AW: Ein neuer Teich soll entstehen - ohne Fische & Pflanzen
Liebe(r) DWI!
Es tut mir leid, wenn du vielleicht meinen Beitrag als Anfeindung verstanden hast,
aber so war´s nicht gemeint, sondern völlig ernst:
Gewässer werden hierzulande schnell von der Natur in Besitz genommen und besiedelt.
(Die grüne Brühe stellt da ein mögliches, wenn auch kein wahrscheinliches Anfangsszenario dar.)
Wenn dir das nicht gefällt, bleiben dir nur zwei Wege:
- Halt das nährstofflos bei kontinuierlichem Zufluss nahezu nährstofflosem Wassers
(genau deshalb ist ein Hochgebirgsweiher so klar und es wächst da nichts drin)
ODER
- halt das so giftig, dass darin nichts leben kann.
Mit Technik (und ich bin ein Techniker) kannst du nur MANCHE Symptome "behandeln",
z.B. Schwebealgen durch UVC eleminieren, aber z.B. gegen Fadenalgen hilft der keinen Deut.
Wenn sich von dir aus in dem neuen Teich auch alles mögliche ansiedeln kann,
dann lass das doch ansiedeln!
Anfängliche Probleme kannst du minimieren (leider kaum verhindern - anfangs ist´s immer wackelig!),
indem du den Teich mit nährstofflosem Wasser füllst.
Dazu ist Brunnenwasser meistens leider nicht mehr geeignet,
da es meist Düngemittel- und manchmal sogar Pestizidrückstände enthält.
Das Trinkwasser solltest du hinsichtlich seines Phosphor/Phosphatgehaltes untersuchen lassen,
der idealerweise UNTER 10µg liegen sollte - die Trinkwassergrenzwerte liegen WEIT höher!
(Das wird oft als Korrosionsschutz zugegeben und ist DIE Garantie für Algen.)
Auch Regenwasser ist oft nur beschränkt geeignet,
da am Dach organisch und mit Düngemitteln belasteter Staub abgelagert wird
und mit dem ersten Schwall in den Teich gespült wird.
Nach längerem Gepiesel passt das aber meist schon recht gut und kann verwendet werden.
Im weiteren Betrieb musst du den Eintrag orgenischer Substanzen (Laub, ...) verhindern,
bzw. das zackig eleminieren, sobald´s reinfällt.
Nachdem deine Grube ohnehin wie ein Krater aussieht,
setz einfach an die tiefste Stelle in den Schlammfang einen Bodenablauf,
der auch den Überlauf darstellen kann.
Alternativ kannst du im Schlammfang mit einer billigen Pumpe regelmäßig Sediment absaugen.
Des Weiteren bremst es das Algenwachstum deutlich, wenn der Teich im Schatten liegt.
Ist das der eines Gebäudes oder eines DANEBENSTEHENDEN Nadelbaumes ist das ideal;
ein Laubbaum ist da weniger toll - siehe Eintrag organischer Substanzen.
Um den Algen zuvor zu kommen, musst du den Teich mit einer Vielzahl von Pflanzenarten besetzen,
wobei du von jeder Art nur wenige Stück brauchst.
Sei nicht traurig, wenn da nicht JEDE Art anwächst - lass das die Natur entscheiden!
Besonders wichtig sind dabei die submersen (untergetaucht lebenden) Pflanzen.
Der ideale Zeitpunkt ist allerdings nicht jetzt - wart mit dem Füllen bis zum Frühjahr.
Insofern unterscheidet sich jetzt dein Teich eigentlich gar nicht mehr von dem,
was viele hier einen Naturteich nennen. (Find ich eine sehr lustige Bezeichnung!)
Den Wasserfall würde ich mir jedoch verkneifen:
Der treibt das CO2 aus dem Wasser, schadet damit den höheren Pflanzen
und fördert damit Algen.