Susanne
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3 Molche (Besucher seit vielen Jahren, selbst als der Teich grad nicht da war)
Kaulquappen bzw. Minifroschis/-krötis ... was auch immer für welche ..
Hatte mal meinen Teichbau ins Internet gestellt. Hab versucht, die Daten jetzt hier rein zu fitzeln. Dem ein oder anderen mag der Bericht ja noch bekannt vorkommen. Hab die Texte und Bilder nicht verändert, nur gelegentlich einen Kommentar hinzugefügt. Viel Spaß beim Lesen. Bilder von heute füge ich noch an, da sieht man dann einen sehr vernachlässigten Teich kurz vor dem Umbau 
Aber nun der ehemalige Bericht:
Mein Teich und mein Bachlauf sind erst Ende Juli 2003 fertiggeworden (zu mindestens fast) und somit noch absolut zu einer Neuanlage zu zählen. Ich möchte daher auch keine Bildergalerie machen, sondern eher auf die Punkte eingehen, die für andere in ähnlicher Lage vielleicht interessant sein könnten.
I. Problem: maximale Teichgröße bei kleinem Grundstück
II. Problem: erforderliche Teichtiefe für Fische im Winter
III. Problem: Kinder am Wasser
IV. Problem: so naturnah wie möglich
V. Problem: Stegpfosten
VI. Sonstige Speziallösungen
VII. Das Wichtigste und eine Gesamtansicht
Zuerst sollte ich mich vielleicht korrigieren - ich habe keinen Garten mit Teich und Bachlauf sondern einen Wassergarten. Rechnet man die große Terrasse nicht zum Grundstück dazu, so habe ich vermutlich knapp 50 % des Gartens unter Wasser gesetzt. Fast alle, die meinen Gartenteich besuchen kommen, sind am Anfang erstaunt, haben sie doch ein kleines Plastikbecken erwartet, wie man es normalerweise vor Reihenhäusern findet. Hat man sich an die Größe gewöhnt, sieht es einfach spitzenmäßig aus (auch für die Besucher) – ich habe mich beim Bauen ausführlich daran gewöhnen können
I. Problem: Teichgröße bei kleinem Grundstück
Je größer die Wassermenge, desto stabiler die Wasserwerte. Dies war für mich eine der wichtigsten Regeln und da ich auch noch etwas Wasserfläche neben den Pflanzen sehen wollte überlegte ich mir, wie groß ich den Teich machen kann.
Um die maximale Teichgröße aus dem Grundstück "zu holen", habe ich es in Kauf genommen, dass Bäume und Büsche in unmittelbarer Teichnähe stehen (was nicht zu empfehlen ist). Die vielen Blätter sind nicht gut fürs Wasser – aber es gibt auch eine Lösung und zwar einen großen Skimmer. Der Einbau ist zwar etwas kritisch, da man die Folie einschneiden muss, wer ähnliches vorhat, dem gebe ich gerne Tipps – aber erst nächstes Jahr, wenn der Skimmer einen Winter überlebt hat
.
Der Skimmer ist von Oase, hat natürlich einen Deckel (Bild folgt später), ist schweineteuer, aber lohnt sich. Details auf der Homepage von Oase. Kleine Skimmer machen bei der Laubmenge im Herbst keinen Sinn, es sei denn, man hat einen Haussklaven, der den kleinen Korb mehrmals täglich entleert. Bei dem großen Skimmer ist dies nicht so oft nötig.
Die Öffnung des Skimmers ist gut 20 cm hoch, so dass der Wasserstand schwanken kann wie er will – wenn man ihn richtig einbaut arbeitet er immer optimal.
Kommentar 2010: Würde ich heute wieder so machen!
Da ich Gefälle im Garten habe, musste ich am unteren Grundstückende aufschütten. Dabei muss man die für jedes Bundesland entsprechenden Nachbarschaftsgesetzte beachten. Für Aufschüttungen in Baden-Württemberg muss man einen Abstand von 50 cm von der Grenze halten. Diese 50 cm sind aber auch ganz hilfreich für die Pflege. Muss man jedoch nicht aufschütten, könnte man rein theoretisch den Teich auch direkt an die Grenze bauen, was ich aber nicht für sinnvoll erachte!
Um die Aufschüttung zum Nachbarn hin so schmal wie möglich zu halten, habe ich eine Betonmauer gezogen. (Heute würde ich auch noch Eisenstäbe mit einbetonieren!)
