AW: Die grössten Fadenalgen-Lügen...
Hallo
wie alle Teichbesitzer, die nicht auf Fischbesatz verzichten wollen, habe ich natürlich über Jahre Probleme mit Fadenalgen gehabt. Gerade in doch relativ stark besetzten Koiteichen wird diese Problematik m.E. auf die Spitze getrieben. Der pH-Wert ist nach meinen Erfahrungen dabei nicht der Ausschlag gebende Faktor. Im Norden ist das Grundwasser vielfach leicht alkalisch, die Fütterung wirkt verstärkend. Auch in der immer beschatteten Nordseite des Teiches war das Wachstum wenigstens genauso stark wie im übrigen Teich, weil sich der Filtereinlauf hier befand, das Wasser also ideal für die Nährstoffaufnahme durch Pflanzen vorbereitet war.
Erst durch verstärkten Einsatz von starkwüchsigen Pflanzen (
Igelkolben, mittelgroße Rohrkolbenarten, Teichbinse) konnte ich das Fadenalgenwachstum bremsen.
Rohrkolben und Teichbinse stehen auf Terrassen in 50 bzw. 80 cm Wassertiefe. Im ersten Standjahr habe ich die Kübel allerdings so hoch gestellt, dass die
Koi die Pflanzen nicht ausbuddeln konnten, erst im Laufe des zweiten Jahres, nach dem vollständigen Durchwurzeln, habe ich sie auf Tiefe gebracht. So halten sie der Gründelleidenschaft der Koi stand.
Als wesentliche Unterstützung betrachte ich die vor 4 Jahren eingesetzten Edelkrebse (Astacus astacus), die sich aufgrund der vielfältig angebotenen Verstecke trotz Koibesatz gut vermehrt haben.
Futterreste die zwischen die Pflanzen getrieben sind, Fischkot, welkende Blätter und aufkommender Algenbewuchs werden vertigt. Durch das terrassierte Teichprofil, die Pflanzenkübel und der Verzicht auf einen Bodenablauf lag der Fischkot und Detritus lange im Teich, hat sich teilweise dort zersetzt und ist unmittelbar von den Algen aufgenomme worden. Es war für mich eindeutig zu beobachten, wie mit der Zunahme der Krebspopulation die Teichhygiene eine wesentliche Verbesserung erfahren hat.
Dodi und Silke haben sich bei einem Besuch vom starken Pflanzenwuchs und algenfreine? Wasser (glasklare Sicht bis auf den ca. 1,50 tiefen Grund ohne UVC) überzeugen können.
Auch in vielfältiger und dichter bepflanzten Teichen halte ich den Krebs für gut haltbar, da sich die Population durch abfangen überzähliger Tiere leicht kontrollieren läßt. Interessante Tiere sind es allemal.
Gruß
Norbert