Dünger im Teich

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Hallo Teichgurus,

ich bin noch in der Planungsphase für meinen ersten Teich.
Er soll 5x3x1 m groß und mit Bachlauf werden und wenn ich mich gegen den Rest der Familie durchsetzen kann keinen Fischbesatz erhalten.

Ich habe bisher einiges gelesen. Das Naturagart-Konzept gefällt mir gut. Dort ist von einem Langzeitdünger für verschiedene Pflanzen im Teich (nicht im Ufergraben) die Rede. Dieser Langzeitdünger soll angeblich die Nährstoffe nicht an den Teich abgeben und somit den Algen keine Nahrung liefern.

Da ich meine Erstbepflanzung zum Teil aus "befreundeten" Teichen erhalten werde, frage ich mich, ob das zutrifft und wo, außer bei Naturagart, mann diesen Dünger bekommt. Funktioniert das vieleicht auch mit dem normalen "Blaukorn-Dünger" für den Nutzgarten, der ja auch recht langsam wirkt ?
Gibt es zum Thema Dünger Erfahrungen/Anregungen ?
Danke schon mal im Voraus.

Georg
 
Hallo Georg,

ich halte jede Art von Dünger im Teich nicht nur für überflüssig, sondern auch für schädlich. Mit Ausnahme von Langzeit-/Depotdünger, der allerdings nur für Seerosen (ich meine, um Seerosendünger handelt es sich auch bei dem NG Dünger) und Lotosblumen (wenn diese denn im Sommer in den Teich gesetzt werden sollen) Anwendung findet. Bei Seerosen muss man unterscheiden: Werden diese in offene Pflanzkörbe gesetzt, sollten sie nur im ersten Jahr Depotdünger als "Starthilfe" bekommen. Später benötigen sie keinen Dûnger mehr. Werden die Seerosen allerdings in geschlossene Kübel gepflanzt, sollte man sie jedes Jahr düngen (jährlich übrigens auch Lotos).

Als Dünger kann man den NG-Dünger nehmen, sehr gut aber auch sogenannte Osmocote-Kegel (für Blühpflanzen !!), die man in jedem besseren Gartencenter bekommt. Diese gepressten Kegel werden in unmittelbarer Nähe zum Rhizom (der "Wurzel") daumentief in das Substrat gedrückt, wobei lehmiges Substrat nicht nur gut ist für die Seerose, sondern auch ein Auswaschen des Düngers in das Teichwasser verhindert. Für die Erstbepflanzung kann man auch losen Osmocote-Dünger nehmen (ist preiswerter) oder auch Hornspäne.

Alle anderen Pflanzen benötigen keinen (Depot-)Dünger. Auf alle Fälle solltest Du Blaukorn meiden ! Das kann nicht nur zu Schäden aufgrund der hohen Dosierung der Nährstoffe führen (diese werden auch sofort frei und sind alles andere als Langzeitdünger), Du bastelst Dir auch noch eine künftige Algenplage.

Ich schreibe dies einmal so, obwohl mir anderslautende Threads in anderen Foren durchaus bekannt sind.

Unter "Fachbeiträge" und dort "Anfragen und Anregungen" findest Du übrigens den Entwurf eines Fachbeitrages zum Thema "Pflanzen pflanzen" von mir. Er soll ohnehin in Kürze in die Fachbeiträge eingestellt werden, ist also "fertig".

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo,

Blaukorn im Gartenteich ist eine Katastrophe! Das gibt eine gleichmäßig grüne Suppe und später dicke Pakete Fadenalgen die die Wasseroberfläche hermetisch abschließen und alles Leben darunter ersticken.

Echte Langzeitdünger sind die Osmocote-Kegel ( und alle Imitate davon: ihre Namen enden immer auf '-ote'), aber es gibt davon keine Spezialdünger für Teiche. Für Seerosen und Lotosblumen kann man Osmocote für Blühpflanzen verwenden. In den USA und UK werden sehr gute Spezialdünger für Seerosen angeboten, aber bei uns sind sie leider nicht erhältlich. Ich werde nächstes Jahr versuchen solche Dünger zu importieren, aber vermutlich ist die Mindestabnahmemenge ziemlich groß.