Hierbei muss man noch sagen, dass die Wände im Teich viel zu senkrecht sind – wurde später korrigiert.
Kommentar 2010: Würde ich heute nicht mehr so machen. Auch wenn das "Viereck" mit der Zeit zugewachsen ist, das geht sicher noch hübscher!
II. Problem: Teichtiefe für Fische im Winter
Um die Option zu haben, auch Fische im Teich halten zu können, sollte man meiner Meinung nach mindestens 1,20 m in die Tiefe gehen. 1 Meter würde zwar auch ausreichen, aber in so ein enges Loch rutscht Sand und mit der Zeit bildet sich Mulm und somit wächst der Boden auch an. Optimal ist es natürlich, wenn man vom Rand langsam zur tiefsten Stelle mit ca. 30 % Gefälle herunterarbeiten kann – bei einer so kleinen Fläche ist dies allerdings nicht möglich.
Also Platz gelassen für die Pflanzebene und dann fast senkrecht ab in die Tiefe – aber nur fast senkrecht. Schräg ist hier viel besser, da bei Bodenfrost senkrechte Wände anfälliger sind. Damit man die Folie jedoch nicht sieht (Sand bleibt hier natürlich nicht liegen), habe ich Natursteine (nicht kalkhaltig) vom Boden nach oben gemauert. Wenn das mal zugewachsen ist, sieht das sicher sehr hübsch aus.
Kommentar 2010: Da das Wasser nie kristalklar war und das Licht sich meist drin gespiegelt hat, konnte man gar nicht soooo genau reinschauen, ist aber auf jeden Fall auch nach Jahren hübscher als nackte Folie
III. Problem: Kinder am Wasser
Kinder und Wasser ist immer gefährlich. Ich habe nun selbst keine Kinder, die in diesem kritischen Alter sind und habe daher direkt keine Kindersicherungen in oder um den Teich eingebaut. Klar ist, dass das Grundstück abgeschirmt sein muss, dass Kinder nicht einfach so reinlaufen können. Aber ich bin noch einen Schritt weitergegangen. Besuch hat Kinder und Kinder spielen gerne im Wasser. Ich habe daher den ersten Bachabschnitt so angelegt, dass Kinder dort gefahrenlos spielen können. Sowohl unter wie auch über der Folie habe ich ein Vlies gelegt, der Wasserstand ist ca. 10 cm. Es liegen viele Steine dort und auf dem Boden ist etwas Sand. Es sind fast keine Pflanzen in diesem Bereich, so bleiben meine Nerven geschont und die Kleinen sind zufrieden und bleiben auch in diesem Abschnitt. Aufsicht ist natürlich oberstes Gebot – aber der Besuch geht ja auch wieder und die Kinder kommen selten alleine
Kommentar 2010: Das war eine sehr gute Entscheidung damals, ich war immer sehr entspannt, wenn die Kinder dort gespielt haben. Ich hab nur irgendwann die Steine noch festgemauert, da die Kids die immer abgebaut haben und dann die Folie geknickt ist
IV. Problem so naturnah wie möglich
So naturnah wie möglich wollte ich das Projekt gestalten und habe mir daher Gedanken über natürliche Filtermöglichkeiten gemacht. Im Teich gibt es nicht so viel Platz für Pflanzen (außer Unterwasserpflanzen und etwas schilfähnliches am Rand) – aber dafür im Bachlauf. Pflanzen wachsen und brauchen dazu Nährstoffe, Pflanzen zurückschneiden ist somit wie Nährstoffe aus dem Teich werfen – auf die Kürze formuliert. Eine Bachbiegung im Bachlauf wurde also zum Pflanzfilter. Löcherziegelsteine (die hoffentlich den Frost überstehen) lassen das Wasser (und die darin erhaltenen Nährstoffe) in den Pflanzfilter.
Das meiste Wasser fließt natürlich oben über den Pflanzfilter.
Aber diese Bilder sagen hier sicher mehr wie Worte. Der Sand bietet massig Platz für viele nützlichen Bakterien. Für einen Koiteich wäre es sicherlich nicht Filter genug, aber für ein paar Goldorfen im nächsten Jahr dürfte es reichen.
