wie in Naturgewässern sind - und folglich auch durch die enormen Futtermengen von außen - jeder weiß das eine übermäßige Fütterung seiner Teichfische auch zu enormen Nachwuchsmengen führt auch folglich 1000ende von Blaubandbärblingen/ha in so einem Mastteich) zusammen ist der Versuch jedenfalls überhaupt nicht übertragbar
MfG Frank