AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO
Hallo Dany, hallo Heinz,
Jetzt hast du uns noch immer nicht verraten, wieviel von was ich in meinen Teich geben sollte
offensichtlich ist nicht rüber gekommen, was ich geschrieben habe! Kannst du sagen, warum die Mikroflora in deinem Biotop nicht rund läuft? Glaubst du, ich kann das?
Ich kann nur sagen, versuche Mikroflora aus einem gut funktionierenden Biotop zuzugeben um die Entwicklung der vorhandenen in die richtige Richtung zu schubsen. Wieviel Schubs im Einzelfall notwendig ist, entzieht sich einer Beurteilung.
Praktisch wird es limitierend sein genug Material aus einem funktionierenden Biotop zu besorgen. Also so viel wie möglich. Kaputt kann man damit eigentlich nichts machen.
Und (ebenso exakt) scheint mir an diesem Punkt das Problem zu bestehen. Wodurch soll "Otto Normalverbraucher" (pardon die Damen!) erkennen, wann die Filterung diesen ominösen unbekannten Punkt erreicht hat?!
So schnell geht das nicht. Du bist zu weit! Schon mal daran gedacht den Standpunkt einer Betrachtung konsequent zu ändern?
Ich lasse mal die idR. mehr oder weniger überbesetzten Koiteiche und ähnliches beiseite, bei denen die Notwendigkeit zusätzlicher Substratfilterung gegeben ist. Ich beziehe mich eher auf halbwegs ausgeglichene Biotope.
Wie kann man auf die Idee kommen, reichliche externe Substratfilterung sei besser als eine geringere?
Da sollte sich jeder einmal die Frage stellen, was passiert denn da überhaupt und wo liegen die Notwendigkeiten?
Das beantworte ich jetzt mal nicht, zumal ich das im Detail auch nicht kann, aber ich habe es mir lange genug angesehen, speziell im Pflanzenaquarium, ein Gesellschaftsaquarium ist auch eins, ist viel Substratfilterung in der Tendenz eindeutig ungünstig.
Das heißt nicht, dass das dann nicht funktionieren kann, aber es wird auf Filterung, Technik, Schnick und Schnack zurückgegriffen in der Annahme das Biotop in eine Spur zwingen zu können und das mag manchmal funktionieren und manches mal ist es trotz allen Aufwands ein genauso grandioses Scheitern!
Der Schlüssel für das unterschiedliche Reagieren eines Biotops liegt in der Mikroflora, die ist unterschiedlich und macht den Unterschied.
Mikroflora hat eine Tendenz sich in die gewünschte Richtung zu entwickeln, tut das aber unterschiedlich schnell. Das lässt sich begünstigen oder auch - üblicherweise ungewollt - behindern.
Noch mal zurück zur externen Substratfilterung ...
... wenn denn reichlich Substratfilterung sich in der Tendenz als problemträchtig erweist, warum geht man dann Filterung nicht mal so an, dass man Filtersubstrat solange sukzessive reduziert, bis man Probleme erkennt?
Der Unterschied ist, das lässt sich erkennen! Umgekehrt hat man bei intensiver Substratfilterung einen Haufen diffuser Probleme, die sich nicht zuordnen lassen. Nur so wenig Filtersubstrat wie notwendig(!) hat auch den Charme, es macht ein System übersichtlicher, es lassen sich Ursache und Wirkung besser zuordnen.
Claro, für eine funktionierendes Biotop reicht für so manche Menschen eine Art "grüner Daumen" (wobei ich denke, dass ich den rein gefühlsmäßig sogar habe), aber für die vielen Anderen, die "draußen" Halt machen und unglücklich über ihr Missgeschick beim Geschehen im Biotop sind, - was machen die? Wozu kann man diesen genauso engagierten & interessierten Teichianern raten?
Der "grüne Daumen" ist nichts weiter als das Resultat intensiver Beschäftigung/Zuwendung!
BTW, da kann ich ganz trocken bemerken, dass nicht alle, eher wenige so engagiert und interessiert sind/sein müssen. Deine Schreiben beinhalten ja auch latent die Aufforderung mit einem fertigen Rezept möglichst umstandsfrei zur Lösung getragen werden zu wollen.
Wenn die Unmöglichkeit eines solchen Rezepts immer noch nicht rüber kommt, dann bin ich mit meinen argumentativen Mitteln am Ende. Das ist jetzt schon Wiederholung.
Das kommt übrigens jedes mal und hängt mir schon ziemlich weit zum Hals heraus. Mein Geschreibsel kann man lesen und sich Gedanken machen - oder auch nicht.
Diese Aussage sieht gut aus - aber in meinem Fall trifft sie leider nicht zu - denn:
In meinem Mini-Terrassenteich sieht optisch (soweit ich das objektiv beurteilen kann) alles OK aus - ich bin irgendwie sogar stolz darauf und sehe das als Bestätigung für mein "Bauchgefühl" - ABER -> wieder mal (wenige) Blaualgen gefunden und - bäh - entsorgt!
Natürlich trifft sie zu, denn in deinem Biotop sind Cyanobakterien!
Wenn du ein funktionierendes Aquarium hast/weißt, dann drücke/wasche mal dessen Filtersubstrat in deinem Teichlein aus. Saue es mal so richtig ein, vermutlich reicht das schon.
Um der Frage zuvor zu kommen, es steht dir frei ein (auch kleines) Aquarium in einen solchen guten Zustand zu bringen. Man kann daraus optische Perlen machen, das von mir gezeigte hat nur geringen gestalterischen Anspruch.
Wie dem auch sei: Aus leidvoller eigener Erfahrung glaube ich zu wissen, dass scheinbar minimale Eingriffe in ein derart komplexes System wie ein AQ (mehr Erfahrung habe ich in diese Richtung nicht) ganz arge, ganz negative Auswirkungen haben kann! Bei meinen Teichen habe ich bislang sämtliche Erfahrungen angewandt und - außer im aktuellen TT - nie mit Cyanobakterien der "stinkigen Art" zu tun gehabt ... aber auch damit kann ich leben. Auch dann, wenn du mir das endgültige Rezept vorläufig noch verschweigst ... (ist nicht wirklich ernst gemeint!!!!).
Wenn ein Biotop schon wegen geringer Eingriffe in die Grütze läuft, dann hat das mit einem stabilen System nichts zu tun!
Aus meiner Erfahrung weiß ich, wie unglaublich stabil auch kleinste Pfützen sein können und mit diesem Wissen, besser, mit dieser Gewissheit will ich jedes Biotop in diesen Zustand bringen. Dafür muss ich genauso Rumrühren und Probieren wie jeder andere auch. Ich habe auch nichts gegen Technik, aber das zentrale Problem ist die Mikroflora eines Biotops, wie ich sie in die gewünschte Richtung bringe und wenn man immer wieder erlebt, wie pflegeleicht ein funktionierendes Biotop läuft, dann will ich das immer wieder haben. Da gibt es keine Kompromisse, das muss! Sonst ist das doch nur mehr oder weniger Plage.
Mit freundlichem Gruß, Nik