Kommentar 2010: Wasser war die ganzen Jahre in Ordnung. Wobei der Teich dieses Jahr auch überlebt hat, ohne, dass der Bachlauf ein einziges Mal an war. Dafür muffelt das Wasser (im Teich) jetzt ein winziges bißchen, im Bachlauf ist es okay. Am Bachlauf habe ich immer wieder nachgebessert, dass man z.B. das Wasser auch fließen sieht, habe ich ein paar Stellen nachträglich verengt. Den Bachlauf werde ich beim Umbau jetzt auch anfassen, bis auf den Übergang zum Teich zwangsweise
V. Problem: Stegpfosten
Ein Steg, um die Füße ins Wasser zu hängen oder einfach das Leben im Teich besser beobachten zu können. Der Wunsch war da – die Lösung inzwischen auch. (Ich hatte gelesen, dass man Baukübel mit Sand befüllt in den Teich stellen und darin die Pfosten für den Steg enden lassen soll. Gefiel mir aber nicht.)
Ich habe vier Pfähle einbetoniert (Achtung – Holz kann modern – also keinen Kontakt zur Erde, Kies zum besseren Wasserablauf drunter). 2 Pfähle so dicht wie möglich an den Teich, die anderen beiden so weit hinten wie möglich. 2 dicke fette Balken drauf geschraubt und der Rest ist Kinderspiel. Fragt mich in 10 Jahren, ob das Teil noch steht – ich wusste das nämlich nicht, dass die Pfähle nicht die Erde berühren sollen.

Kommentar 2010: Jaja, die faulenden Balken, inzwischen wippt der Steg schon. Der Neubau bekommt keine Holzpfähle mehr!!!
Der gute Nebeneffekt beim Steg: Die Steckdosen sind drunter – zusätzlich regengesichtert durch ein Blech, damit durch die Ritzen kein Wasser läuft.
Ebenfalls gut:
Hinter dem Steg sieht man den Skimmer
fast nicht!
(hier mit geschlossenem Deckel).
VI. Sonstige Speziallösungen
Ein Wasserüberlauf ist Pflicht, wenn’s so eng ist – soll ja nicht zum Nachbarn laufen.
Einfaches frostsicheres Rohr stabil in Erde eingeschichtet, Folienzipfel ins Rohr gelegt, vor dem Rohreingang noch einen kleinen „Damm“ unter die Folie gebaut. Wenn das Wasser über den Damm läuft fließt das Wasser über das schräg liegende Rohr ab und versickert. Bei lehmhaltigen Boden wäre eine Kiesgrube sinnvoll. Teich auf Höchststand befüllen und erst dann einrichten und testen!
Kommentar 2010: Hat sauber seine Funktion erfüllt die ganzen Jahre, so gut, dass ich jetzt sogar Regenwasser direkt vom Dach in den Teich laufen lasse, absolut keine Angst vor falschem Überlauf
Die Fließgeschwindigkeit des Bachlaufes habe ich nachträglich durch kleine Halbinseln sichtbarer gemacht.
Wasserbewegungen sind nur sichtbar, wenn sich Wasser verwirbelt, ob durch eine kleine Stau-/Wasserfallstufe oder auch durch Steine im Bachbett oder Verengungen.
Natürlich habe ich auch einen Wasserfall am Ende es Bachlaufes eingeplant.
Die Platte mit einer leichten Schräge nach unten gut eingeklebt auf zuvor aufgemauertes Material natürlich mit der Wasserwaage ausgerichtet hilft, aus einer geringen Wasserdurchlaufmenge einen schön breiten durchgängigen Wasservorhang zu gestalten.
Kommentar 2010: Lief die ganzen Jahre gut, könnte nur noch mehr Wasser durchlaufen, aber dazu hätte ich eine stärkere Pumpe benötigt. Da die Pumpleistung mit den Jahren etwas nachgelassen hat, wurde der Wasservorhang "rissig", aber geplätschert hats immer noch schön. Hab übrigens immer noch die erste Pumpe
Einen Quelle, von der Pumpe im Skimmer gespeist, befindet sich natürlich am Anfang es Bachlaufes – sozusagen an der Kinderspielmeile.
Die meisten und schönsten Pflanzen wachsen gerne in feuchtem/nassem Boden.
Ich habe daher am Rand des Bachlaufes viel Platz für Ufergräben gelassen, die immer schön nass sind und den Pflanzen durch nährstoffreicheren Grund optimale Wachstumsbedingungen bieten.
