Buchsbaumzünsler

Neulich auf dem Gottesacker........
oder
(Meine biologische Kriegsführung zeigt Wirkung......)

Bereits 20 Stunden nach der Behandlung mit Xentari zeigen die Raupen starke Symptome.
Die Aktivität ist deutlich eingeschränkt und ich gehe davon aus dass mein Feldzug erfolgversprechend ist....
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Jetzt geh ich mal zur Nachbarschaft, mir ein Bier verdienen. Dort gibt es nämlich auch einen Haufen Büchsen :like:

Was mich aber ungemein stört ist die Tatsache dass dieses Mittel in Deutschland für bis zu 171,00 € / 100gr verwuchert wird.......:puhh

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In diesem Zusammenhang nochmals ein großes Danke an @bernhardh !!!

Hier: war leicht mit google zu finden: http://shop.bio-energetic.at/xentari-500g.html
Warum das bei Euch keiner empfiehlt, weiß ich nicht. bei uns in AT wird sogar in TV-Garten Sendungen dieses Mittel empfohlen.

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Hallo Andreas,

weißt du, wie spezifisch das Bt-Toxin gegen Zünslerraupen wirkt? Ich lese immer "spezifisch gegen freifressende Schmetterlingsraupen" und frage mich, ob dadurch auch andere, bedrohte oder geschützte Schmetterlingsraupen womöglich, betroffen sein können, wenn sie mit dem Wirkstoff in Berührung kommen.
 
Hallo Beate,

Wie bei jedem Insektizid ist ein Kollateralschaden nicht auszuschließen.

Seit 1938 ist der Bazillus, in verschiedenen Stämmen und Kulturen als Insektizid mit Erfolg auf dem Markt.
bedrohte oder geschützte Schmetterlingsraupen womöglich, betroffen sein können,
=> Dann hätte unser Gesetzgeber das Mittel zumindest eingeschränkt auf den Markt gebracht oder eine explizite Kennzeichnung gefordert.
Im Kontext dazu stehen dann aber auch die Insektizide, die bei uns für den Wein und Obstbau verwendung finden. Diese sind für den Endverbraucher "Liesen Müller " nicht erhältlich und erfordern einen Sach und Fachkundenachweiß für das Ausbringen in den landwirtschaftlichen Kulturen. Also , sind die dann auch gefährlich für den Menschen ?

Da ich keine Flächenbehandlung, (z.B. Stechmückenbehandlung in den AltRheinarmen in unserer Region jedoch mit einem anderen Stamm des B.t.) vornehme und gezielt die Buchsbäume behandle, gehe ich nicht von einer Schädigung anderer Raupen aus. Bisher gab es keine anderen Raupen in meinen Buchsbäumen. Lebende Spinnen und Käfer (Coleopteren) sind immer noch im Buchsbaum aktiv. Hätte ich die Bäume entfernt und dem Restmüll zugeführt wären zumindest diese adulten Insekten ebenfalls vernichtet worden. So haben sie zumindest eine Chance eine neue Generation zu bilden.

Die toxische Wirkung von B.t. ist auf Lepidopteren-, Dipteren- oder Coleopteren-Larven beschränkt. Die meisten B.t.-Stämme wirken gegen Raupen bestimmter Lepidopteren-Arten und mehr als 75 Schadraupen-Arten wurden schon mit Erfolg mit B.t. bekämpft. Die B.t.-Stämme mit Lepidopterenspezifischer Wirksamkeit werden zum Pathotyp A zusammengefasst, wobei im Wesentlichen zwei Varietäten eine Rolle spielen. B.t. sv. kurstaki, abgekürzt B.t.k., wirkt gegen Raupen bestimmter Schmetterlingsarten, aber nicht gegen Noctuidae, also Eulen-Raupen. B.t. sv. aizawai, abgekürzt B.t.a., wirkt ebenfalls gegen Raupen bestimmter Schmetterlingsarten einschließlich Eulen-Raupen.
Quelle: (siehe Anlage S.5)

Ich habe Xentari u.A wegen diesem Zitat gekauft:

Und bei B.t.a. spielen vor allem „Turex“ und „XenTari“, aber auch „Raupenfrei“ und „B 401“ eine Rolle. „Turex“, „XenTari“ und „Raupenfrei“ zeichnen sich, im Gegensatz zu den Dipel-Präparaten, durch eine bessere Wirksamkeit gegen Eulen-Raupen aus. Ferner gibt es ein spezielles Präparat – „B 401“ – das von Imkern zur Bekämpfung von Raupen der Großen Wachsmotte in Bienenstöcken auf die Waben gesprüht wird.
Quelle: (siehe Anlage S.6)

Ich hoffe Dir, und vielleicht auch einigen Anderen Usern etwas die Angst vor diesem "biologischen Kampfstoff" genommen zu haben!