Werner
 
Hallo Werner,
endlich mal ein kompetenter Mann, der dazu Stellung nimmt. In einem anderen "Forum" werden damit (und mit noch anderen Dingen) Algen bekämpft. Pflanzen wachsen besser und verdrängen damit die Algen !!
Frag mal Tommi, der kann dir das Forum nennen, ich sags mal lieber nicht. Aber wer weiss, was Blaukorn ist, kann sich selber seinen Reim drauf machen.
Sorry, musste mal sein.
Eugen
 
hallo Ole,
nur ganz kurz. Blaukorn ist in der Regel ein Nitrat/Phosphat Dünger.
Das Mengenverhältnis von N zu P kann divergieren. Oft sind auch noch zusätzlich Fe,Mg und Spurenelemente zugesetzt.
Egal,wer damit erfolgreich Algen bekämpft hat, bevor ich das glaube, will ich diese Teiche erst mal sehen. Die wären dann nämlich stark Nobelpreisverdächtig !! Auch wenn Praxis und Theorie nicht immer im Gleichklang stehen, soweit auseinander sind sie nun auch nicht.
Manchmal habe ich den Verdacht,dass im Netz sich einige Scherzbolde aufhalten. Heisst nicht, dass die blöd sind !! Wer Computerviren entwickelt und damit die halbe Erde lahmlegt, gehört ja auch nicht zu den Dummen.
Aber frage mal bei B.Kaufmann (Algenexperte bei Oase, glaub ich) oder Nymphaion (Gärtner und Händler von Wasserpflanzen) nach, was die von Blaukorn im Teich halten.
Nichts für ungut, wer will,soll mit Blaukorn selig werden, kann ja die Algen dann mit Kupfer bekämpfen.
Gruß, Eugen (der glaubt etwas Ahnung von der Materie zu haben)
 
Hallo,

ich gebe Eugen auf jeden Fall recht, auch ich würde nie Blaukorn in den Teich geben, da das Nitrat-Gehalt sich so schnell erhöht, dass es die Pflanzen nicht beizeiten abbauen können. Ich machte z.B. die Erfahrung mit jungen Erdbeerpflanzen, welche ich beim Pflanzen mit Blaukorn gedüngt habe, die eine Hälfte bei jede Pflanze ein paar Körner auf die Erde um die Pflanze, die andere Hälfte mit ein paar Körner ins Pflanzloch zu den Wurzeln. Die Wurzelgedüngten gingen innerhalb einer Woche ein, d.h. die Wurzeln verbrannten.
Nun die Erfahrung mit einem Kiesgrubenteich mit Fischbesatz der innerhalb eines Jahres so zuwuchs, dass wir dicke Stahldrähte von Traktoren gezogen, durch den Teich schleiften, um das Wasser überhaupt noch sehen zu können. Grund war ein Drainagerohr, welches von den umlegenden Äcker in den Teich abgeleitet war. Auf eine chemische Lösung wurde verzichtet, da wir nicht genau wussten wieviel Liter Wasser der Teich hielt. Auf jeden Fall ist Blaukorn ein Volldünger unterschiedlicher Zusammensetzung für den Garten und meines Erachtens guten Gewissens nicht für den Teich einsetzbar, natürlich bin ich kein Chemiker und kann nur meine Erfahrung einbringen.
 
Hallo Roland!

Ich würde das Zeugs auch nicht in meinen Teich einbringen.
Da ich keinen Nährstoffmangel im Teich habe, würde das System wahrscheinlich kippen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Kombination -nährstoffarmer Teich und Düngung mit Blaukorn- durchaus funktionieren kann.
Daher glaube ich auch nicht, dass man mich oder andere verschaukeln wollte.
Es wird ja hauptsächlich Phosphat, Nitrat, Kalium und Kalk in den Teich gebracht.
Phosphate bringt hier beinahe jeder übers Futter rein. Nitrate haben wir alle satt als Endprodukt des Stickstoffkreislaufes. Kalk ist so falsch auch nicht. Nur mit Kalium kann ich nichts anfangen.
Blaukorn scheint aber den Vorteil zu bieten, kein Kupfer zu beinhalten.

In einem anderen Forum wurde der Vorschlag gemacht, Blaukorn in Lehmkugeln zu verpacken, um damit gezielt die Pflanzen zu düngen.

Das Problem mit der Überdüngung von großen Gewässern haben wir hier auch.
Hier ist viel Landwirtschaft und viele Felder liegen an großen Seen.
Einige davon musten schon zigfach entkrautet werden.

Allerdings wird in der kommerziellen Karpfenzucht auch immer wieder zur Einbringung von Düngerstoffen geraten.
 

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