Kommentar 2010: Die beste Pflanzenplanung hilft nichts, wenn die Pflanzen die Wasserwerte oder sonstiges nicht mögen. Bei mir durfte mit den Jahren einfach das wachsen, was dort wachsen wollte, sollte ja naturnah sein. Ich würde mir aber nicht mehr so viel Mühe beim Pflanzplan machen.
Ein paar kleine Lampen für einen stimmungsvollen Abend dürfen nicht fehlen.
Niedrigvolt – 4 mal 3 Watt – gesteuert durch eine Zeitschaltuhr im Sicherungskasten im Keller bringt zartes romantisches Licht von der Dämmerung bis Mitternacht und im Winter auch in den Morgenstunden. (Dass eine Pumpe durch einen FI-Schalter abgesichert gehört dürfte ja klar sein – oder?)
VII: Das Wichtigste ....
... überhaupt beim Bau eines Teiches – ob Stadtwassergarten oder sonstiges: Informieren, informieren, informieren und nochmals informieren und zwar nicht durch Bücher, sondern durch die Erfahrung anderer. Sehr dabei geholfen hat mir das Forum von Tommi. Als das Forum neu war, hatte ich das Glück, es im Internet zu finden, bevor ich gravierende Fehler gemacht habe. Ein tagelanger Baustopp war die Konsequenz. Inzwischen ist das Forum sehr stark frequentiert und dennoch wird jede Frage individuell beantwortet und ich bin natürlich längst Foreninventar. Wer hier nicht war, sollte mit dem ersten Spatenstich noch solange warten, bis er dort war. Weitere Anregungen zur Gestaltung findest Du natürlich auch dort oder z.B. auf den Seiten von Lars!
Kommentar 2010: Forum "Tommi" hieß es damals, inzwischen unter neuer Leitung als Forum "Hobby-Gartenteich" bekannt
Meinen Teichvorstellung hier auf die „Kürze“ – mehr als ein Anriss der ganzen Themen kann es aktuell nicht sein. Bei Fragen findest Du mich im Forum – wo auch sonst
Zum Abschluss noch 3 Bilder (Teich, Bachlauf und Gesamtansicht Stand 11.08.2003).
Wie man sieht, bin ich noch nicht ganz fertig – Details fehlen noch. Zur Info: Die Pflanzen wurden am 10. Juli 2003 eingesetzt und fast alle wachsen bereits klasse! Wer sich fragt, was der Steinhaufen hinter dem Steg bedeuten soll: Diese Steine waren/sind als Brunnen geplant, sollte ich einen zusätzlichen Filter benötigen, wird dieser sich im Brunnen befinden.

Aber nun der ehemalige Bericht:
Mein Teich und mein Bachlauf sind erst Ende Juli 2003 fertiggeworden (zu mindestens fast) und somit noch absolut zu einer Neuanlage zu zählen. Ich möchte daher auch keine Bildergalerie machen, sondern eher auf die Punkte eingehen, die für andere in ähnlicher Lage vielleicht interessant sein könnten.
I. Problem: maximale Teichgröße bei kleinem Grundstück
II. Problem: erforderliche Teichtiefe für Fische im Winter
III. Problem: Kinder am Wasser
IV. Problem: so naturnah wie möglich
V. Problem: Stegpfosten
VI. Sonstige Speziallösungen
VII. Das Wichtigste und eine Gesamtansicht
Zuerst sollte ich mich vielleicht korrigieren - ich habe keinen Garten mit Teich und Bachlauf sondern einen Wassergarten. Rechnet man die große Terrasse nicht zum Grundstück dazu, so habe ich vermutlich knapp 50 % des Gartens unter Wasser gesetzt. Fast alle, die meinen Gartenteich besuchen kommen, sind am Anfang erstaunt, haben sie doch ein kleines Plastikbecken erwartet, wie man es normalerweise vor Reihenhäusern findet. Hat man sich an die Größe gewöhnt, sieht es einfach spitzenmäßig aus (auch für die Besucher) – ich habe mich beim Bauen ausführlich daran gewöhnen können
I. Problem: Teichgröße bei kleinem Grundstück
Je größer die Wassermenge, desto stabiler die Wasserwerte. Dies war für mich eine der wichtigsten Regeln und da ich auch noch etwas Wasserfläche neben den Pflanzen sehen wollte überlegte ich mir, wie groß ich den Teich machen kann.