LINK zur Anlage

Link zu einer vereinfachten Darstellung der Wirkungsweise

 

Anhänge

  • 2008 Kaiser-Alexnat Bacillus_thuringiensis.pdf
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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,

Der Witz, dass der Gesetzgeber keine explizite Kennzeichnung fordert, ist gut. :lol
Es gibt genug naturschutzbehördliche Veröffentlichungen, in denen ausdrücklich dazu geraten wird, den Zünsler besser mechanisch zu bekämpfen. Ich denke, dass "der Gesetzgeber" "einfach" auch teilweise sehr konträre Interessen irgendwie unter einen Hut und in Gesetzes- bzw. Verordnungsform bringen muss. Wobei ein wirtschaftlich-existentielles Interesse sowohl betroffener Landwirtschaft, als auch ansässiger Chemie- und Agrotecbetriebe oder massenhaft mückengeplagte Wähler natürlich schon eine gewisse Größe sind. Ich will deren Interessen jetzt auch ganz bestimmt nicht als unberechtigt abtun.
Und ganzbestimmt sind die relativ spezifisch wirkenden Bt-Toxine auch kein "fieses alles Totschlagmittel", da gibts ganz bestimmt schlimmeres.

In der Bewertung der "Kollateralschäden" gehe ich halt einen anderen Weg, weil rund um die Buchse alles mögliche "Unkraut" und gezielt Gepflanztes wächst, das halt auch Nahrungspflanze für Schmetterlinge ist. Und das alles in Gefahr zu bringen, das sind mir "schöne" Buchse schlicht nicht "wert". Ich mach die Raupen weg, die ich erwische und dann müssen sie klarkommmen, fertig.

Wobei ich heute eine vielleicht interessante Beobachtung gemacht habe:
Ich habe drei Buchse. Einer war so schwer befallen, dass ich ihn radikal auf dreißig cm zurückgeschnitten habe. Der treibt aus und ist befallsfrei und vermutlich noch völlig unattraktiv für eierlegende Zünslerinnen. Die beiden anderen Buchse waren letztes Jahr mittelschwer befallen und wurden "handgeklaubt". Bei einem davon habe ich auch penibelst beschädigte Triebe entfernt, beim anderen hatte ich für Ausputzarbeiten keine Zeit und keinen Nerv mehr. Eine großzügige Ladung Komposterde und Mulch bekamen alle drei. Der ausgeputzte blüht, sieht prächtig aus und ist befallsfrei, der "gerupfte" treibt und blüht zwar auch oder versucht es zumindest, hat aber Neubefall. Könnte also sein, dass Frau Zünsler angeschlagen wirkende Pflanzen wesentlich attraktiver für die Eiablage befindet. Vom lästigen Miniräupchen klauben abgesehen, finde ich das alles gerade spannend genug, dass ich mir das noch eine Weile mit anschaue und mich auf klauben beschränke. Auge-Hand-Koordination mag zwar mühsam sein, ist aber mMn immer noch eine der zuverlässigsten Methoden.
 
Der ausgeputzte blüht, sieht prächtig aus und ist befallsfrei,
Das stimmt leider nicht ganz. Der hatte auch etwas Befall, aber im Verhältnis sehr viel weniger. Dieses frühe Befallstadium finde ich für die mechanische Bekämpfung relativ ideal, weil die Räupchen größtenteils noch in den Triebspitzen sitzen. Das sind sie relativ leicht zu erkennen und schnell abgeknipst.
Ich gehe mal hoffnungsvoll davon aus, dass meine Buchse jetzt wieder weitestgehend befallsfrei sind. Und der Nektar der Blüten hat die Ameisen auf den Plan gerufen. Vielleicht sind die einer Fleischeinlage im vorbeigehen auch nicht abgeneigt. Es bleibt jedenfalls spannend.
 
Hei, in diversen Gartenzeitschriften wird verkündet, das Vögle die Raupen endlich als Mahrung akzeptiert haben.
Evt. Wäre es hilfreich Nistgelegenheiten und Vogeltränken in der Nähe anzubieten?
Meinrr war letztes Jahr auch befallen. Im Mom bin ich dabei, mir aus falschem Buchs alle , möglichen Formen zu ziehen.
Im Sommer geht auch Liguster super, denn kacken bei uns überall die Vögel hin.
Vg Monika
 
Hallo Monika,

dass Zünslerraupen ein gefundenes Fressen für Vögel sein sollen, sehe ich etwas skeptisch. Buchsblätter sind giftig und Vögel vertragen den Magen-Darminhalt einer Zünslerraupe, der ja im wesentlichen aus Buchsblätterbrei besteht wohl nicht besonders gut.
Laut hortipendium.de gibt es eine Beobachtung aus der Pfalz, als Vögel nach Kahlfraß durch Zünsler ihrerseits die Raupen fraßen und wohl vertragen haben. Es wird vermutet, dass die Raupen durch den starken Befall und dem daraus folgenden Kahlfraß irgendwann buchstäblich ausgehungert und mit leeren Mägen für die Vögel verträglich wurden. Aber für geplagte Buchsbesitzer ist das ja eher nicht erstrebenswert.

Irgendwo wird auch ein Fall berichtet, dass Sperlinge Zünslerraupen regelrecht ausgeweidet hätten und nur "leeren" Raupen gefressen hätten.
Da das für mich aber nicht nachprüfbar ist und vielleicht auch nur ein Einzelfall, vorerst jedenfalls, wenn's überhaupt so stimmt, mag ich mich auf sowas nicht verlassen

Selbst konnte ich letztes Jahr eine Horde Sperlinge beobachten, die meinen sichtlich raupengeschädigten Buchs durchfilzten, kurz mal getestet haben und dann nie wieder am Buchs gesehen wurden. Ganz offensichtlich fanden sie die Raupen ziemlich bähhh. Das waren aber auch große, kräftig grün-schwarze, kurz vor der Verpuppung.

Dieses Jahr habe ich einen Neubefall,, die Raupen sind sehr klein, beige-zartgrün und sitzen bzw. saßen in Gespinsten in den jungen Triebspitzen (wo sie für Vögel kaum auszumachen sind). Bei einer Nachkontrolle heute abend ist mir noch eines dieser Räupchen in die Hände gefallen, das habe ich mal testhalber auf das Körbchen mit dem Fettfutter gelegt, weil da gerade die Kohlmeisen zugange waren. Das wurde tatsächlich gefressen und ich denke, hoffe, dass eine ausgewachsene Kohlmeise davon keine Bauchschmerzen bekommt.

Ich denke, ziemlich sicher werden unsere Singvögel früher oder später Strategieen finden und Resistenzen entwickeln, um sich die neue Nahrungsquelle erschließen zu können. Wie lange das dauern wird, weiß keiner und bis auf weiteres wird das keinen einzigen befallenen Buchs retten können.
"Meine" Meisen ziehen jedenfalls die Raupen des Weidenblattkäfers und was sie sonst noch so in meiner Weide und im restlichen Garten finden, ganz eindeutig vor
 
Nachtrag
Nicht, dass mein vorheriger Beitrag falsch verstanden wird. Ich bin absolut dafür, Nisthilfen und Tränken für Vögel zu schaffen. Bzw. dass die potentielle Vogel- und Insektentränke Teich, die ja wohl jeder hier in der ein oder anderen Form im Garten oder auf der Terasse hat ;) entsprechend gestaltet wird. Letzteres ist ja relativ einfach mit flachem Ufer, Schwimmblattpflanzen oder flachen Steinen im Wasser umzusetzen.
Vom "Schädlings"bekämpfungs-Aspekt betrachtet lohnt sich das auch. Nur beim Buchsbaumzünsler sollte man sich diesbezüglich ( noch) keine Hoffnung machen.

Und man sollte dann auch so konsequent sein und auf "Chemie" - auch bedingt selektiv wirkende Gifte - im Garten verzichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, auf jeden Fall...
Sonst vergiftet man ja die Nützlinge.
Die letzten 2 Jahe hab ich die Horden von Schleimern vermisst.
Und habe deswegen den Einsatz von Ferramol eingestellt.
Ich brauch es einfach nimmer..
Überall beim Unkraut jäten, muss ich aufpassen keine Bergmolche zu verletzen...
Igel mit Jungen tummeln sich auf dem Grunddtück,
Weinbergschnecken und Tigerschnegel treiben ihr Unwesen.
Spitzmäuse sind überall am rascheln...
Zauneidechsen liegen in der Trockenmauer
Gühwürmchen sausen
Uns im Juni bei Dunkelheit um die Ohren
Überall hängen Nistkästen...
Fledermäuse kümmern sich um die Nachtflieger wie Mücken und Motten...
Ich finds Genial...
Hoffe ich hab niemanden vergessen...
Doch, die Leder und Laufkäfer noch...
Vg Monika
 

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