Um die maximale Teichgröße aus dem Grundstück "zu holen", habe ich es in Kauf genommen, dass Bäume und Büsche in unmittelbarer Teichnähe stehen (was nicht zu empfehlen ist). Die vielen Blätter sind nicht gut fürs Wasser – aber es gibt auch eine Lösung und zwar einen großen Skimmer. Der Einbau ist zwar etwas kritisch, da man die Folie einschneiden muss, wer ähnliches vorhat, dem gebe ich gerne Tipps – aber erst nächstes Jahr, wenn der Skimmer einen Winter überlebt hat
Der Skimmer ist von Oase, hat natürlich einen Deckel (Bild folgt später), ist schweineteuer, aber lohnt sich. Details auf der Homepage von Oase. Kleine Skimmer machen bei der Laubmenge im Herbst keinen Sinn, es sei denn, man hat einen Haussklaven, der den kleinen Korb mehrmals täglich entleert. Bei dem großen Skimmer ist dies nicht so oft nötig.
Die Öffnung des Skimmers ist gut 20 cm hoch, so dass der Wasserstand schwanken kann wie er will – wenn man ihn richtig einbaut arbeitet er immer optimal.
Kommentar 2010: Würde ich heute wieder so machen!
Da ich Gefälle im Garten habe, musste ich am unteren Grundstückende aufschütten. Dabei muss man die für jedes Bundesland entsprechenden Nachbarschaftsgesetzte beachten. Für Aufschüttungen in Baden-Württemberg muss man einen Abstand von 50 cm von der Grenze halten. Diese 50 cm sind aber auch ganz hilfreich für die Pflege. Muss man jedoch nicht aufschütten, könnte man rein theoretisch den Teich auch direkt an die Grenze bauen, was ich aber nicht für sinnvoll erachte!
Um die Aufschüttung zum Nachbarn hin so schmal wie möglich zu halten, habe ich eine Betonmauer gezogen. (Heute würde ich auch noch Eisenstäbe mit einbetonieren!)
Hierbei muss man noch sagen, dass die Wände im Teich viel zu senkrecht sind – wurde später korrigiert.
Kommentar 2010: Würde ich heute nicht mehr so machen. Auch wenn das "Viereck" mit der Zeit zugewachsen ist, das geht sicher noch hübscher!
II. Problem: Teichtiefe für Fische im Winter
Um die Option zu haben, auch Fische im Teich halten zu können, sollte man meiner Meinung nach mindestens 1,20 m in die Tiefe gehen. 1 Meter würde zwar auch ausreichen, aber in so ein enges Loch rutscht Sand und mit der Zeit bildet sich Mulm und somit wächst der Boden auch an. Optimal ist es natürlich, wenn man vom Rand langsam zur tiefsten Stelle mit ca. 30 % Gefälle herunterarbeiten kann – bei einer so kleinen Fläche ist dies allerdings nicht möglich.
Also Platz gelassen für die Pflanzebene und dann fast senkrecht ab in die Tiefe – aber nur fast senkrecht. Schräg ist hier viel besser, da bei Bodenfrost senkrechte Wände anfälliger sind. Damit man die Folie jedoch nicht sieht (Sand bleibt hier natürlich nicht liegen), habe ich Natursteine (nicht kalkhaltig) vom Boden nach oben gemauert. Wenn das mal zugewachsen ist, sieht das sicher sehr hübsch aus.
Kommentar 2010: Da das Wasser nie kristalklar war und das Licht sich meist drin gespiegelt hat, konnte man gar nicht soooo genau reinschauen, ist aber auf jeden Fall auch nach Jahren hübscher als nackte Folie
III. Problem: Kinder am Wasser
Kinder und Wasser ist immer gefährlich. Ich habe nun selbst keine Kinder, die in diesem kritischen Alter sind und habe daher direkt keine Kindersicherungen in oder um den Teich eingebaut. Klar ist, dass das Grundstück abgeschirmt sein muss, dass Kinder nicht einfach so reinlaufen können. Aber ich bin noch einen Schritt weitergegangen. Besuch hat Kinder und Kinder spielen gerne im Wasser. Ich habe daher den ersten Bachabschnitt so angelegt, dass Kinder dort gefahrenlos spielen können. Sowohl unter wie auch über der Folie habe ich ein Vlies gelegt, der Wasserstand ist ca. 10 cm. Es liegen viele Steine dort und auf dem Boden ist etwas Sand. Es sind fast keine Pflanzen in diesem Bereich, so bleiben meine Nerven geschont und die Kleinen sind zufrieden und bleiben auch in diesem Abschnitt. Aufsicht ist natürlich oberstes Gebot – aber der Besuch geht ja auch wieder und die Kinder kommen selten alleine
Kommentar 2010: Das war eine sehr gute Entscheidung damals, ich war immer sehr entspannt, wenn die Kinder dort gespielt haben. Ich hab nur irgendwann die Steine noch festgemauert, da die Kids die immer abgebaut haben und dann die Folie geknickt ist
IV. Problem so naturnah wie möglich
So naturnah wie möglich wollte ich das Projekt gestalten und habe mir daher Gedanken über natürliche Filtermöglichkeiten gemacht. Im Teich gibt es nicht so viel Platz für Pflanzen (außer Unterwasserpflanzen und etwas schilfähnliches am Rand) – aber dafür im Bachlauf. Pflanzen wachsen und brauchen dazu Nährstoffe, Pflanzen zurückschneiden ist somit wie Nährstoffe aus dem Teich werfen – auf die Kürze formuliert. Eine Bachbiegung im Bachlauf wurde also zum Pflanzfilter. Löcherziegelsteine (die hoffentlich den Frost überstehen) lassen das Wasser (und die darin erhaltenen Nährstoffe) in den Pflanzfilter.
Das meiste Wasser fließt natürlich oben über den Pflanzfilter.
Aber diese Bilder sagen hier sicher mehr wie Worte. Der Sand bietet massig Platz für viele nützlichen Bakterien. Für einen Koiteich wäre es sicherlich nicht Filter genug, aber für ein paar Goldorfen im nächsten Jahr dürfte es reichen.
Kommentar 2010: Wasser war die ganzen Jahre in Ordnung. Wobei der Teich dieses Jahr auch überlebt hat, ohne, dass der Bachlauf ein einziges Mal an war. Dafür muffelt das Wasser (im Teich) jetzt ein winziges bißchen, im Bachlauf ist es okay. Am Bachlauf habe ich immer wieder nachgebessert, dass man z.B. das Wasser auch fließen sieht, habe ich ein paar Stellen nachträglich verengt. Den Bachlauf werde ich beim Umbau jetzt auch anfassen, bis auf den Übergang zum Teich zwangsweise
V. Problem: Stegpfosten
Ein Steg, um die Füße ins Wasser zu hängen oder einfach das Leben im Teich besser beobachten zu können. Der Wunsch war da – die Lösung inzwischen auch. (Ich hatte gelesen, dass man Baukübel mit Sand befüllt in den Teich stellen und darin die Pfosten für den Steg enden lassen soll. Gefiel mir aber nicht.)
Ich habe vier Pfähle einbetoniert (Achtung – Holz kann modern – also keinen Kontakt zur Erde, Kies zum besseren Wasserablauf drunter). 2 Pfähle so dicht wie möglich an den Teich, die anderen beiden so weit hinten wie möglich. 2 dicke fette Balken drauf geschraubt und der Rest ist Kinderspiel. Fragt mich in 10 Jahren, ob das Teil noch steht – ich wusste das nämlich nicht, dass die Pfähle nicht die Erde berühren sollen.
Kommentar 2010: Jaja, die faulenden Balken, inzwischen wippt der Steg schon. Der Neubau bekommt keine Holzpfähle mehr!!!
Der gute Nebeneffekt beim Steg: Die Steckdosen sind drunter – zusätzlich regengesichtert durch ein Blech, damit durch die Ritzen kein Wasser läuft.
Ebenfalls gut:
Hinter dem Steg sieht man den Skimmer
fast nicht!
(hier mit geschlossenem Deckel).
VI. Sonstige Speziallösungen
Ein Wasserüberlauf ist Pflicht, wenn’s so eng ist – soll ja nicht zum Nachbarn laufen.
Einfaches frostsicheres Rohr stabil in Erde eingeschichtet, Folienzipfel ins Rohr gelegt, vor dem Rohreingang noch einen kleinen „Damm“ unter die Folie gebaut. Wenn das Wasser über den Damm läuft fließt das Wasser über das schräg liegende Rohr ab und versickert. Bei lehmhaltigen Boden wäre eine Kiesgrube sinnvoll. Teich auf Höchststand befüllen und erst dann einrichten und testen!
Kommentar 2010: Hat sauber seine Funktion erfüllt die ganzen Jahre, so gut, dass ich jetzt sogar Regenwasser direkt vom Dach in den Teich laufen lasse, absolut keine Angst vor falschem Überlauf
Die Fließgeschwindigkeit des Bachlaufes habe ich nachträglich durch kleine Halbinseln sichtbarer gemacht.
Wasserbewegungen sind nur sichtbar, wenn sich Wasser verwirbelt, ob durch eine kleine Stau-/Wasserfallstufe oder auch durch Steine im Bachbett oder Verengungen.
Natürlich habe ich auch einen Wasserfall am Ende es Bachlaufes eingeplant.
Die Platte mit einer leichten Schräge nach unten gut eingeklebt auf zuvor aufgemauertes Material natürlich mit der Wasserwaage ausgerichtet hilft, aus einer geringen Wasserdurchlaufmenge einen schön breiten durchgängigen Wasservorhang zu gestalten.
Kommentar 2010: Lief die ganzen Jahre gut, könnte nur noch mehr Wasser durchlaufen, aber dazu hätte ich eine stärkere Pumpe benötigt. Da die Pumpleistung mit den Jahren etwas nachgelassen hat, wurde der Wasservorhang "rissig", aber geplätschert hats immer noch schön. Hab übrigens immer noch die erste Pumpe
Einen Quelle, von der Pumpe im Skimmer gespeist, befindet sich natürlich am Anfang es Bachlaufes – sozusagen an der Kinderspielmeile.
Die meisten und schönsten Pflanzen wachsen gerne in feuchtem/nassem Boden.
Ich habe daher am Rand des Bachlaufes viel Platz für Ufergräben gelassen, die immer schön nass sind und den Pflanzen durch nährstoffreicheren Grund optimale Wachstumsbedingungen bieten.
Kommentar 2010: Die beste Pflanzenplanung hilft nichts, wenn die Pflanzen die Wasserwerte oder sonstiges nicht mögen. Bei mir durfte mit den Jahren einfach das wachsen, was dort wachsen wollte, sollte ja naturnah sein. Ich würde mir aber nicht mehr so viel Mühe beim Pflanzplan machen.
Ein paar kleine Lampen für einen stimmungsvollen Abend dürfen nicht fehlen.
Niedrigvolt – 4 mal 3 Watt – gesteuert durch eine Zeitschaltuhr im Sicherungskasten im Keller bringt zartes romantisches Licht von der Dämmerung bis Mitternacht und im Winter auch in den Morgenstunden. (Dass eine Pumpe durch einen FI-Schalter abgesichert gehört dürfte ja klar sein – oder?)
VII: Das Wichtigste ....
... überhaupt beim Bau eines Teiches – ob Stadtwassergarten oder sonstiges: Informieren, informieren, informieren und nochmals informieren und zwar nicht durch Bücher, sondern durch die Erfahrung anderer. Sehr dabei geholfen hat mir das Forum von Tommi. Als das Forum neu war, hatte ich das Glück, es im Internet zu finden, bevor ich gravierende Fehler gemacht habe. Ein tagelanger Baustopp war die Konsequenz. Inzwischen ist das Forum sehr stark frequentiert und dennoch wird jede Frage individuell beantwortet und ich bin natürlich längst Foreninventar. Wer hier nicht war, sollte mit dem ersten Spatenstich noch solange warten, bis er dort war. Weitere Anregungen zur Gestaltung findest Du natürlich auch dort oder z.B. auf den Seiten von Lars!
Kommentar 2010: Forum "Tommi" hieß es damals, inzwischen unter neuer Leitung als Forum "Hobby-Gartenteich" bekannt
Meinen Teichvorstellung hier auf die „Kürze“ – mehr als ein Anriss der ganzen Themen kann es aktuell nicht sein. Bei Fragen findest Du mich im Forum – wo auch sonst
Zum Abschluss noch 3 Bilder (Teich, Bachlauf und Gesamtansicht Stand 11.08.2003).
Wie man sieht, bin ich noch nicht ganz fertig – Details fehlen noch. Zur Info: Die Pflanzen wurden am 10. Juli 2003 eingesetzt und fast alle wachsen bereits klasse! Wer sich fragt, was der Steinhaufen hinter dem Steg bedeuten soll: Diese Steine waren/sind als Brunnen geplant, sollte ich einen zusätzlichen Filter benötigen, wird dieser sich im Brunnen befinden.
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